Rekordverdächtiger FCB vor dem Spiel gegen Aarau

Am Samstag steht für den FC Basel im St.-Jakob-Park das Meisterschaftsspiel gegen den FC Aarau an. Zeit, auf die ersten 25 Runden zurückzublicken, die besten seit 11 Jahren – und für Paulo Sousa, sich Gedanken zu seinem 60. Geburtstag zu machen.

Paulo Sousa, Portuguese head coach of Switzerland's soccer team FC Basel 1893, during a training session at the St. Jakob-Park training area in Basel, Switzerland, on Monday, November 3, 2014. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Bulgaria's PFC Ludogorets Razgrad in an UEFA Champions League group B matchday 4 soccer match on Tuesday, November 4, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Am Samstag steht für den FC Basel im St.-Jakob-Park das Meisterschaftsspiel gegen den FC Aarau an (20 Uhr). Zeit, auf die ersten 25 Runden zurückzublicken, die besten seit 11 Jahren – und für Paulo Sousa, sich Gedanken zu seinem 60. Geburtstag zu machen.

Der FC Basel hat nach der Nationalmannschaftspause drei Spiele in acht Tagen vor sich. Das erste am Samstag gegen den FC Aarau (St.-Jakob-Park, 20 Uhr), das zweite am Mittwoch im Cup-Halbfinal gegen den FC St. Gallen und am Sonntag das dritte gegen den FC Zürich.

Die hohe Frequenz an Wettbewerbsspielen ist sich der FCB gewohnt. Sie ist die Konsequenz der erfolgreichen letzten Jahre, zu ihrer Bewältigung hat der Tabellenführer vor allem ein Werkzeug: das breite Kader.

Davon stehen Paulo Sousa die neun zurückgekehrten Nationalspieler, sowie fast alle anderen Akteure zur Verfügung – auch wenn Ivan Ivanov weiterhin rekonvaleszent ist und fehlt und Derlis Gonzalez nach einer Grippe fraglich ist, wozu der Trainer schmunzelnd erklärt: «Je nachdem, wie wohl sich der Virus in seinem Körper fühlt, wird er mit dabei sein oder nicht.»

Mit weniger Schalk reflektiert der Portugiese Philipp Degens Gelbsperre. Der rechte Aussenverteidiger holte sich die vierte Verwarnung beim 4:1-Auswärtserfolg gegen Luzern wegen Reklamierens – notabene von der Bank aus.

Die Gratulationen an Breel Embolo

Der FCB wird den Ausfall verkraften, da Degen in den letzten Partien nur selten zum Einsatz gekommen ist. Und auf der rechten Seite ist Taulant Xhaka ohnehin gesetzt, wenn nicht gerade in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld Not am Mann ist. Die Tatsache, dass er mehr als jeder andere Spieler zum Einsatz gekommen ist (32 Mal), unterstreicht seinen Anspruch auf einen Stammplatz.

Das Heimspiel gegen Aarau ist nun also die erste Partie in einer fordernden Woche. Bezüglich der beiden Titel, die der FCB noch anstrebt, ist aber weniger dieses Spiel als vielmehr die Begegnung mit dem FC St. Gallen am Mittwoch entscheidend. Für den Cupsieg müssen die Basler gegen die Espen erstmals in dieser Saison gewinnen, in der Meisterschaft dürfen sie sich bei sieben Punkten Vorsprung auf die Young Boys gar einen Ausrutscher leisten.



Switzerland's Breel Embolo, left, fights for the ball with USA's Michael Orozco, right, during the international friendly soccer match between Switzerland and the USA at the Letzigrund stadium in Zuerich, Switzerland, on Tuesday, March 31, 2015. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Die ersten Schritte bei der Nationalmannschaft tragen Breel Embolo Paulo Sousas Gratulationen «für eine unglaubliche Saison in seinem Alter» ein. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

Gut möglich also, dass in der Offensive Marco Streller gegen Aarau geschont wird. Für ihn würde Breel Embolo spielen, der am Dienstag gegen die USA sein Länderspieldebüt gab und damit einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere erlebte. «Ich kann ihm dazu nur gratulieren, zu einer unglaublichen Saison in seinem Alter», sagt Sousa und äussert sich wie üblich nicht darüber, ob der jüngste Basler am Samstag spielen wird oder nicht.

Gedanken zum Sechzigsten und zum Gegner, der seit Oktober nicht mehr gewonnen hat

Vielmehr macht er sich Gedanken zum Gegner, auch wenn dieser weit zurückblicken muss auf das letzte Erfolgserlebnis: Mehr als ein Jahr ist es her, dass die Aarauer ein Auswärtsspiel (2:1 in Sion) gewannen, rund ein halbes seit dem letzten Sieg überhaupt (3:2 gegen YB). Sousa glaubt aber, dass Aaraus Tabellensituation «motivierend» auf die Spieler wirke, weil die sich «irgendwie retten wollen».

Und er ist der Ansicht, dass der neue Trainer ebenfalls zu einer Wende beitragen könne. Raimondo Ponte hat die Mannschaft Ende März von Sven Christ übernommen und gibt gegen Basel am Tag seines 60. Geburtstags sein Debüt an der Seitenlinie der Abstiegsgefährdeten.

Stehaufmännchen: neuer Job für Raimondo Ponte.

Die Chancen waren für Raimondo Ponte auch schon grösser, an seinem Geburtstag als Sieger vom Platz zu gehen: am Samstag wird er 60 Jahre alt. (Bild: SI)

Sousa nimmt den Feiertag seines Antipoden zum Anlass, selbst nach vorne in seinem Leben zu blicken. «Ich hoffe, mit 60 auch noch Trainer zu sein», sagt der 44-Jährige und erstaunt damit wenig, scheint er den Fussball doch mit jeder Faser in jeder Sekunde zu leben

Vor dem Hintergrund von Sousas hohen Ambitionen darf man zudem davon ausgehen, dass er mit 60 nicht Trainer einer Mannschaft wie Aarau sein möchte. Einer Mannschaft, so Sousa, die am Samstag wohl «die meiste Zeit verteidigen wird, wie das in den vorangegangen Begegnungen der Fall war». Es brauche Geduld und er hoffe, dass seine Mannschaft «von Anfang an effizient sei».

Mangelnde Effizienz konnte dem FCB in dieser Spielzeit bisher nur selten vorgeworfen werden und im Vergleich zur Spielweise unter Murat Yakin wirkt die Mannschaft unter Sousa offensiver. Ein Blick in die Zahlen nach 25 gespielten Runden bestätigt den Eindruck: Zuletzt in der Saison 2009/2010 hat der FCB mehr Tore erzielt als jetzt.

Rekordverdacht nach 25 Runden

Was das Verhältnis von Toren zu Gegentoren angeht, so sind die Werte unter dem Portugiesen allerdings nicht höher als in den vergangenen zwei Jahren, vielmehr tiefer als in den Saisons 2011/2012 und 2012/2013. Seit der Einführung der Super League sind sie zudem deutlich unter dem Spitzenwert von 2003/2004, bei dem mehr als drei Mal soviel Tore wie Gegentore fielen.

All diese Werte sind sekundär. Denn was die Punkteausbeute angeht, so schauen die Basler auf die besten 25 Runden seit der Saison 2003/2004 zurück.

 

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