Schreckmoment für FCB-Gegner Dnipro

Nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung in einem Testspiel verlor Giuliano, einer der Schlüsselspieler des FC Dnipro, dem nächsten Gegner des FC Basel im Europacup, das Bewusstsein. Der Brasilianer verschluckte seine Zunge, und dank ärztlichem Eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden.

Aus lebensbedrohender Lage gerettet: Giuliano, hier mit Dnipro-Trainer Juande Ramos. (Bild: Imago)

Bei einer handgreiflichen Auseinandersetzung in einem Testspiel verlor Giuliano, Schlüsselspieler des FC Dnipro, dem nächsten Gegner des FC Basel im Europacup, das Bewusstsein. Der Brasilianer verschluckte seine Zunge, und dank raschem ärztlichen Eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden.

Es begann mit zwei rüden Fouls, mündete in einer Schlägerei und gipfelte in einer lebensbedrohenden Situation, was sich im Trainingscamp des FC Dnipro Dnipropetrovsk in Spanien zugetragen hat. Seit Ende letzter Woche weilt die ukrainische Mannschaft zum zweiten Mal in diesem Winter in Marbella, um die lange Pause in der Premyer Liga zu überbrücken und sich auf das Hinspiel in den Sechzehntelfinals der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr) in Basel vorzubereiten.

Beim Spiel am Sonntag gegen den russischen Erstligisten FC Krasnodar leistete sich der urkrainische Nationalspieler Ruslan Rotan in Reihen von Dnipro innert weniger Augenblicke zwei derbe Attacken in die Beine der Gegenspieler. Darauf bestürmten ihn erst Spieler des FK Krasnodar auf dem Platz, seine Mitspieler kamen ihm zu Hilfe, Spieler von der Ersatzbank schalteten sich ein und dann auch noch Betreuer von der Seitenlinie, so dass eine veritable Rudelbildung zustandekam (siehe Video).

Quelle: RTTV

«In diesem Moment, als alle Spieler von Ersatzbank aufs Feld stürmten und es mir schien, als ob es mehr Krasnodar-Spieler seien, konnte ich nicht unbeteiligt bleiben», schildert Giuliano Victor de Paula dem russischen Portal sportbox.ru die Situation. Der brasilianische Mittelfeldspieler ist einer der Schlüsselspieler des ukrainischen Spitzenclubs und gehörte zu den Akteuren, die nicht auf dem Feld im Einsatz waren. Als er seinen Landsmann Matheus, einen 30-jährigen Stürmer, bedroht sah, mischte sich auch Giuliano ein.

Teamarzt rettet bewusstlosen Giuliano

Ernüchterender Vorverkauf
in Basel

Am Freitag waren beim FC Basel erst 4000 Karten für das Sechzehntelfinal-Hinspiel in der Europa-League verkauft. Damit könnte das Gastspiel des FC Dnipro Dnipropetrovsk am Donnerstag (21.05 Uhr, SRF2 live) vor der kleinsten Kulisse stattfinden, die der St.-Jakob-Park bei Heimspielen des FCB bisher erlebt hat, einer Kulisse, wie es auf der Website des Clubs heisst, «die weder dem FC Basel noch dem Rahmen der Partie gerecht wird». Der Minusrekord liegt bei 6843 Zuschauern gegen Grindavik (Island) im UIC-Wettbewerb 2001/02.

«Ich wollte ihm helfen und wurde an der Brust getroffen. Ich verlor die Luft, blieb noch 10, 15 Sekunden stehen und wurde dann bewusstlos», erzählt Giuliano, der 22 Jahre alt ist und 2011 für angeblich 11 Millionen Euro von Internacional Porto Alegre zu Dnipro transferiert wurde. Als die Krasnodar-Spieler die lebensbedrohende Situation gewahr wurden, löste sich die Schlägerei auf.

Mykola Linevich, einer der Mannschaftsärzte des FC Dnipro und früher für den Hamburger SV tätig, verhinderte mit raschem Eingreifen Schlimmeres. Das Spiel wurde beim Stand von 0:0 nicht mehr fortgesetzt. Eine erste Testpartie in Marbella gegen Rubin Kasan hatte Dnipro am Samstag mit 1:0 gewonnen. Das Tor erzielte Roman Zozulya, einer der Stammkräfte des Teams (3 Tore, 1 Assist in der Europa League).

Von Marbella nach Basel

Der FC Dnipro wird am Mittwoch direkt von der Costa del Sol zum Spiel nach Basel reisen. In Marbella sind die Ukrainer für ihren zweiten Trainingsaufenthalt im selben Hotel (Grand Hotel Elba) untergebracht wie zuletzt ihr kommender Gegner FC Basel.

Nicht mehr zum Kader gehört inzwischen Samuel Inkoom. Nachdem der Ex-Verteidiger des FC Basel bei Dnipro-Trainer Juande Ramos keine guten Karten mehr besass, wurde er Anfang des Monats zum SC Bastia ausgeliehen. Auf Korsika ist Inkoom am Sonntag angekommen, um am Montag sein erstes Training beim Vierzehnten der Ligue 1 zu absolvieren.

Dnipro mit neuem Innenverteidiger

Verlassen haben Dnipropetrovsk unter anderen auch der Usbeke Vitali Denisov (Lokomotive Moskau), der in der Europa League nur zu Teileinsätzen gekommen war, und Oleksandr Aliev, der es immerhin zu zwei Toren und drei Assist in dieser Europacup-Kampagne gebracht hat und der zu Ligakonkurrent Dinamo Kiew gewechselt ist.

Dafür hat Dnipro einen neuen Innenverteidiger: Für angeblich 2,5 Millionen Euro Ablöse wurde Douglas Silva Bacelar, kurz: Douglas, von Vasco da Gama geholt. Der 1,90 Meter grosse Brasilianer könnte am Donnerstag im St.-Jakob-Park sein Pflichtspieldebüt für die Ukrainer geben, deren Saison erst Anfang März fortgesetzt wird.

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