Schulden: Die Meanmachine darf in diesem Jahr nicht mitspielen

Als Basilisk Meanmachine waren die Basler eine der ersten Vereinsgründungen im Schweizer American Football. Jetzt klemmt das Räderwerk der fiesen Maschine zum zweiten Mal. Schulden, zu wenig Spieler – dem Club droht das Aus.

American Football. Basel Meanmachine gegen die Zürich Renegades, 2011. (Bild: Robert Varadi)

Als Basilisk Meanmachine waren die Basler eine der ersten Vereinsgründungen im Schweizer American Football. Jetzt klemmt das Räderwerk der fiesen Maschine zum zweiten Mal. Schulden, zu wenig Spieler – dem Club droht das Aus.

Noch ist es offiziell bloss eine Pause. Aber es sieht nicht gut aus für die Basel Meanmachine. In diesem Jahr werden die Basler American Footballer nicht an der Meisterschaft teilnehmen. Und vielleicht wird es den Verein bald gar nicht mehr geben. Es drücken Schulden, die erste Mannschaft hat zu wenig Spieler und Präsident Richard Nokaj sagt: «Wir müssen uns schon überlegen, ob wir noch weitermachen. Aber dazu braucht es erst einmal eine Sitzung.»

Ein Problem hat bei der «fiesen Maschine» zum nächsten geführt. Weil die Mannschaft, die letzte Saison in der Nationalliga B auflaufen sollte, zu wenig Spieler hat, mussten drei Partien Forfait verloren gegeben werden. Die Folge: Die Meanmachine hat Schulden, weil Verbands-Bussen und Entschädigungen an jene Clubs ausstehen, gegen die die Basler hätten antreten sollen.

«Es ist schon ein Riesen-Batzen»

«Es sind schon ein paar tausend Franken, die Fehlen», sagt Verbandspräsident Dieter Witschi, «aus diesem Grund ist derzeit der gesamte Verein gesperrt.» Ein paar Tausender mögen in anderen Sportarten wie ein Klacks daher kommen; bei den Amateuren im American Football ist ein solcher Fehlbetrag ein gröberes Problem. «Es ist ein Riesen-Batzen», gibt Meanmachine-Präsident Nokaj zu.

Es ist ein weiterer schwieriger Moment in der wechselvollen Geschichte der Meanmachine. 1984 als Basilisk Meanmachine gegründet, war der Club einer der ersten im Schweizer American Football. Und einer der erfolgreichsten. Zwei Meistertitel konnten die Basler feiern, bis im Jahr 2000 der interne Streit über die Finanzierung des Vereins das Ende bedeutete. Er wurde mit den Gladiators Pratteln fusioniert, die von da an als Gladiators beider Basel aufliefen.

Richtig glücklich wurden damit aber nicht alle Basler, die nun in Pratteln beheimatet sein sollten. Und so kam es 2008 zum etwas überraschenden Comeback der fiesen Maschine – aus namensrechtlichen Gründen von nun an als Basel Meanmachine.

Die Junioren spielen bei den Gladiators

Möglich, dass nun erneut fusioniert werden muss. Die Junioren spielen die neue Saison bereits bei den Gladiators. Und wenn Richard Nokaj feststellt, es sei schon für einen American-Football-Club in einer Stadt schwierig genug, «bei zwei wird es noch schwieriger», dann klingt das wenig optimistisch.

Allerdings stellt Verbandspräsident Witschi auch fest, die Meanmachine habe sich «schon einmal aus einem ähnlichen Loch befreit». Er geht davon aus, dass die Überlebens-Chance der Maschine «bei 50 zu 50 » steht. Und er sagt ganz allgemein: «Es ist halt im American Football wie bei allen Randsportarten: Um einen Club am Leben zu halten, muss man arbeiten, arbeiten, arbeiten.»

Und was, wenn es mit der Meanmachine tatsächlich ein zweites Mal zu Ende geht? Richard Nokaj bleibt ein Trost: «Es gibt ja weiterhin einen Club in der Region. American Football wird in Basel nicht aussterben.» Zumal die Gladiators 2014 ihren ersten Schweizer Meistertitel feiern konnten.


Szenen aus besseren Zeiten der Meanmachine: Eine Reportage zum zweiten und bislang letzten Titelgewinn 1994.

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