Schön, und nicht schön – der FC Basel vor dem Spiel in Thun

Am Sonntag spielt der FC Basel auswärts gegen den FC Thun (16 Uhr). Beim Meister drehen sich die Gedanken um die Champions-League-Auslosung, um ein Testspiel während der Nationalmannschaftspause und ein kleines Problem des Trainers Urs Fischer.

Renato Steffen

(Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)

Am Sonntag spielt der FC Basel auswärts gegen den FC Thun (16 Uhr). Beim Meister drehen sich die Gedanken um die Champions-League-Auslosung, um ein Testspiel während der Nationalmannschaftspause und ein kleines Problem des Trainers Urs Fischer.

Der FC Basel: verdaut gerade die Einteilung in die Gruppe A der Champions League

Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es am Donnerstag, bis endlich einer der Herren im Anzug die Kugel mit dem FC Basel zog und ein anderer Herr in Anzug den Schweizer Meister der Gruppe A zuloste. Eine nicht enden wollende Prozedur, aus verkaufstechnischen Gründen verlängert und mit Opernmusik aufbereitet, bescherte dem FCB schliesslich Paris Saint-Germain, Arsenal London und den bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad als Gegner in der Champions League.

Doch so reizvoll diese Namen im Ohr des Fussballfans klingen, zumindest zwei davon, die Nächte unter den Sternenhimmeln von Europas Clubfussball sind noch weit entfernt. Das Tagesgeschäft heisst Super League, in der der FCB am Sonntag auf den FC Thun trifft. Und es heisst auch: Nationalmannschaftspause.

Nach der Partie gegen Thun reist die grosse Mehrheit des Schweizer Meisters zu den Landesauswahlen, beispielsweise die Schweizer, die zum Auftakt in die WM-Qualifikation auf Europameister Portugal treffen. Oder Alexander Fransson, der nach der Teilnahme mit Schwedens Juniorenmannschaft an den Olympischen Spielen für die A-Mannschaft nominiert worden ist. Zurück bleiben Spieler wie Germano Vailati, Davide Calla, Matias Delgado, Seydou Doumbia und Geoffroy Serey Die. Oder Akteure wie Blas Riveros, Andraz Soprar und Daniel Hoegh, die bisher kaum zum Einsatz gekommen sind.

Testspiel am 31. August gegen den FC Wohlen

Aus diesem Grund hat der FC Basel ein Testspiel organisiert. Am Mittwoch, 31. August (16.30 Uhr), trifft er auf den FC Wohlen. Es ist für Trainer Urs Fischer die Möglichkeit, den Ersatzkräften Einsatzzeit zu geben.

Am Sonntag wird Fischer vor der Nationalmannschaftspause aber nochmals auf seine bestmögliche Elf setzen. Genügend Akteure stehen ihm dazu zur Verfügung (siehe » Personelle Situation). Fischer schätzt diese Situation: «Das ist schön, aber auch nicht schön. Da ich wieder vielen Spielern sagen muss, dass sie nicht zum Einsatz kommen.»

Es ist das kleine Problem eines Trainers, der mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen gestartet ist, dazu im Cup eine Runde weitergekommen ist und sich herrlich darüber freuen kann, auf welche Mannschaften er bei seiner erste Teilnahme an der Champions League treffen wird.

Der Gegner: kommt kaum aus den Startblöcken

Am 14. August verabschiedete sich der FC Thun aus dem Schweizer Cup. In der ersten Runde, gegen den Promotionsligisten SC Kriens, mit 1:2. Und diese Niederlage war so etwas wie der Tiefpunkt in einer noch jungen Saison, die den Berner Oberländern bisher fast nur Ungemach bescherte: Zwei Unentschieden gegen die vermeintlich noch kleineren Vereine FC Vaduz (1:1) und den Aufsteiger Lausanne-Sport (4:4) standen zu Beginn der Meisterschaft, es folgte eine klare Niederlage im Berner Derby gegen die Young Boys und zuletzt neben dem Aus im Cup ein 0:3 beim FC Luzern.

Der einzige Sieg, ein 2:1 gegen die Grasshoppers, vermag die Bilanz kaum zu schönen. Doch hört man auf der Internetseite der Thuner ihrem Trainer Jeff Saibene zu, so kommt man zum Schluss, dass das Spiel gegen den FC Basel genau zum richtigen Zeitpunkt kommt: «Wir haben nichts zu verlieren, können unbekümmert aufspielen. Niemand erwartet einen Sieg, das ist eine schöne Ausgangslage.»

Saibenes Erinnerungen an die letzten Jahre

Zuletzt, in der Rückrunde der Saison 2015/16, erreichten die Thuner gegen Basel zwei Unentschieden. Und überhaupt ist Saibene zuversichtlich, wenn er auf seine Duelle der letzten Jahre mit dem Meister zurückblickt: «Ich spiele immer gerne gegen Basel, meine Bilanz ist positiv. Ich habe selten verloren, mit St. Gallen habe ich sie oft geschlagen.»

Dann klären wir mal auf: In den letzten knapp zehn Jahren spielte Saibene 20 Mal gegen den FC Basel, als Trainer des FC Aarau, des FC St. Gallen und des FC Thun. Der Luxemburger gewann drei Mal, erreichte sieben Unentschieden und verlor zehn Mal.

» Jeff Saibenes Leistungsdaten gegen den FC Basel

Die personelle Situation beim FC Basel: entspannt, wie lange nicht mehr

Abgesehen von Manuel Akanji stehen Urs Fischer alle Spieler zur Verfügung. Kaum zum Einsatz kommen wird Andraz Sporar, der wieder mit der ersten Mannschaft trainiert. «Bei ihm machen wir uns schon Gedanken, ob ein Training mehr nicht doch noch sinnvoller wäre», sagt Fischer. Gleiches dürfte für Geoffroy Serey Die, Kevin Bua und Dereck Kutesa gelten.

Verletzte:

Und übrigens…

… veranstaltet der FC Thun ab 14.30 Uhr ein Vorprogramm. Den DJ Mario (auch nach dem Spiel im Einsatz) dürften in Basel die wenigsten kennen. Die Surfdrummers vielleicht schon eher. Für alle, die sich für Trommeln interessieren, lohnt sich das Hinhören möglicherweise. Wir weisen mal drauf hin, eine Qualitätsgarantie können und wollen wir allerdings nicht abgeben.

 

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