Ein Sieg ohne Glanz 

Manuel Akanji und Dimitri Oberlin profilierten sich in den Cup-Achtelfinals als Torschützen in einem insgesamt wackeren, aber über weite Strecken harmlosen Basler Kollektiv. Die Einzelkritik zu den FCB-Spielern in Rapperswil-Jona.  

Zäher Fight in Rapperswil-Jona: Manuel Akanji duelliert sich mit Mychell Chagas. (Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)

Mirko Salvi | Torhüter

Salvi verbrachte alles andere als einen geruhsamen Abend im Stadion Grünfeld und musste ein ums andere Mal die strammen Abschlüsse der Gastgeber entschärfen. Meistens kamen dieselben flach und aus der zweiten Reihe herangerauscht, aber Salvi gab sich keine Blösse und hielt Chance um Chance vor dem Brustkorb fest. Beim Gegentor ohne Schuld.

Omar Gaber | rechter Aussenverteidiger

Der Ägypter spielte einen soliden defensiven Part auf der rechten Aussenbahn und setzte die ballführenden Shabani und und Chagas konsequent unter Druck, wenn sie in seine Zone eindrangen. Zwar konnte er den Ball nicht immer für sich gewinnen, aber zum Flanken kamen die Gegenspieler auf der rechten Seite ebenso selten. 

Manuel Akanji | rechter Innenverteidiger

Unbestrittener Chef der Abwehr und mit seinem ersten Saisontreffer zu Recht auch statistisch als wertvoller Mann ausgewiesen. Er beanspruchte in der Szene (35. Minute) allerdings etwas Glück, als ihm der Ball nach einem Bua-Freistoss im allgemeinen Gewühl auf den Oberschenkel fiel und von da ins Tor kullerte. Es war sein sechstes Tor im Dienst des FC Basel, für den er zuletzt am 25. Mai gegen GC getroffen hatte. 

Marek Suchy | linker Innenverteidiger

Blieb gegen die wendigen Angreifer der Rapperswil-Jona mit einigen hüftsteifen Aktionen und verzögerter Reaktionszeit in Erinnerung. Sinnbildlich die 32. Minute, als er zu spät reagierte, in seinem Rücken Chagas die entscheidenden Zentimeter Land gewinnen und den Ball mit dem Kopf über die Linie spedieren konnte. In der 7. Minute hätte Suchy das Score zugunsten seiner Farben eröffnen können, als er mutterseelenallein zu einem Kopfball ansetzen durfte, doch der Ball flog über die Querlatte.  

Blas Riveros | linker Aussenverteiger

Ein über weite Strecken komplett indisponierter Auftritt Riveros‘, der zeigte, warum ihm Petretta in den wichtigen Spielen zuletzt den Rang ablief. In der Defensive ohne Zugriff auf die Gegner, die Massflanke Schwizers auf den Torschützen Chagas liess er als interessierter Beobachter passieren. Da halfen auch die üblichen Tempovorstösse wenig, um einen insgesamt enttäuschenden Eindruck zu korrigieren. Oder wie es ein Fan aus den Reihen Rapperswil-Jonas formulierte: «Die Basler 25 ist ja heute komplett von der Rolle.»   

Alexander Fransson | defensiver zentraler Mittelfeldspieler

Fransson durfte im dritten Cup-Spiel zum zweiten Mal von Beginn weg auflaufen und absolvierte 83 Minuten im defensiven Mittelfeld. Eine wichtige Intervention steht dort zu Buche, als er in der 31. Minuten mit der Hacke einen Angriffsball der Gegner unterband, der Angespielte wäre einschussbereit dagestanden. Mit der Einwechslung Xhakas kurz vor Schluss rückte er ins offensive Mittelfeld auf, ohne dort Akzente setzen zu können.

Geoffroy Serey Dié | defensiver zentraler Mittelfeldspieler

An ihm bissen sich die roten Angreifer die Zähne aus, wo Dié war, war aus Sicht der Gastgeber wenig zu holen. In der Vorwärstbewegung profilierte sich Dié als Spielmacher, der den Ball mal vertikal verarbeitete, öfter aber mit Präzision auf die Flügel verteilte. In der 22. Minute mit einer der besten Chancen der Basler, als er sich aus 25 Metern ein Herz fasste und den Ball flach, aber zu zentral aufs Tor von Rapperswil-Jona brachte. Yanz hielt. 

Davide Callà kam zu seinem ersten Saisoneinsatz über 90 Minuten.

Davide Callà | rechter Flügel

Callà kommt auch im zweiten Saisonquartal nicht über die Rolle des Edelreservisten hinaus und absolvierte in diesem Cup-Achtelfinale sein erstes Spiel über 90 Minuten unter Raphael Wicky. Im Logbuch stehen eine Halbchance aus der 41. und ein Fast-Treffer aus der 59. Minute, als ihm ein Gegenspieler den Ball als letzter Mann vor Goalie Yanz vom Fuss spitzelte. In Ermangelung eines soliden Back-ups (siehe Riveros) auch viel mit Defensivarbeiten beschäftigt.  

Dimitri Oberlin | offensiver zentraler Mittelfeldspieler

Spielt er, spielt er nicht? Vor dem Spiel war viel über ein mögliches Rencontre zwischen Oberlin und dessen früherem Trainer Urs Meier gerätselt worden – Oberlin spielte. Und Oberlin traf. Glanzlos zwar, aber mit einer plötzlichen Effizienz, die ihm manchmal noch nach dem Zufallsprinzip vom Fuss zu gehen scheint: auch gegen Rapperswil-Jona blieben bessere Chancen ungenutzt. Egal, es war Oberlins 6. Tor im 13. Spiel für den FCB und sein erstes im Cup. Damit hat er in jedem Wettbewerb mindestens einmal getroffen. 

Und er jubelt wieder: Dimitri Oberlin darf sich beim FCB zum insgesamt sechsen Mal als Torschütze feiern lassen.

Kevin Bua | linker Flügel

Agierte auf dem linken Flügel und bekam es dort mit dem früheren Basler Sülüngöz zu tun, der Bua mit einigen trickreichen Aktionen an dessen Profi-Vergangenheit erinnerte. Bua, ebenso trickreich, wollte in der Offensive nichts Entscheidendes gelingen bis auf den Freistoss in der 35. Minute, den Akanji zum Ausgleich verwerten konnte. In der 69. Minute war Feierabend für Bua, für ihn kam Steffen. 

Cedric Itten | Sturmspitze

Ihm gehörte in der 3. Minute die erste Chance der Partie. Gute Teile des Publikums standen noch in der Schlange vor dem Wurststand, als vom Platz ein herzhaftes Knallen herüberschallte: Itten hatte per Dropkick die Latte getroffen. Danach wurde der 20-Jährige von den Gastgebern engmaschig begleitet und kam kaum mehr zu Chancen. Dennoch darf er sich eine Teilhabe am Ausgleich gutschreiben, weil er Goalie Yanz vor Akanjis Treffer entscheidend die Sicht versperrte. 


Renato Steffen | linker Flügel

Steffen kam in der 69. Minute für Bua und half, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, mehr nicht.

Taulant Xhaka | defensives zentrales Mittelfeld

Wurde in der 84. Minute für Oberlin eingewechselt und war zu kurz im Spiel für eine Bewertung. 

Nicht eingesetzt beim FC Basel: Vailati (ET), Lang, Ajeti, Petretta, Schmid.

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