Sios Ausgleich in der 93. Minute rettet dem FCB einen Punkt

Giovanni Sio, der Mann der späten Tore, sichert dem FC Basel in der 93. Minute ein am Ende verdientes 1:1 gegen die Grasshoppers. Die Basler verteidigen damit in extremis die Tabellenführung. Izet Hajrovic hatte GC in der 36. Minute in Führung gebracht und der FCB lange gebraucht, um Druck aufzubauen.

Fussball Super League - FC Basel - Grasshopper Club. Giovanni Sio (FCB) trifft zum 1:1. (Giuseppe Esposito/EQ Images) (Bild: Giuseppe Esposito/EQ Images)

Giovanni Sio, der Mann der späten Tore, sichert dem FC Basel in der 93. Minute ein am Ende verdientes 1:1 gegen die Grasshoppers. Die Basler verteidigen damit in extremis die Tabellenführung. Izet Hajrovic hatte GC in der 36. Minute in Führung gebracht und der FCB lange gebraucht, um Druck aufzubauen.

Der FCB spielte weiss Gott nicht gut, er schien sich an der vielbeinigen Abwehr der Grasshoppers die Zähne auszubeissen und erstmals seit März 2010 wieder daheim dem Erzrivalen aus Zürich zu unterliegen. Aber irgendwann in der Schlussphase, als der FCB mehr wütend als koordiniert Angriff auf Angriff auf das GC-Bollwerk fuhr und einen untauglichen Corner nach dem anderen vor das Tor von Roman Bürki schaufelte, beschlich den Betrachter das Gefühl, dass es die GC-Akteure mit ihrem Spiel auf Zeit übertrieben.

Toko wälzte sich auf dem Boden und sprang gleich anschliessend wieder wie ein junges Reh über den Platz, und Milan Vilotic liess sich mit der Trage vom Platz bringen, obwohl offensichtlich war, dass er nicht gravierend getroffen worden war. Unter einem gellenden Pfeifkonzert kehrte er auf den Rasen zurück und humpelte ein paar Meter schuldbewusst.

Ein Spiel wie ein Belagerungszustand

Ähnlich theatralisch war Shkelzen Gashis Abgang. Erst in der 67. Minute für Steven Lang gekommen, wechselte ihn GC-Trainer Michael Skibbe in der 88. Minute wieder aus. Nicht, weil Gashi ernsthaft verletzt gewesen wäre oder besonders schlecht gespielt hätte, sondern, um mit Stéphane Grichting einen zusätzlichen Verteidiger zu bringen.

Zu diesem Zeitpunkt glich das Spiel längst einem Belagerungszustand. Ohne dass der FCB spielerisch überzeugend auftrat, so erhöhte er in der Schlussphase den Druck kontinuierlich. Yakin hatte nach der Pause Matias Delgado gebracht, später Marco Streller, den er leicht angeschlagen für das Schalke-Spiel geschont hatte, und seine Mannschaft dominierte den Gegner.

Was fehlte, waren eindeutige Torchancen gegen einen Gegner, der mit seiner ersten Torchance in der 36. Minute in Führung gegangen war und dem mit diesem Vorsprung im Rücken Flügel zu wachsen schienen in einem Spitzenkampf, der lange Zeit von der Taktik geprägt war, sprich von einer sehr defensiven Einstellung der Grasshoppers.

Die schafften es mit grossem läuferischen Aufwand die Räume zu besetzen, sie waren im Zentrum aufsässig (Caios Balleroberung gegen Serey Die nach schlechtem Pass von Schär stand am Usprung des 0:1) und sie brachten das Flügelspiel des FCB zum Erliegen. Weder Valentin Stocker noch Mohamed Salah oder die beiden Aussenverteidiger konnten Breschen schlagen in den GC-Beton.

Gegen hinten entblösste Basler verpassten es die Grasshoppers ihre Konter in den letzten, immer hektischer geführten Minuten besser zu Ende zu spielen. Der zuletzt in die Kritik Hajrovic hatte die grösste Chancen zur Entscheidung (89.).

Die Quittung für das Zeitspiel und der 13. Corner

Und dann quittierte Schiedsrichter Stephan Klossner das Zürcher Spiel auf Zeit mit fünf Minuten obendrauf. Dann gab es den zwölften Corner, der von nicht viel besserer Qualität war als die elf anderen zuvor. Aber der FCB setzte auf den abgewehrte Ball nach, Stockers Flanke fiel am zweiten Pfosten Fabian Schär vor den Fuss. Der hatte in der 93. Minute die Ruhe für einen überlegten Querpass, den Giovanni Sio aus kurzer Entfernung über die Linie drückte.

Ausgerechnet Sio, der zwar bemüht in die Streller-Rolle zu schlüpfen versucht hatte, dem aber nicht besonders viel gelungen war. Jener Sio, der kürzlich erst gegen Steaua Bukarest mit dem 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit einen wertvollen Punkt für die Champions-League-Rechnung gerettet hatte, war es also erneut, der dem FCB die Tabellenführung in der Super League sicherte und die Grasshoppers vom Hals hält.

Die Serie steht jetzt bei zwölf Spielen ohne Niederlage

Viel hat jedoch nicht gefehlt, und beim FCB wäre die Serie gerissen, die er jetzt auf zwölf Spiele ohne Niederlage in der Liga ausgebaut hat. Die Hoffnung von GC-Trainer Skibbe erfüllte sich nicht: «Mir wäre es natürlich recht gewesen, wenn der FCB sich aber der 70. Minute auf ein gutes Resultat auf Schalke konzentriert – und nicht bedingungslos nach vorne gespielt hätte.»

Da kennt der Deutsche, der jetzt zweimal 1:1 gegen den FCB gespielt hat, die Rotblauen schlecht. «Die Mannschaft weiss, wie es funktioniert, wenn sie vor der Muttenzerkurve spielt», sagte Murat Yakin und mit Blick auf den Mittwoch in Gelsenkirchen – und einem Seitenblick zu Skibbe: «Wir haben alles risikiert, alles in die Waagschale geworfen, und die Mannschaft hat alles versucht, um die Niederlage abzuwenden. Deshalb ist der Ausgleich enorm wichtig für die Moral. »

Am Mittwoch würde dem FCB ein nächstes Remis reichen, um die Achtelfinals der Champions League zu erreichen. «Und das traue ich dem FC Basel zu», sagte Skibbe zum Abschied.

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