Sousa: «Ich schaue beim Gehen auch nicht auf die Füsse, sondern nach vorne»

Am Pfingstmontag (16 Uhr) trifft der FC Basel auswärts auf den FC Thun. Vor der Partie, in der es um nichts mehr geht, macht sich Trainer Paulo Sousa Gedanken über die Zukunft und Taulant Xhaka gesteht, dass es nicht einfach ist, für solche Spiele die letzten Prozent aus sich herauszuholen.

Paulo Sousa, Portuguese head coach of Switzerland's soccer team FC Basel 1893, during a training session at the St. Jakob-Park training area in Basel, Switzerland, on Monday, November 3, 2014. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Bulgaria's PFC Ludogorets Razgrad in an UEFA Champions League group B matchday 4 soccer match on Tuesday, November 4, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Am Pfingstmontag (16 Uhr) trifft der FC Basel auswärts auf den FC Thun. Vor der Partie, in der es um nichts mehr geht, macht sich Trainer Paulo Sousa Gedanken über die Zukunft und Taulant Xhaka gesteht, dass es nicht einfach ist, für solche Spiele die letzten Prozent aus sich herauszuholen.

Man muss schon ein bisschen suchen, um etwas zu entdecken, worum es bei diesem Spiel am Pfingstmontag (16 Uhr) zwischen dem FC Thun und dem FC Basel noch geht. Denn die Basler stehen als Meister fest, und den Berner Oberländern ist der Platz in der Europa-League-Qualifikation nicht mehr zu nehmen. In der Tabelle geht es für beide also um nichts mehr.

In den Ranglisten der letzten Jahre findet sich immerhin ein Detail, dass allerdings höchstens ein kleines bisschen am Stolz einiger weniger Basler kratzt: In der Serie von sechs Meistertiteln hat der FCB nie öfter verloren als in der laufenden Spielzeit. Zwei Partien sind noch zu absolvieren, die sechs Niederlagen aus den Meistersaisons 2012/2013 und 2009/2010 könnten also noch überboten werden.

In den Köpfen der Spieler dürfte der drohende Negativrekord kaum sein. Und wenn Taulant Xhaka sagt: «Das kratzt am Ego», dann meint der Aussenspieler nicht die Anzahl Niederlagen, sondern das jüngst verlorene Spiel gegen den FC Aarau.

Das Extralob für Robin Huser

«Es ist schwieriger, die letzten Prozent aus sich herauszuholen, wenn es um nichts mehr geht», sagt Xhaka, der gegen den Tabellenletzten im vielleicht letzten Spiel des FCB auf dem Brügglifeld gesperrt gefehlt hatte. Drei Tage nach der spontanen Meisterfeier auf dem Barfüsserplatz traten die Basler mit dem zweiten Anzug an.

Gegen Thun dürfte sich das nicht wesentlich ändern. Denn in den verbleibenden zwei Liga-Partien geht es Trainer Paulo Sousa darum, auch Akteure mit bisher wenig Spielminuten einzusetzen.

Gut möglich also, dass Robin Huser nach seinem Debüt gegen Aarau im Berner Oberland zum zweiten Mal in Folge in der Startformation steht. Zumal Sousa dem 17-Jährigen vor den Medien nochmals ein Sonderlob ausspricht. Und vielleicht kommt gar Yoichiro Kakitani zu einem Einsatz; der Japaner, der zuletzt eher auf der Bank oder auf der Tribüne sass als auf dem Platz stand.

Xhaka über Frei und Schär: «Wenn sie dann noch bei uns sind»

Die Fragen vor dem Spiel in Thun sind also vor allem personeller Natur. Aber Sousa macht auch klar: «Wenn ich gehe, schaue ich nicht auf meine Füsse, sondern nach vorne.»

Der Portugiese, das will er damit sagen, plant die kommenden Wochen, die Gedanken sind nicht bei der Partie in Thun, sondern in der Zukunft. Nicht unbedingt bei seiner persönlichen, denn die könnte nach abgeflachter Diskussion um Sousas potenziellen Wechsel nach Italien durchaus in Basel liegen.

Personelle Wechsel wird es gleichwohl geben: Unsicher ist, ob Walter Samuel seine schillernde Karriere in Basel um ein Jahr verlängert. Mit ihm gingen zwar nicht viele Einsatzminuten verloren, aber ein Leader in der Garderobe. «Er war immer bereit, wenn man ihn brauchte», lobt Sousa den Champions-League-Sieger und sagt, dass er eine grosse Wichtigkeit für die Mannschaft habe.

Der noch grössere Leader geht mit Captain Marco Streller verloren, der wenige Tage vor dem Ende seiner Karriere zurückblickt und sagt: «Es hat sich gelohnt.» Die Führungsrolle werden andere übernehmen müssen.

Drei Mal Balkon

Für Xhaka könnten Fabian Schär oder Fabian Frei diese Rolle übernehmen. Er beendet sein Votum für die Kandidaten aber vielsagend mit der Aussage: «Wenn sie dann überhaupt noch bei uns sind.»

Zuerst geht es mit diesen Spielern am 7. Juni in Basel um den Cupfinal. Es winkt die Chance, nach der spontanen und der offiziellen Meisterfeier zum dritten Mal vom Balkon auf das Meer von FCB-Fans zu blicken.

Dann also, im letzten Spiel der Saison, wird es wieder um etwas gehen. Bis dahin nicht, drohender Negativrekord hin oder her.

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