David Degen und Marco Streller verdienten sich eine gute Bewertung mit dem Siegtreffer in Genf – Cabral mit einer auffallenden Leistung im Mittelfeld.
Yann Sommer | 4,5
Über sich hinauswachsen musste die Nummer 1 im FCB-Tor nicht. Einmal parierte er gegen Tréand, die restlichen gefährlichen Schüsse der Servettiens strichen haarscharf an seinem Kasten vorbei. Bei hohen Bällen war er jederzeit Herr der Lage.
Markus Steinhöfer | 4
Eröffnete die Saison mit einem satten Diagonalschuss, der sein Ziel knapp verfehlte, und der die einzige wirklich bedrohliche Situation für das Genfer Tor im ersten Durchgang darstellte. Der Rechtsverteidiger holte sich auch die erste Verwarnung der Saison ab und rettete den Sieg mit einer an Manchester United erinnernden brenzligen Rettungsaktion (87. Minute) – diesmal nicht an die Querlatte, sondern Zentimeter drüber.
Radoslav Kovac | 4,5
Hatte die erste ganz grosse Chance – ein Kopfball auf Eckball Stocker. Der Tscheche spielte seinen Part zuverlässig, war aufmerksam und gut im Kopfballspiel. Gefährlich wurde es, als er in der 87. Minute einen Ball abfälschte, den Sommer wahrscheinlich kommod hätte aufnehmen können.
Aleksandar Dragovic | 4,5
Souverän im Abwehrzentrum, zumindest bis in die Schlussphase hinein, als Servette wild anrannte und die FCB-Abwehr ins Schwimmen geriet. Liess im Verbund mit Kovac der einsamen Genfer Sturmspitze Karanovic keinen Stich.
Joo Ho Park | 4
Der Südkoreaner fand lange Zeit das Timing überhaupt nicht, hatte in Tréand aber auch den gefährlichsten Genfer gegen sich. Als er sich endlich einmal – von Stocker lanciert – vorne einschaltete, rappelte es auch gleich. Seine Vorarbeit für Streller ging dem 0:1 voraus.
Cabral | 5
Über die gesamte Strecke, also auch die schwächeren Phasen dieser Mannschaft gesehen, der beste Basler. Tat, was er am besten kann: Dem Gegner wehtun und Bälle erobern, und er tat das mit grossem Einsatz und guter Übersicht. Es ist wie so oft: Man kann ihn ins Rennen schicken und er funktioniert.
Gilles Yapi | 4
Fand zunächst überhaupt keinen Weg ins Spiel, reihte etliche Fehlpässe aneinander und es war ihm anzumerken, dass er es besonders gut machen wollte – sich dabei jedoch verkrampfte. Nach dem Seitenwechsel mit besseren Szenen.
David Degen | 5
Was für ein Comeback im FCB-Trikot: Hatte in der 59. Minute den guten Riecher, stand goldrichtig und erzielte mit überlegtem, knackigem Schuss den Siegtreffer. Ansonsten konnten Degen/Steinhöfer auf der rechten Seite noch nicht die Unwiderstehlichkeit entfalten, die man sich von diesem Duo verspricht.
Valentin Stocker | 3,5
Brachte seine gute Form aus den Vorbereitungsspielen nicht auf den Rasen. Guter Beginn, dann war es wie abgeschnitten: Nichts ging mehr über den linken Flügel – bis zum Siegtreffer, den Stocker mit dem tiefen Zuspiel auf Park einfädelte. Auch er gehörte zu den Kandidaten, die sich danach nicht für den Preis als besten Konterspieler empfahlen.
Alex Frei | 3,5
Sagen wir es so: Beim Goalgetter vom Dienst ist jede Menge Luft nach oben. Fand weder ins Spiel, wenn er sich fallen liess, noch zu Torgefahr in vorderster Front. Ein scharfer Diagonalball, bei dem Stocker kurz vor der Pause ein paar Zentimeter Körperlänge fehlten und – völlig unbedrängt – ein Schuss aufs Tor, den Gonzales parierte – das war es.
Marco Streller | 5
Eigentlich ging dem Captain auch nicht viel vom Fuss. Wo es ihn defensiv brauchte, zum Beispiel bei den stehenden Bällen, war er zuverlässig wie immer zur Stelle, aber durch das Genfer Bollwerk fand auch er keinen Pfad. Bis zur 59. Minute. Wie er das Siegtor mit einem Rückpass von der Grundlinie vorbereitet, zeugt von seiner grossen Klasse – auch wenn dabei drei Genfer Verteidiger merkwürdig Spalier standen. Das bringt am Ende des Tages halt doch eine gute Bewertung.
Jacques Zoua | –
Kam in der 77. Minute für den Torschützen David Degen, schlampte bei den Kontern, war jedoch zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
Philipp Degen | –
Löste in der 85. Minute Stocker ab und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
Simon Grether | –
Wurde in der dritten von insgesamt sechs Minuten Nachspielzeit für Gilles Yapi eingewechselt und feierte somit in Genf mit 20 Jahren sein Debüt bei den FCB-Profis in der Super League.