Der FC Basel hat sich den Meistertitel zum siebten Mal in Folge gesichert. Das stellt die Führung des FCB vor die wohl grösste Herausforderung: Wie kann Erfolg mit Spektakel verbunden werden?
Die Saison ist noch nicht vorbei, aber bereits entschieden. Der FC Basel hat es wieder geschafft – zum siebten Mal in Serie, zum 19. Mal insgesamt. Die Fans in der Kurve feiern ihre Mannschaft. Im Joggeli sind im Moment alle zufrieden. Die Emotionen sind natürlich nicht mehr so einmalig wie beim Aufstieg 1994 oder im Jahr 2002 beim ersten Meistertitel nach 22 Jahren. Viel Erfolg macht eben auch etwas satt.
Die Erwartungen an den Club sind enorm hoch. Der Meistertitel ist schon fast eine Selbstverständlichkeit und für die jüngsten Fans sogar Normalität. Siege alleine genügen nicht mehr. Die Zuschauer verlangen nach Unterhaltung, nach Spektakel, wie man es aus den TV-Zusammenfassungen der Champions League kennt.
Wow-Momente
Diese Wow-Momente machen den Fussball populär, und die Zuschauer fordern sie inzwischen in jedem Spiel – am liebsten gleich mehrfach. Diese Erwartung ist nicht zu erfüllen. Und trotzdem stellt gerade sie die Führung des FCB vor die wohl grösste Herausforderung: Wie kann Erfolg mit Spektakel verbunden werden? Eine Aufgabe, die sie bislang mit einer erstaunlichen Regelmässigkeit und – von aussen betrachtet – auch mit Leichtigkeit erfüllt hat.
Zu Wow-Momenten hat uns in der auslaufenden Saison Breel Embolo verholfen. Wenn er scheinbar aus der Lethargie erwacht, seinen Körper blitzschnell vor den Gegenspieler stellt, sich mit dem Ball am Fuss zwischen drei weiteren Gegnern durchtankt und schliesslich einen klugen Pass spielt oder sogar ein Tor erzielt.
Solche Aktionen machen einen Fussballer zum Star und einen erfolgreichen Verein zu einem besonderen Verein. «Erfolg isch nid alles im Läbe», singen die Fans in der Muttenzerkurve gern. Das stimmt schon – in Basel bedeutet es aber heute etwas anderes als im Fan-Lied: Es braucht inzwischen mehr als Siege, damit alle zufrieden sind.