Am Mittwoch (20.00 Uhr) empfängt Sm’Aesch Pfeffingen im CEV Challenge Cup Hapoel Kfar Saba und kann mit dem Einzug in die Viertelfinals den grössten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt machen. Auf dem Weg dorthin hat sich die Nachwuchshoffnung Maja Storck mit 17 Jahren zur Topscorerin der Birstalerinnen gemausert.
Eine strenge Woche liegt hinter den Volleyballerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen. Die Birstaler Equipe stand vor und zwischen Spielen im CEV Challenge Cup und in der Nationalliga A im Dauertransit. Nach der erfolgreichen Reise nach Israel, wo gegen Hapoel Kfar Saba mit dem 3:2 eine glänzende Ausgangslage für das Rückspiel am Mittwoch in Aesch geschaffen wurde, musste in der Meisterschaft eine nicht ganz unerwartete Niederlage hingenommen werden.
Das 1:3 beim Tabellenzweiten Düdingen, keine 24 Stunden nach der Rückkehr aus Israel, ist zwar ein Rückschlag im Rennen um Platz 3, dem erklärten Saisonziel. Doch auf dem vierten Zwischenrang klassiert, ist die Playoff-Teilnahme dennoch gesichert, und am Mittwoch kann in der Aescher Löhrenackerhalle Historisches geschafft werden: der Einzug in die Viertelfinals des CEV Challenge Cup, einen von drei Wettbewerben des europäischen Volleyballverbandes.
Verstärkung aus Brasilien und eine Topscorerin aus dem Nachwuchs
Damit hat sich ausgezahlt, dass die neu strukturierte Volleyball-Hochburg auf eine brasilianische Fraktion um Kapitänin Kerley Becker gesetzt hat. Das kam dem Zusammenhalt und der Spieldynamik zugute. Die beachtlichste Leistung stammt jedoch aus dem eigenen Nachwuchs. Die 17-jährige Maja Storck überrascht diese Saison Trainer, Mitspielerinnen und Publikum als Topscorerin von Sm’Aesch Pfeffingen in der Nationalliga A wie auch im Europacup.
Eine aufstrebende Volleyballerin: Maja Storck, erst 17 Jahre alt und schon Topscorerin von Sm’Aesch Pfeffingen. (Bild: Robert Varadi)
Den Anfang nahm die Karriere bei Volleyball-Übertragungen, die Maja Storck als kleines Mädchen im Fernsehen sah. Weil sie sich zu diesem Sport hingezogen fühlte, machte sie bereits als Kind den ersten Schritt zum VBC Münchenstein, wo sie vier Jahre spielte. Nach weiteren Zwischenstationen ist sie vor allem bei Sm’Aesch Pfeffingen und im Nachwuchsnationalkader gereift.
Wunschdestination Polen
Neben dem Volleyball findet gerade noch Schule im Sportgymnasium Platz in Maja Storcks Terminkalender. Wie es einmal weitergehen soll, davon hat sie bereits relativ konkrete Vorstellungen: «Nach der Schule hätte ich gerne die Möglichkeit, voll aufs Volleyball zu setzen, sei es in der Schweiz oder im Ausland.»
Wenn es neben dem Sport noch machbar ist, würde sie ein Studium der Pharmazie interessieren. Und obwohl es noch keinen Wunschclub gibt, so hat Maja Storck doch schon eine Wunschdestination: «Wenn es sich ergibt, würde ich sehr gern in der polnischen Liga spielen. Das Land und die Sprache liegen mir nahe, weil meine Mutter aus Polen kommt. Und die polnische Liga ist sehr gut.»
Ein überlegenes Sm’Aesch Pfeffingen
Doch das ist noch Zukunftmusik. Am Mittwoch kommt Hapoel Kfar Saba und ist auf Rehabilitierung aus nach der Heimniederlage im Hinspiel. Sm’Aesch-Trainer Timo Lippuner kann sich immer noch aufregen über das, was in Israel passiert ist: «Eigentlich war es ein Schiri-Skandal. Wir wissen nicht warum, aber im dritten Satz wurden uns die Punkte weggenommen», erzählt Lippuner, «das war schon ein bisschen seltsam, und eigentlich hätten wir 3:0 gewinnen müssen.»
Beim 25:20, 25:21, 24:26, 11:25 und 15:10 vergaben die Birstaler Frauen mehrmals einen Matchball, konnten dann aber gegen den letztjährigen Meister doch durchziehen und das nicht zuletzt trotz den Umständen, einem lautstarken Heimpublikum und den fragwürdigen Schiedsrichterurteilen.
Den beachtlichen Auswärtssieg bezeichnet Trainer Lippuner, dessen Vertrag vergangene Woche verlängert wurde, als historisch. Nicht nur für die Vereinschronik, sondern auch aus der Innensicht der Mannschaft. Es sei, sagt Lippuner, der in Personalunion auch Nationaltrainer ist, in der schwierigen Phase der Partie Eigenmotivation wie noch nie zuvor gefragt gewesen.
«Im fünften Satz haben wir gezeigt, dass wir das auch wirklich wollten. Die gegnerischen Fans waren sehr laut, also haben wir uns selber gebraucht, um uns anzuspornen», sagt Topscorerin Maja Storck. Am Mittwochabend kann sie mit ihren Teamkolleginnen das Ergebnis dieser harten Arbeit ernten: die Viertelfinal-Teilnahme im CEV Challenge Cup.
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Achtelfinal im CEV Challenge Cup, Sm’Aesch Pfeffingen gegen Hapoel Kfar Saba: Mittwoch 27. Januar, 20.00 Uhr, Mehrzweckhalle Löhrenacker, Aesch (Gratiseintritt)
» Webseite der Confédération Européenne de Volleyball (CEV)