Sevilla in den Köpfen, St. Gallen vor der Brust

Die Chancen sind nach dem 0:0 intakt, dass sich der FC Basel gegen Sevilla für den Viertelfinal der Europa League qualifiziert. Zwischen Hin- und Rückspiel rückt die 24. Runde in der Super League gegen den FC St. Gallen (Sonntag, 13.45 Uhr, St.-Jakob-Park) in den Hintergrund.

Marc Janko darf nach seiner Sperre am Sonntag gegen St. Gallen erstmals wieder in der Meisterschaft ran.

(Bild: Keystone/TagesWoche)

Die Chancen sind nach dem 0:0 intakt, dass sich der FC Basel gegen Sevilla für den Viertelfinal der Europa League qualifiziert. Zwischen Hin- und Rückspiel rückt die 24. Runde in der Super League gegen den FC St. Gallen (Sonntag, 13.45 Uhr, St.-Jakob-Park) in den Hintergrund.

Viele Menschen sind am Freitagnachmittag bereits seit Tagen damit beschäftigt, das Wochenende vorzubereiten. Urs Fischer verbringt den Freitagnachmittag damit, den Donnerstagabend Revue passieren zu lassen. Oder präziser formuliert: das Spiel des FC Basel gegen den Sevilla FC zu analysieren.

«Ich bleibe dabei», sagt Fischer, «das war eine abgeklärte, reife Leistung.» Sie hätten gar die Möglichkeit gehabt, das Spiel zu gewinnen. Wenn Marc Janko seine grosse Tormöglichkeit mit dem Kopf genutzt hätte. Der Österreicher verpasste sie ebenso wie Birkir Bjarnason und Adama Traoré die ihren.

Rückblick auf die Duelle mit St. Gallen
» 16. Runde: Eine Niederlage für die Spannung
» 8. Runde: Zwei stehende Bälle reichen zum Sieg 

Dieses 0:0 im Achtelfinal-Hinspiel hat dem Trainer des FC Basel jedenfalls keine schlaflose Nacht beschert. Nicht wie die aufwühlende Partie gegen Saint-Etienne. Die torlose Begegnung mit dem Titelhalter Sevilla lässt die Tür zum Viertelfinal offen. Um durch diese Türe zu gehen, braucht es am kommenden Donnerstag allerdings alle verfügbaren Kräfte.

Die heikle Situation in der Innenverteidigung

Und ebenda beginnt die Aufgabenstellungen für Fischer. Denn eine dieser Kräfte ist nicht verfügbar. Walter Samuel, der einzige Spieler dieser schweizerisch-spanischen Begegnung mit mehr als 100 Europacup-Partien auf dem Buckel, wird fehlen. Der Altmeister in hinreissender Form kassierte bereits in der achten Minute des Hinspiels die zweite gelbe Karte und ist damit für das Rückspiel gesperrt.

Fischers Problem ist, dass just auf der Position der Innenverteidiger Personalnot herrscht. Marek Suchy, der tschechische Vielspieler, ist zwar gesund. Aber für Manuel Akanji ist die Saison mit einem Kreuzbandriss zu Ende und die Nummer vier, Daniel Hoegh, kommt von einer im November erlittenen Meniskus-Verletzung zurück: Seine Spielpraxis in diesem Jahr beschränkt sich auf die drei letzten Minuten gegen Sevilla.



Sevilla's Steven N'Zonzi,center, fights for the ball against Basel's goalkeeper Tomas Vaclik, left, and Basel's Walter Samuel, right, during the UEFA Europa League Round of 16 first leg soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Spain's Sevilla Futbol Club at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Thursday, March 10, 2016. (KEYSTONE/Laurent Gillieron)

Die grosse Routine Walter Samuels wird Basel im Rückspiel gegen Sevilla fehlen. (Bild: Keystone/LAURENT GILLIERON)

Am Sonntag gastiert der Tabellenfünfte St. Gallen im St.-Jakob-Park (13.45 Uhr). Fischer bietet sich die Möglichkeit, dem Dänen vor der Affiche im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán vom kommenden Donnerstag (21.05 Uhr) 90 Minuten Spielpraxis zu ermöglichen – und das scheint der naheliegendste Personalentscheid in der Innenverteidigung zu sein. Denn Fischer spricht von einer «kleinen Wahrscheinlichkeit», dass er Hoegh am Donnerstag ins kalte Wasser wirft.

Das heisst: Fischer wird Hoegh ohne Einsatzminuten nach einer derart langen Verletzungspause kaum von Anfang an spielen lassen. «Hoegh muss zwangsläufig eine Option sein für Sonntag», sagt Fischer.

Der St. Galler Matchwinner fehlt am Sonntag

Eine weitere Möglichkeit auf der zentralen Abwehrposition ist Michael Lang. In vier der fünf letzten Spiele der Vorrunde hat der 24-Jährige aufgrund von Ausfällen diese Position gespielt. Nur: Lang musste gegen Sevilla in der Halbzeit ausgewechselt werden und ist gegen St. Gallen fraglich. Eine genauere Diagnose seiner Sprunggelenkverletzung steht aus.



FC Basel's injured Michael Lang gets a medical treatment during the UEFA Europa League Round of 16 first leg soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Spain's Sevilla Futbol Club at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Thursday, March 10, 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Zwei für einen: Michael Lang bei der Pflegepause, nachdem er mit dem Fuss umgeknickt ist. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Für das Spiel gegen St. Gallen waren am Freitag 25’600 Tickets abgesetzt. Fischer erwartet die Ostschweizer so, wie sie sich in der Vorrunde präsentiert hatten: «Die werden uns das Leben schwer machen», sagt der 50-Jährige. «Aber auch wenn sie beispielsweise mit Gianluca Gaudino und Mario Leitgeb neue Spieler verpflichtet haben: Ihre Philosophie wird in etwa gleich geblieben sein.»

Diese Philosophie reichte den St. Gallern in der 16. Runde, die Basler mit 2:1 zu besiegen, in einem Spiel, das einen Tiefpunkt in der Basler Vorrunde darstellte. Janko brachte Basel in Führung, der FCB hinterliess den Eindruck, den Betrieb einzustellen, und Yannis Tafer drehte die Partie mit zwei Toren. In der 24. Runde wird Tafer fehlen, er muss mit einer Verletzung am Syndesmoseband pausieren.

 

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