Servette-FCB 2:1 – die Einzelkritik

Eine im Vergleich zum Cupfinal auf acht Positionen veränderte Startelf liess FCB-Trainer Heiko Vogel in Genf auflaufen – kein Wunder, tat diese sich gegen ein bis in die Haarspitzen motiviertes Servette schwer. Zu den Besseren gehörte noch Joo Ho Park, Rotsünder Genséric Kusunga war schlicht schwach.

Basels Joo-Ho Park (l.) im Duell mit Servettes Vincent Rüfli (Bild: sda)

Eine im Vergleich zum Cupfinal auf acht Positionen veränderte Startelf liess FCB-Trainer Heiko Vogel in Genf auflaufen – kein Wunder, tat diese sich gegen ein bis in die Haarspitzen motiviertes Servette schwer. Zu den Besseren gehörte noch Joo Ho Park, Rotsünder Genséric Kusunga war schlicht schwach.

Yann Sommer | 4,5
Der Cup-Held vom Mittwoch hielt, was zu halten war. Eine winzige Unsicherheiten im Herauslaufen zu Beginn. Konnte aber sowohl beim ersten Gegentreffer, ein abgefälschter Schuss, als auch beim zweiten nichts ausrichten, als Eudis mit gewaltigem Sprung dem Ball eine andere Richtung gab.

Philipp Degen | 3,5
Er hat, das ist nicht zu verbergen, immer noch keinen Rhythmus. Trat bisweilen wie mit angezogener Handbremse auf und konnte dem FCB vor allem nach vorne fast keine Impulse verleihen – was am Sonntag in Genf dringend gefragt gewesen wäre. Sah in der Entstehung des ersten Gegentores nicht besonders gut aus.

Radoslav Kovac | 4
Spielte völlig okay, dirigierte, versuchte den Laden hinten zusammenzuhalten und stauchte seine Nebenleute (Degen) auch schon mal zusammen. Unglücklich für ihn, dass er es war, der den Schuss von Yartey zum 0:1 bei seinem Rettungsversuch unhaltbar abfälschte.

Gensèric Kusunga | 2
Sieben Einsätze waren es vergangene Saison, nun war es der sechste in dieser Saison, und in Genf stand Kusunga erst zum dritten Mal in der Startelf. Seine Bilanz: verwarnt in der 21. Minute, etliche Unsicherheiten, und der letzte Ballverlust endete mit dem Platzverweis. Es war keine Notbremse, die der österreichische Austausch-Schiedsrichter da als rotwürdig taxierte, es spielte aber unter dem Strich keine Rolle, denn mit Gelb-Rot wäre Kusunga so oder so vorzeitig zum Duschen gegangen. An seiner früheren Wirkunssstätte konnte der 24-Jährige keine Argumente für sich sammeln – im Gegenteil.

Joo Ho Park | 4,5
In einer wild durcheinander gewirbelten Mannschaft war der Südkoreaner das, was er schon seit Wochen darstellt: ein ganz solider Wert als Linksverteidiger. Diesmal war er sogar der soldiste FCB-Akteur von allen, schaltete sich immer wieder in die Offensive ein und gab ein paar gute Flanken. Beim zweiten Gegentor machte allerdings auch er keine gute Figur. 

Stephan Andrist | 3,5
Der Ex-Thuner hat es nicht leicht, sich beim FCB zu präsentieren, weil er auf keine grossen Einsatzzeiten kommt. Die wenigen Gelegenheiten vermag er nicht für Werbung in eigener Sache zu nutzen: verlor einige Bälle, blieb im Eins-gegen-Eins hängen, spielte in paar haarsträubende Pässe, traf den Ball bei einer Volleyabnahme nicht gut genug – und sammelte dann doch noch ein Assistpünktchen mit dem Corner, den er zum 1:1 zur Mitte trat.

Gilles Yapi | 4
Trug in Abwesenheit von Streller, Frei und Huggel die Captainbinde und in Abwesenheit des Restes der Stammspieler viel Verantwortung im Zentrum. Machte das bis auf wenige einfache Ballverluste ordentlich, ohne dem Spiel in irgendeiner Form seinen Stempel aufdrücken zu können. Ihm fehlten sichtlich die Anspielstationen, über die das Schwungrad im FCB-Spiel hätte in Bewegung gesetzt werden können.

Cabral | 4
Hatte einen fahrigen Beginn im Mittelfeldzentrum neben Yapi und trug zur Spielkultur so rein gar nichts bei. Er machte erst eine etwas bessere Figur, als er anstelle des vom Platz gestellten Kusunga in die Innenverteidigung rückte.

Valentin Stocker | 3,5
Ein Sonntag, der mit dürftigem Leistungsausweis endete. Besass eine gute Chance, als er nicht genügend Druck hinter den Ball brachte (49.), hatte es ansonsten aber schwer gegen Christopher Routis. Die Pause wird ihm sicher gut tun nach der Saison, in der er sich von einer Kreuzbandoperation wieder herangearbeitet hat.

Fabian Frei | 3,5
An dieser Stelle erlebte Fabian Frei während seines Riesenlaufs im vergangenen Herbst ein paar gute Momente, traf er seinerzeit beim 4:0-Sieg doppelt. Acht Monate später hatte er – als Sturmspitze eingesetzt – nichts Aussergewöhnliches oder etwas Überraschendes beizutragen zu einem biederen Kick seiner Mannschaft. In der zweiten Halbzeit tauchte er irgendwann ganz weg, um dann im Mittelfeld wieder zum Vorschein zu kommen, als Streller als Spitze eingewechselt wurde.

Jacques Zoua | 4
Es ist quasi keine Szene erinnerlich, die man mit dem Kameruner in Verbindung bringen würde – ausser, dass er nicht in der Lage war, den Ball in der Spitze zu domestizieren. Und dann aus dem Nichts – oder soll man sagen: aus dem Garnichts das Tor; Zouas siebter Saisontreffer in der Liga. Die  Cornerflanke von Andrist lenkte er mit dem Schädel ab, die Flugbahn des Balles wurde länger und länger – und endete flach im Toreck.

Xherdan Shaqiri | 4
Kam in der 70. Minute für den belanglosen Andrist, und mit dem Nationalspieler kam frischer Wind in der Phase, als der FCB zu zehnt besser war als vor dem Platzverweis von Kusunga in Vollbesetzung.

Marco Streller | –
Wurde in der 75. Minute für Stocker eingewechselt, war noch an zwei, drei Angriffszügen beteiligt, leistete sich ein unschönes Recontre mit Rüfli, für das er Gelb sah und für das er sich später in den Katakomben beim Servettien entschuldigte. Zu kurz im Einsatz, um bewertet zu werden.

Alex Frei | –
Der Top-Torjäger der Liga wurde in der 87. Minute noch anstelle von Fabian Frei ins Feuer geworfen – vergeblich. Zu kurz im Einsatz, um bewertet zu werden.

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