Die Starwings Basket Regio Basel verlieren gegen den Tabellenersten aus Genf mit 50:79, treffen in den Playoffs auf Fribourg und sind an Miroslav Petkovic dran – zu reden gibt trotzdem anderes.
Ja, es wurde auch Basketball gespielt. Aber dazu später. Weder Trainer Marko Simic noch Teammanager Viktor Mettler mochten ihre floskelhaften Kommentare zum Spiel motiviert vortragen. Richtig gesprächig wurden sie jedoch bei der Frage, wie man die Starwings noch attraktiver machen könnte. Die Pressekonferenz mündete in eine Skizzierung grosser Ideen.
Die Spiele sollen wie gegen Genf gesponsert werden, damit die Zuschauer freien Eintritt haben; die Show zu Beginn der Partien soll noch grösser werden; und die Polizei und die Feuerwehr, so schwebt es Mettler vor, sollen dereinst an den Verein herantreten müssen mit der Forderung, die 300 Leute in der Schlange vor der Halle aus Sicherheitsgründen nicht mehr einzulassen.
Und Simic erinnerte sich wieder mal an seine Trainer-Zeit in Deutschland: Damals seien in der Halle alle Lichter ausgegangen, eine Weltkugel projiziert und in diese hineingezoomt worden, um schliesslich gross die Spielstätte des Vereins zu zeigen. Soll die ganze Welt auf Birsfelden schauen?
Schall und Rauch und Petkovic
Momentan begnügen sich die Birstaler mit viel Musik und einer Nebelmaschine. Damit diese Bemühungen nicht nur Schall und Rauch bleiben, müsse man unbedingt noch einiges verbessern – die Choreographie beim Einlaufen der Spieler stimme beispielsweise noch nicht, sagen die Eventverantwortlichen der Starwings. Steht nun das Einstudieren der Choreographie auf dem Trainingsplan?
Mit dieser Choreographie wird sich möglicherweise bald auch Miroslav Petkovic auseinandersetzen müssen. Dieser könnte zu den Starwings zurückkehren, die er Anfang Saison in Richtung des inzwischen finanziell zugrunde gerichteten Tessiner Vereins Vacallo verlassen hatte. Unterschrieben ist noch nichts – die Starwings wollen jedoch spätestens Anfang nächster Saison mit Petkovic planen.
Nun warten die Playoffs gegen Fribourg
Trotz der musikalischen Einlagen rund um das Auge des Tigers lief es sportlich gegen die Genfer Löwen gar nicht. Im Angriff funktionierte bei den Starwings wenig – die Verteidigung der Westschweizer war zu stark. Überhastete Würfe wechselten sich ab mit technischen Fehlern und dementsprechend oft kamen die Gäste nach Gegenstössen einfach zu ihren Punkten. Nie fanden die Starwings den Rhythmus. Das sah auch Simic so. Wenigstens griffen die Verteidigungsmechanismen, so dass die körperlich starken Genfer nicht über die 80-Punkte-Grenze hinauskamen.
Die Niederlage interessierte die Starwings indes wenig. Es hat sich längst abgezeichnet, dass in den Playoffs Fribourg Olympic warten wird. Verständlich, dass die Sorgen der Starwings auch darum woanders liegen – denn man stelle sich vor, es ist Basketball und keiner geht hin.
Starwings–Les Lions de Genève 50:79 (30:43)
Sporthalle Birsfelden. – 482 Zuschauer (freier Eintritt). – SR: Betrand/Novakovic/Tagliabue.
Starwings: Güttinger (2), Fuchs (8), McCrory (5), Burrows (17), Dobbins (8); Matter (2), Kostic (5), Devcic, Beltinger (3), Smiljic; Verga.
Les Lions: Jaunin (9), Parker (16), Brown (5), James (14), Vogt (8); Stimac (10), Maruotto, Steinmann (13), Touré (2), Khachkarah (2); Buscaglia.
Bemerkungen:Starwings ohne Spielmacher Jenkins (verletzt), Rahier (beruflich unabkömmlich) und Jacobsen (hat den Klub verlassen). – Nach einer Rückenblockade bleibt McCrory nach der Pause auf der Bank. – Genf setzt Nationalspieler Buscaglia (Schonung) nicht ein. – Viertelsresultate: 14:21, 16:22 (30:43); 10:16 (40:59) und 10:20 (50:79). – Mit fünf Fouls ausgeschieden: 33. Maruotto. – Fouls: Starwings 20, Les Lions 23. – Zu den besten Spielern wurden Joël Fuchs und Tony Brown (ex-Captain der Starwings) gewählt.