Sousa beklagt die schlechten Trainingsfelder, geht ins Hotel und muss sich eine neue Abwehr basteln

Der FC Basel hat vor dem letzten Liga-Heimspiel des Jahres gegen den FC Aarau (Sonntag, 13.45 Uhr) ein paar Sorgen in der Abwehr. Unter anderem, weil sich Taulant Xhaka auf dem unebenen Trainingsplatz verletzt hat.

Taulant Xhaka verletzt, Walter Samuel nicht wirklich fit, Fabian Schär gesperrt – da bleibt eigentlich bloss noch Arlind Ajeti für den Platz in der Innenverteidigung. Oder wird doch Fabian Frei in die Abwehr zurück gezogen? (Bild: Reuters/Keystone)

Der FC Basel hat vor dem letzten Liga-Heimspiel des Jahres gegen den FC Aarau (Sonntag, 13.45 Uhr) ein paar Sorgen in der Abwehr. Unter anderem, weil sich Taulant Xhaka auf dem unebenen Trainingsplatz verletzt hat.

Im Tor natürlich Tomas Vaclik. Dann eine Verteidigung mit Taulant Xhaka, Fabian Schär, Marek Suchy und Arlind Ajeti. Davor ein Fünfer-Mittelfeld mit Fabian Frei, Geoffroy Serey Die, Mohamed Elneny, Marcelo Diaz sowie Derlis Gonzalez. Und vorne als schnelle Spitze Ahmed Hamoudi. Nein, so wird der FC Basel an diesem Sonntag natürlich nicht in sein letztes Liga-Heimspiel des Jahres gegen den FC Aarau steigen. Aber aus diesen elf Nationalspielern, die in den letzten zwei Wochen mit ihren Auswahlen unterwegs waren, liesse sich eine ganz vernünftige Mannschaft zusammen stellen.

Das spricht einerseits für die Qualität, die im Basler Kader versammelt ist. Es ist zugleich aber auch ein Problem für Paulo Sousa: Der FCB-Trainer muss damit leben, dass er einige seiner Spieler erst kurz vor knapp vor der Partie gegen die Aarauer in Basel empfangen darf.

Während die Ägypter Hamoudi und Elneny erst am Freitag wieder zur Mannschaft gestossen sind, war Serey Die auch am Freitagmorgen noch nicht von seinen Reisen mit der ivorischen Nationalmannschaft zurückgekehrt.

Der Rasen ist für Sousa in einem «schrecklichen Zustand»

Das macht es für Sousa schwierig, eine Mannschaft für die Partie gegen den Sechsten der Super League vorzubereiten. Und dann ist da noch ein weiteres Ärgernis, mit dem sich der Portugiese herum schlagen muss: Der Rasen der Trainingsfelder auf der Sportanlage St. Jakob ist laut Sousa in einem «schrecklichen Zustand».

Das mag mühsam sein, wenn die Übungen wegen holpernder Bälle zu wenig intensiv durchgeführt werden können. Zum echten Problem wird es, wenn sich Spieler wegen der Unterlage verletzen. So geschehen bei Taulant Xhaka, der doch ganz bewusst die beiden Spiele der albanischen Nationalmannschaft bloss als Zuschauer verfolgt hatte, um seine Kräfte zu schonen. Er musste das Donnerstagstraining abbrechen, nachdem er auf dem Feld umgeknickt war.

«Er war nicht der Erste, dem das passiert ist», stellte ein verärgerter Sousa fest, «und er wird nicht der Letzte sein.» Das klingt wie eine klare Aufforderung an die Platzverantwortlichen, etwas an der Rasenpflege zu ändern. Allerdings ist Sousa nicht der Erste, der sich über die schlechten Basler Trainingsplätze beklagt – Alex Frei war einer der pointiertesten Kritiker – und er wird wohl auch nicht der Letzte sein.

Wer ersetzt Schär und Xhaka?

Mit Xhakas Ausfall bekommt Sousa für das Spiel gegen Aarau eine knifflige Aufgabe gestellt: Wie soll er seine Abwehr zusammenstellen, zumal Schär mit einer Gelbsperre ebenfalls ausser Rang und Traktanden fällt und Walter Samuel nicht so wirkt, als sei er körperlich bereit, 90 Minuten lang durchzuhalten?

Arlind Ajeti wäre von der Position her der logische Ersatzmann. Doch hat der älteste der drei Basler Ajeti-Brüder unter Sousa bislang wenig Sonne gesehen. Bloss 27 Minuten ist er in der Liga auf dem Feld gestanden, dazu kommen für Ajeti, der vergangenes Wochenende sein Debüt in der albanischen Nationalmannschaft gab, zwei Einsätze gegen Unterklassige im Cup. Gut möglich also, dass Fabian Frei wieder einmal in die Innenverteidigung zurück gezogen wird. So, wie es in dieser Saison schon während laufender Spiele geschehen ist.

Im Sturm wird erneut Breel Embolo auflaufen. Giovanni Sio lag vier Tage mit Fieber im Bett, und für Marco Streller dürfte nach seinem Rückenproblem ein Einsatz am Sonntag zu früh kommen.

Ab ins Hotel, Theorie büffeln

Auf jeden Fall will Sousa verhindern, dass seine Spieler mit dem Kopf bereits zu sehr mit Real Madrid beschäftigt sind, das Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch, das das Interesse der grossen, weiten Fussballwelt auf den St.-Jakob-Park richten wird. Und so werden sich die Basler erstmals in der Amtszeit des Portugiesen am Abend vor einem Heimspiel im Hotel einquartieren.

Dort will Sousa den Fokus ganz auf die Partie gegen Aarau richten. Und zugleich das an Spielvorbereitung nachholen, was er normalerweise unter der Woche auf dem Platz einstudiert hätte. Für die Spieler bedeutet das wohl ein paar Theoriestunden mehr als üblich.

Halb so viele Punkte wie der FCB und eine Hexenjagd

Die Gäste aus Aarau haben bislang exakt halb so viele Punkte gewonnen wie der FCB (16 zu 32). Das reicht, um derzeit sechs Punkte und vier Mannschaften zwischen sich und einem Abstiegsplatz zu haben, was auch nach dem Trainerwechsel von René Weiler zu Sven Christ für eine weitere solide Saison der Aargauer spricht.

Ganz in Ruhe konnte der FCA zuletzt aber auch nicht arbeiten. Da war die riesige Aufregung nach Sandro Wiesers Foul an Gilles Yapi, die teilweise den Charakter einer Hexenjagd annahm.

Und dann ist der FC Basel nicht der einzige Super-Ligist, der Nationalspieler in seinen Reihen hat. Auch die Aarauer hatten unter der Woche nicht ihr ganzes Kader zur Verfügung, sieben Spieler waren mit ihren Auswahlen unterwegs: Kim Jaggy (mit Haiti Platz drei am Karibik-Cup), Frank Feltscher (Venezuela), Igor Nganga (Kongo), Nauris Bulvitis (Lettland), Sandro Wieser (Liechtenstein), Marco Thaler und Ulisse Pelloni (Schweizer U21).

 

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