Sportstadt Basel: Da schaut die Welt hin

Das Europa-League-Finale und die anstehende Curling-Weltmeisterschaft der Männer zeigen es: Basel etabliert sich als Top-Adresse für internationale Sport Events von grossser Strahlkraft. Das freut nicht nur die Fans, sondern auch das lokale Gewerbe. Mit jedem Grossanlass darf dieses auf weitere Gewinne hoffen.

Ein so grosses Objektiv brauchts dafür gar nicht: Mit seinen Sportevents trägt Basel seinen Namen geschickt in die Welt hinaus.

(Bild: Reuters/Carl Recine)

Das Europa-League-Finale und die anstehende Curling-Weltmeisterschaft der Männer zeigen es: Basel etabliert sich als Top-Adresse für internationale Sport Events von grossser Strahlkraft. Das freut nicht nur die Fans, sondern auch das lokale Gewerbe. Mit jedem Grossanlass darf dieses auf weitere Gewinne hoffen.

Um die sportliche Brisanz ging es weniger, exakt 62 Tage vor dem grössten Ereignis im Basler Sportkalender 2016. Was für die Vertreter aus Marketing, Tourismus und Kanton mehr zählt, ist der Gewinn, das Prestige, konkret: der Cash, den Grossereignisse wie der Europa-League-Final mit sich bringen. 

Aus dieser Sicht – neben den alljährlich wiederkehrenden Events wie den Swiss Indoors Basel oder dem CSI Basel – zählt auch die Curling-Weltmeisterschaft der Männer (vom 2. bis 10. April) zu den ausserordentlichen Highlights. 

Zusammen sorgen die Curling-WM und der EL-Final gemäss der Medienorientierung vom Donnerstag für:

  • 90’000 Besucherinnen und Besucher,
  • gegen 1000 Medienschaffende aus 60 Ländern, insbesondere aus «wichtigen Zielmärkten» wie Nordamerika, China, Deutschland, Grossbritannien und Frankreich und
  • über 250 Millionen TV-Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit (alleine das EL-Finale wird in über 100 Ländern übertragen).

Das sind stolze Zahlen. Aber sie zeigen nur die eine Hälfte der Medaille, sagte die Leiterin Aussenbeziehungen und Standortmarketing Basel-Stadt, Sabine Horvath: «Jeder erfolgreich ausgetragene Top Event ist natürlich eine Referenz für weitere Grossveranstaltungen», sagt sie mit Blick auf das Bewerbungsdossier der Stadt Basel für weitere Austragungen. «Eine gute Visitenkarte lässt hoffen, dass wir wieder zum Handkuss kommen.»

Maximale Sichtbarkeit

Damit die schillernde Plattform solcher Grossveranstaltungen optimal genutzt werden kann, bemühen sich die Marketingverantwortlichen um maximale Visibilität. Dazu gehört: Stadt beflaggen, Marke platzieren, sei es auf dem Center Court der Swiss Indoors oder in der Namensgebung der verschiedenen Anlässe.




Auch eine Möglichkeit, sich fototauglich zu vermarkten: Visualisierung eines schwebenden Curlingsteins über dem Marktplatz. (Bild: Standortmarketing Basel)

Vom internationalen Ruder Regatta BaselHead, Springreitturnier CSI Basel oder eben den Swiss Indoors Basel: Die Stadt steht im Titel – und damit auch auf den unzähligen Flyern, Plakaten und Spots, die weltweit durch die Werbekanäle rauschen.

Vorbild Europameisterschaft 2008

Wie nachhaltig wertvoll es gerade für den Tourismus sein kann, einen Top Event auszutragen, besagen Zahlen, die nach der Fussball-EM 2008 erhoben wurden. Am 21. Juni spielten die Niederländer im Viertelfinale gegen Russland, schieden zwar mit 1:3 nach Verlängerung aus, aber die orangen Fanmassen liessen sich die Laune nur kurz verderben. Die Sonne schien, und Basel glänzte als toller Gastgeber, inklusive Welkom-Banner über der Public-Viewing-Arena.

Im Folgejahr 2009 verbuchte Basel Tourismus 25 Prozent mehr holländische Gäste. Kurz: Plattform genutzt. Gut möglich, dass sich viele Holländer heute nur noch an einen schönen Abend auf der Rheinfähre erinnern, während der vermaledeite 21. Juni längst vergessen ist.

Herausragende Bedeutung der St. Jakobshalle

So funktioniert Standortmarketing, und die Verantwortlichen sind bestrebt, auch den kommenden 18. Mai optimal über die Bühne zu bringen. Auf dem Münsterplatz wird eine neutrale Fanzone eingerichtet, während beide Teams einen Fan-Meeting-Point auf dem Barfüsser- und auf dem Claraplatz erhalten. Einzig die späte Gewissheit der Finalteilnehmer hindert die Planung an der Vollendung. Ansonsten würde wohl schon morgen der rote Teppich nach … ja vielleicht einfach direkt in Basel ausgerollt werden? Noch ist träumen ja erlaubt.

An der Medienorientierung zeigte sich die Leiterin Standortmarketing erleichtert, dass sich die Stadt Basel weiter um die «Steigerung der Attraktivität» als Austragungsort bemühe und in die Sanierung der St. Jakobshalle investiere. Immerhin hat die Halle als Lokalität eine herausragende Bedeutung – nur Fussballspiele und die Ruder-Regatta finden nicht an der Brüglingerstrasse statt.  

Die Kosten für die beiden Anlässe, die Curling-WM und den EL-Final, werden zum Teil aus dem ordentlichen Budget des Standortmarketings Basel gedeckt. Der Swisslos-Fonds leistet zudem Unterstützung in Höhe von insgesamt 500’000 Franken (300’000 Franken EL-Final und 200’000 Franken Curling-WM).

In diesem Fall glänzt alles, was Gold ist: Motiv der Begleitkampagne von Standortmarketing Basel zu den beiden Grossanlässen. (Bild: Standortmarketing Basel)

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