Strellers einziger lichter Moment – die FCB-Einzelkritik

Die Rechnung ging für den FC Basel beim 1:1 in St. Gallen nicht wie gewünscht auf. Zu den Besten gehörte Mohamed Elneny, Marco Streller dagegen nicht. Ungerührt davon staubte der Top-Torschütze der Liga aber zum Ausgleich ab.

Jubel bei den Baslern Fabian Frei, Marco Streller und Geoffrey Serey Die, von links, nach dem Ausgleich zum 1-1, im Fussballspiel der Super League zwischen dem FC St.Gallen und dem FC Basel, am Sonntag, 7. April 2013, in der St.Galler AFG Arena. (KEYSTONE (Bild: Keystone/STEFFEN SCHMIDT)

Die Rechnung ging für den FC Basel beim 1:1 in St. Gallen nicht wie gewünscht auf. Zu den Besten gehörte Mohamed Elneny, Marco Streller dagegen nicht. Ungerührt davon staubte der Top-Torschütze der Liga aber zum Ausgleich ab.

Yann Sommer | 4,5
Man konnte ihm auf dem vom Winter gezeichneten, holprigen und von Löchern übersäten Geläuf in der AFG-Arena auch in den Fuss spielen – er verarbeitete die Bälle mit gewohnter fussballerischer Genauigkeit. Hielt, was für einen Torhüter zu halten war, war sicher auf hohe Bälle und hatte nichts zu halten beim Gegentor, als er sich vergeblich nach dem Kopfball von Wüthrich streckte.

Philipp Degen | 4
Einer der frischen Kräfte, die am Donnerstag in London nicht gespielt hatten. Kam gut in die Partie, war dann aber ein paar Mal nicht in seinem Arbeitsbereich anzutreffen, wenn die Sankt Galler schnell umschalteten und reihte in der zweiten Halbzeit ein paar Flüchtigkeitsfehler aneinander.

Fabian Schär | 4,5
Hatte zusammen mit Dragovic die Aufgabe, die Doppelspitze der Gastgeber zu kontrollieren, was in der Mehrzahl der Zweikämpfe auch gelang, aber an den gefährlichsten Szenen waren Etoundi und Scarione, der beste Schütze der Super League nach -> Marco Streller, dann eben doch beteilgt. Schär fand dennoch die Energie zu zwei, drei seiner bekannt couragierten Vorstösse.

Aleksandar Dragovic | 4,5
Lieferte sich knackige Zweikämpfe mit Etoundi, bei denen unter dem Strich der Österreicher Punktsieger blieb, aber völlig auszuschalten vermochte er den Kameruner nicht, der allerdings im Abschluss unterstrich, warum er in 19 Einsätze nur ein Tor erzielt hat.

Joo-Ho Park | 3,5
Ohnehin nicht der offensiv Extrovertierteste, hielt sich der Sükoreaner noch mehr zurück, was wohl auch daran lag, dass der linke Flügel vor ihm nicht eindeutig definiert war. Park verpasste es, rechtzeitig wieder einzurücken vor dem Gegentor, kann sich dieses aber mit Elneny teilen, der an der Strafraumkante abbrach, statt den Torschützen Wüthrich aufzunehmen. Eine Frage der nordafrikanisch-asiatischen Kommunikation?

Mohamed Elneny | 4,5
Siehe -> Park. Ansonsten ein guter Match des selbst auf dem Sankt Galler Acker elegant wirkenden Ägypters, der zu denen gehörte, die 94 Minuten White Hart Lane in den Beinen hatten. Agierte über weite Phasen fast fehlerfrei, bewegte sich gut und spielt die einfachen, aber wertvollen Pässe, die den Ballbesitz sichern.

Cabral | 4,5
Mit seinen Achillessehnenproblemen zuletzt zweimal nur auf auf der Bank, kehrte er zum Abräumen ins Mittelfeld zurück. Machte das über weite Strecken gut, lief die Sankt Galler einige Male ab, einen Beitrag zur Struktur des offensiven Spiels blieb er allerdings schuldig.

Fabian Frei | 4,5
Zuletzt zweimal in neuer Rolle als «Sechser» vor der Abwehr, spielte Fabian Frei diesmal – ja was eigentlich: rechter Flügel, offensives Mittelfeld, defensiven Mittelfeld? Letzteres zumindest nach einer Stunde und Serey Dies Auswechslung. Das Basler Spiel ging nicht auf wie gewünscht, aber als es darauf ankam, als die Felle plötzlich davon zu schwimmen schienen, entstand dort einer der wenigen lichten Momente: Ballgewinn Yapi, Serey Dies tiefes Zuspiel und Fabian Freis Schuss an den Pfosten, der Streller vor den linken Fuss fiel.

Gilles Yapi | 3,5
Er kam im Dispositiv von Murat Yakin zuletzt kaum noch vor, weswegen es wahrscheinlich viel verlangt wäre, einen dominanten Auftritt zu erwarten. Startete als so etwas ähnliches wie linker Flügel, was bald geändert wurde. Hatte wahrlich nicht viele gute Aktionen, war dann aber Auslöser des Ausgleichs. Siehe auch -> Fabian Frei.

Geoffroy Serey Die | 4
Auch er suchte seinen Platz, seinen Anschluss ans Spiel und handelte sich früh (3. Minute) seine vierte Verwarnung der Saison (drei noch im Sion-Dress) ein, die gegen den FCZ ein Spiel Sperre nach sich zieht. Ging mit der Gelb-Hypothek gut um, zog dafür im Zweikampf auch mal den Kürzeren, war dann aber entscheidend am Ausgleich beteilgt. Siehe auch -> Fabian Frei.

Marco Streller | 4,5
Wahrlich kein Spiel fürs Strellersche Poesiealbum. Kämpfte mit Besle und Montandon und den Unebenheiten des Platzes. War nie richtig in der Partie, verstolperte hier und fand dort den Adressaten nicht für einen klugen Rückpass – aber im wichtigsten Moment war er zur Stelle, bei der einzigen wirklichen Chance für den Tabellenführer: Abstauber nach Fabian Freis Pfostenschuss, Ausgleich, Punktgewinn und das 14. Tor für den besten Schützen der Liga.

David Degen | 3,5
Kam in der 60. Minute für Gilles Yapi, wirkte, nachdem für ihn zuletzt nur die Bank geblieben war, ein bisschen übermotiviert und fand zu keiner klaren Aktion.

Raul Bobadilla | 3,5
Ersetzte beim Doppelwechsel nach einer Stunde Serey Die, spielte etwas hängend hinter Streller. Für den nach längerer Verletzungspause den Anschluss suchenden Stürmer gilt das gleiche wie für –>David Degen. 

Der FC Basel wechselte in St. Gallen nur zweimal. Nicht eingesetzt: Vailati (Tor), Steinhöfer, Voser, Sauro, Zoua.

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