Was sich am Dienstag einigermassen überraschend angebahnt hat, ist nun schnell über die Bühne gegangen: Renato Steffen verlässt den FC Basel nach zwei Jahren und schliesst sich dem VfL Wolfsburg an.
Der FCB bedankt sich in einem knapp gehaltenen Communiqué bei Steffen für den geleisteten Einsatz und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft. 66 Wettbewerbsspiele hat der beim FC Thun grossgewordene Steffen für den FCB gemacht und kam dabei auf eine stolze Quote von 33 Skorerpunkten (zehn Tore/23 Assists).
Das hat den 26-Jährigen interessant für die Bundesliga gemacht. Der VfL Wolfsburg weist darauf hin, den fünffachen Schweizer Nationalspieler «schon länger auf dem Zettel» gehabt zu haben. Martin Schmidt, der Schweizer Trainer, der im September in Wolfsburg angeheuert hatte, sagt auf der Website des Klubs über seinen Akteur: «Er ist ein echter Mentalitätsspieler, ein Fighter, der sich immer voll reinhängt und der sich durch seine Effizienz sowie seinen Einsatzwillen auszeichnet.»
Die Schätzungen, was dem Bundesligisten die Auflösung des in Basel bis 2020 laufenden Vertrags von Steffen wert ist, gehen von zwei bis vier Millionen Franken. Der FCB überwies für den Wechsel von Steffen im Januar 2016 rund eine Dreiviertel Million Franken an die Young Boys, ein Betrag, der sich durch Bonuszahlungen durch zwei Qualifikationen zur Champions League um weitere 500’000 Franken erhöht haben soll.
Publikumsliebling für Reizfigur
War der Ex-Berner Steffen zu Beginn seiner Zeit in Basel eine Figur, die die Fan-Gemeinde polarisierte, könnte die frei werdende Kaderstelle durch einen echten Publikumsliebling besetzt werden. Seit langer Zeit, spätestens jedoch nach der Installation von Marco Streller als Sportdirektor beim FCB, wird über die Rückkehr von Valentin Stocker spekuliert.
Der «Blick» titelt bereits, Stockers Rückkehr nach Basel wäre fix. Tatsache ist: Stockers Vertrag in Berlin läuft Ende Saison aus, und in der deutschen Hauptstadt wird schon lange in Nebensätzen festgehalten, dass der Schweizer nicht zu den Lieblingsspielern von Trainer Pal Dardei gehört.
2014 war Stocker vom FC Basel, mit dem er sechsmal Schweizer Meister wurde, zu Hertha BSC gewechselt. In der laufenden Saison kam er zu lediglich drei Teileinsätzen in der Bundesliga und zwei in der Europa League (einmal in der Startelf) und sucht nach einem Meniskusriss nun wieder den Anschluss. Dem Berliner «Tagesspiegel» sagte er dieser Tage: «Ich versuche, mich weiter aufzudrängen, etwas anderes bleibt mir ja nicht.»
Mit neuem Goalie aus Angola ins Trainingslager
Am Mittwochvormittag ist der FC Basel von Zürich-Kloten aus Richtung Marbella ins zehntägige Winter-Traininingsquartier aufgebrochen. Mit zur Reisegruppe gehört auch Antonio Signori, ein 23-jähriger Torhüter angolanischer Abstammung, der in der Saison 2013/14 für den FC Lausanne-Sport zwölf Partien in der Super League bestritt und zuletzt vertragslos war. Der FCB hat den Goalie bis Ende Saison unter Vertrag genommen, weil durch die Operation, die bei Routinier Germano Vailati nötig geworden war, eine Lücke entstanden ist. Von einer Rückholung des zum FC Schaffhausen ausgeliehenen Djordje Nikolic hat der FCB abgesehen.