Schweizer Frauen greifen nach den Viertelfinals

Während die Schweizer Männer bei der Team-Europameisterschaft in Basel vor dem letzten Gruppenspiel bereits chancenlos sind, spielen die Frauen nach dem in extremis gesicherten 3:2-Erfolg über Schottland heute, Donnerstag, ab 14 Uhr in der St. Jakobshalle gegen Belgien um den Einzug in die Viertelfinals.

Die Atmosphäre in der Basler St.-Jakob-Halle, wo bis Sonntag noch Spitzen-Badminton geboten wird. (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Während die Schweizer Männer bei der Team-Europameisterschaft in Basel vor dem letzten Gruppenspiel bereits chancenlos sind, spielen die Frauen nach dem in extremis gesicherten 3:2-Erfolg über Schottland heute, Donnerstag, ab 14 Uhr in der St. Jakobshalle gegen Belgien um den Einzug in die Viertelfinals.

Die Schweizer Männer haben ihre Hoffnungen auf das Viertelfinale frühzeitig begraben. Nach der 1:4-Niederlage zum Auftakt gegen Slowenien unterlagen sie am Mittwoch auch gegen Bulgarien mit 1:4. Das letzte Gruppenspiel am Donnerstag gegen Deutschland (18 Uhr) hat damit für die Gastgeber dieser EM nur noch statistischen Wert; ihre Gegner haben sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert.

Jaquet/Gruber mit umjubelten Sieg im Doppel

Am Mittwochabend haben die Schweizer Frauen an der Team-EM für einen ersten Höhepunkt der Basler Badminton-Woche gesorgt. Nach der ernüchternden Auftaktniederlage der Schweizer Nummer 1,  Sabrina Jaquet,  wurde Schottland noch 3:2 bezwungen. Marion Gruber und Sabrina Jaquet sicherten den Siegpunkt gegen Dankier/Pringle im entscheidenden Doppel mit 2:1, stürmisch bejubelt von einer beachtlichen Zuschauerkulisse. Damit geht es am Donnerstag ab 14 Uhr gegen Belgien für die Schweiz um die Viertelfinals.

Von der Papierform her ist das Ausscheiden der Schweiz keine Überraschung, trotzdem ist Nationaltrainer Morten Kragh enttäuscht: «Wir wollten eine Überraschung schaffen, das hat leider nicht geklappt.» Gegen Slowenien und Bulgarien hätte Kragh seiner Mannschaft Erfolge zugetraut, «dann hätten alle ihren besten Tag haben müssen, aber leider hat keiner sein Niveau gefunden».

Die Schweizer haben ihre Stärken eher in den Doppeln als in den Einzeln, da diese aber nur zwei der insgesamt zu vergebenden fünf Punkte ausmachen, hätten sie jeweils mindestens eins der drei Herreneinzel gewinnen müssen.

Zu viel Druck für Dumartheray

Nach der Erkrankung von Gilles Tripet lag die Hoffnung im Spiel gegen Slovenien auf Anthony Dumartheray, der im zweiten Einzel gegen Roj Alen (11:21/14:21) dem Druck nicht standhielt. «Anthony hatte einen sehr schlechten Tag und dann verliert man auch gegen Gegner, die eigentlich das gleiche Niveau haben», erklärte Kragh.

Am Tag darauf gegen Bulgarien setzte er ihn deshalb nur im Doppel ein, in dem er mit Christoph Heiniger den einzigen Punkt für die Schweiz holte. Gegen Kisyov/Rusev gewannen sie 15:21/21:11/21:19.

Heiniger hätte zuvor dafür sorgen können, dass die Partie gegen Bulgarien nach dem verlorenen Auftakteinzel von Lukas Nussbaumer gegen Blagovest Kisyov (15:21/16:21) nochmal spannend wird. Nach dem knapp verlorenen ersten Satz (18:21) gegen Stilian Makarski, der in der Schweizer National League für La Chaux-de-Fonds spielt, hätte er den zweiten für sich entscheiden können, musste sich aber in der Verlängerung mit 20:22 geschlagen geben.

«Stilian hat die Erfahrung, die unsere Herren nicht haben», sagte Kragh. Außerdem kennen sich Heiniger und Makarski gut, da sie manchmal zusammen trainieren.

