Sio, Sommer und ein ganz starker Elneny – die Einzelkritik

Giovanni Sio besticht gegen Luzern mit zwei Treffern, Mohamed Elneny mit hoher Präsenz und umsichtiger Ballverteilung, und Yann Sommer mit drei wichtigen Paraden – die Einzelkritik nach dem 2:0 in Luzern.

Basel-Spieler Giovanni Sio, links, und Basel Spieler Mohamed Elneny, rechts, feiern das 0:2 fuer Basel, im Fussball Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel, am Sonntag 30. Maerz 2014, in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler) (Bild: Keystone/URS FLUEELER)

Giovanni Sio besticht gegen Luzern mit zwei Treffern, Mohamed Elneny mit hoher Präsenz und umsichtiger Ballverteilung, und Yann Sommer mit drei wichtigen Paraden – die Einzelkritik nach dem 2:0 in Luzern.

Yann Sommer | 5
Wurde dreimal gebraucht und bestand jede dieser Prüfungen überzeugend: Wehrte zu Beginn der Partie Tomislav Puljic’ Kopfball aus kurzer Distanz ab, entschärfte später Dimitar Rangelovs Schuss, als dieser alleine vor dem Tor auftauchte, und wurde auch von Yassin Mikaris Distanzschuss nicht bezwungen. Gehörte mit diesen drei Aktionen zu den besten Baslern.

Philipp Degen | 5
Überrascht weiterhin mit ungewohnt ruhigen Reaktionen bei Schiedsrichterentscheiden gegen sich und liess sich später doch zu einer Rangelei mit David Zibung hinreissen. Zeigte abgesehen davon eine überzeugende Partie, gewohnt hoch auf der rechten Seite, mit Läufen, die zuweilen erst im letzten Augenblick gestoppt wurden. Agierte in der Defensive ohne Fehl und Tadel, zuerst gegen Rangelov und später gegen den eingewechselten Claudio Lustenberger.

Gaston Sauro | 4,5
Fand auch gegen Luzern aus allen Lagen Gefallen an Rückpässen auf Sommer und durfte sich in einer Szene bei Marek Suchy bedanken: Nachdem er selbst getunnelt worden war, klärte sein Partner in der Innenverteidigung. Gefiel erneut durch seine schnörkellose Defensivarbeit, lässt aber beim Spielaufbau oder bei Pässen über kurze Distanz die Sicherheit vermissen.

Marek Suchy | 5
Bestach einmal mehr mit einer sattelfesten Defensivleistung, klärte aus allen Positionen und mischte bei Standards auch offensiv mit.

Naser Aliji | 4,5
Tauchte erneut in der Startformation auf, nachdem er am Mittwoch im Cup nach einem Zusammenstoss mit Adrian Winter hatte vorzeitig ausgewechselt werden müssen. Sagte nach dem Sonntagsspiel, dass «ich immer überzeugt gewesen bin von meiner Schnelligkeit». Spielte diesen Trumpf auf der linken Abwehrseite aus und wirkte bis auf ganz wenige Ballverluste erstaunlich abgeklärt.

Taulant Xhaka | 4,5
Zeigte eine diskrete Leistung im Spiel nach vorne aber eine gewohnt kämpferische nach hinten. Holte sich kurz vor Spielende die gelbe Karte ab, weil er sich bei einem Eckball zu viel Zeit gelassen hatte und half damit zumindest mit, den Vorsprung über die Runden zu bringen.

Mohamed Elneny | 5,5
Unklar ist, ob es noch etwas wird mit seinem ersten Tor für den FCB – zwei Schüsse, der erste neben das Tor, der zweite direkt auf Zibung, änderten an der Null in seiner Torstatistik nichts. Klar ist, dass er, nach der Entlassung Mahmoud Kahrabas wieder einziger Ägypter in der Super League ist. Wobei schon spekuliert wird, Kahraba könnte in der Schweiz bleiben – beim FCB. Wie auch immer: In Luzern war Elneny der omnipräsente Kämpfer und Ballverteiler im Basler Mittelfeld ist. Eine starke Partie, und doch noch gekrönt mit dem feinen Pass zu Giovanni Sios zweitem Treffer.

Marcelo Diaz | 3,5
Dürfte sich in seine Anfangszeit in Basel zurückversetzt gefühlt haben, denn der Chilene hatte Mühe, Position und Rolle so richtig zu finden. Verlor zudem einige Zweikämpfe und Bälle im Mittelfeld, wovon einer in Mikaris Weitschuss mündete (-> Sommer). Fing sich in der Phase, als der FCB in Führung gegangen war, hatte noch das eine oder andere vernünftige Zuspiel und machte in der 80. Minute Breel-Donald Embolo Platz.

Davide Callà | 4
Unter der Woche noch der Schütze des goldenen Tores im Cuphalbfinal gegen den selben Gegner, überzeugte er in der Meisterschaft nicht. Blieb oft hängen, mühte sich zwar unermüdlich, aber ohne grossen Erfolg. Die Ausnahme: seine Flanke auf Sio, die der Ivorer zum 1:0 einköpfte. Immerhin.

Valentin Stocker | 4,5
Holte sich die Bälle wenn nötig ganz hinten und war weiter vorne der vertraute Unruheherd, der in seiner Dynamik von Adrian Winter nur noch am Trikot zurückgehalten werden konnte und so die gelbe Karte des Luzerners provozierte. Schoss einmal am Tor vorbei und verliess das Feld in der 62. Minute für Geoffroy Serey Die. Gab dabei die Captainbinde an Sommer weiter.

Giovanni Sio | 5
Erzielte seine Saisontreffer fünf und sechs in der Liga und beendete damit die «passage à vide», wie er die Zeit seit seinem letzten Treffer im Dezember bezeichnete. Wurde beim ersten Tor von Callà bedient und profitierte beim Kopfball von Zibungs schlechtem Stellungsspiel. Zeigte beim zweiten Treffer seinen feinen linken Fuss, als er den Luzerner Torhüter spielerisch überlupfte – und danach auf den akrobatischen Jubel beim ersten Tor.

Geoffroy Serey Die | 4,5
Ersetzte in der 62. Minute Stocker und stärkte mit seiner Präsenz das Mittelfeld. Hatte seine einzige Offensivaktion bei einem guten Pass auf Sio, der diesen allerdings nicht verwertete, und blieb sonst ohne grossen Einfluss auf das Spiel.

Breel-Donald Embolo | –
Durfte ab der 80. Minute als Ersatz für Marcelo Diaz weitere Einsatzminuten in der Super League sammeln, diesmal im zentralen Mittelfeld. Der nominelle Stürmer hatte einige starke Szenen, darunter eine Ballbehauptung gegen drei Luzerner, war für eine Bewertung jedoch nicht lange genug auf dem Feld.

Fabian Schär | –
Kam in der 87. Minute für Davide Callà und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,6
Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati, D. Degen, Delgado, Kamber.

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