Europäisches Niveau noch nicht erreicht

Der junge Mathias Bonny musste bei der Niederlage im dritten Einzel gegen Peyo Boichinov (16:21/14:21) die Erfahrung machen, dass er wohl noch einige Zeit brauchen wird, um auf europäischem Niveau mithalten zu können.

Am Donnerstag im letzten Spiel gegen den vorzeitigen Gruppensieger Deutschland wird der Schweizer Nationaltrainer dem 19-jährigen Christian Kirchmayr aus Basel die Chance geben, sich vor dem eigenen Publikum zu zeigen. «Sie sollen es geniessen, gegen solche Gegner spielen zu können und sollen Erfahrung sammeln», nahm Kragh seinen Spielern schon vor dem Spiel den Druck.

Die Deutschen haben ihre Aufgaben bis auf eine Ausnahme bislang souverän gelöst. Dem 5:0 gegen Bulgarien, bei dem sie keinen Satz abgaben und dabei unter anderem ihre Nummer Eins Marc Zwiebler schonten, folgte ein 4:1-Erfolg gegen Slowenien, bei dem nur Zwiebler überraschend sein Einzel verlor.

Die Nummer elf der Weltrangliste unterlag der Nummer 101 Iztok Utrosa in drei Sätzen 21:14/21:23/14:21 und war danach «alles andere als zufrieden», hatte aber Erklärungen für die Niederlage parat. Zwiebler war erst am Montag von einem sechswöchigen Asienaufenthalt zurückgekehrt und hat sich noch nicht ganz akklimatisiert. «Ich hatte das Spiel bis fast zum Ende des zweiten Satzes im Griff, aber dann war ich müde im Kopf und meine Bewegungen waren nicht mehr so flüssig», sagte Zwiebler, «und Utrosa hat alles aus sich herausgeholt was er kann».

Er tröstete sich damit, dass die Niederlage «keine größeren Kosequenzen» hatte, weil er sicher war, dass sein Team das Spiel trotzdem gewinnt.

Deutschland trotz Weiterkommen motiviert

Als das Doppel Kindervater/Kaesbauer den dritten Punkt zum Sieg gegen die Slowenien holte, waren nur noch die Trainer und Funktionäre der deutschen Mannschaft auf der Tribüne der St. Jakobshalle, die restlichen Spieler hatte Bundestrainer Holger Haase in die Trainingshalle geschickt.

Er ließ noch offen, wen er für das Spiel gegen die Schweiz nominieren wird. «Wir sind gut und breit aufgestellt», so Haase, «wir wollen es konzentriert angehen, keinen Satz abgeben und uns weiter ein gutes Gefühl holen».

Für die Schweizer wird es laut Kragh vor allem um «persönliche Erfolgserlebnisse» gehen und darum dem an den ersten Turniertagen noch sehr spärlichen Publikum in der St. Jakobshalle etwas zu bieten: «Wir spielen in der Schweiz und wollen zeigen, dass wir auch was können.»
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» Bis inklusive Donnerstag ist Gratiseintritt in der St. Jakobshalle.

2014 European Championsships in Basel

Team-Europameisterschaft
Dienstag bis Donnerstag: Gruppenspiele (10 bis 22 Uhr)
Freitag: Viertelfinals (14 bis 22 Uhr)
Samstag: Halbfinals (14 bis 22 Uhr)
Sonntag: Final Frauen (11 bis 14 Uhr), Final Männer (15 bis 18 Uhr)

» Die Team-EM auf dem Youtube-Channel von BadmintonEurope

U15 Einzel-Europameisterschaft
Freitag (ab 9.30 Uhr) bis Sonntag (10 bis 15 Uhr)

» Das Turnier im LiveScore
» TV-Übertragung: Eurosport2
» Event-Website: badmintoneuropa.com
» Swiss-Badminton

Tickets
Gratiseintritt von Dienstag bis Donnerstag
Freitag bis Sonntag: Tagespässe von 15 bis 50 Franken
Vorverkauf: » ticketcorner.ch
Mit einem Ticket der Muba (14. bis 23. Februar) gibt es Freitag bis Sonntag ermässigten Eintritt bei der EM; mit einem Ticket für das Heimspiel des FC Basel am Samstag (19.45 Uhr, gegen den FC Sion) erhält man Gratiseintritt am Samstag bei der EM.

Swiss Open
Schon in einem Monat, vom 11. bis 16. März 2014, gibt die Weltelite des Badmintonsports ihr jährliches Stelldichein in Basel beim Gand Prix Gold Turnier. » Swiss Open14

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