Nach der 0:2-Niederlage in Italien, die Albaniens vage Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme zerstieben liess, hat Taulant Xhaka das Weite gesucht und damit ein Zerwürfnis mit Nationaltrainer Gianni De Biasi eskalieren lassen.
Es ist ein prächtiger Märztag, um seinen 26. Geburtstag zu feiern. Und eigentlich kein Tag für dicke Luft, wie sie seit Samstag zwischen Taulant Xhaka und dem Nationaltrainer Albaniens herrscht. Nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Freitag ist der Mittelfeldspieler des FC Basel aus dem albanischen Lager abgereist. Verärgert offenbar darüber, dass er von Gianni De Biasi nicht zum Einsatz gebracht worden ist. Offenbar.
Genaueres weiss man nicht. Xhaka selbst, der in den regulären Trainingsbetrieb beim FCB zurückgekehrt ist und sich auf die samstägliche Partie in St. Gallen vorbereitet, mag den Medien keine Auskunft geben und beim FCB heisst es zur Angelegenheit: «Das ist nicht unser Bier.»
Deshalb kann man nur spekulieren, so wie die «bz Basel», die hinter dem Zerwürfnis vermutet, Xhaka sei nicht einverstanden gewesen damit, dass Spieler im defensiven Arbeitsbereich den Vorzug bekommen haben wie etwa Migjen Basha vom Serie-B-Verein Bari oder auch Burim Kukeli vom FC Zürich.
Xhaka mit Verband in Kontakt
Wie auch immer: De Biasi, unter dem Xhaka nach seiner Zeit als Schweizer Junioren-Nationalspieler am 7. September 2014 zum albanischen A-Nationalspieler wurde, hat zu Xhakas französischem Abgang laut «Blick» wissen lassen: «Ich habe ihm gesagt, dass es bei mir keine Heiligen, auch keine Maradonas und Pelés in der Mannschaft gebe.»
Nun stand Xhaka, das Basler Fussball-Urgestein, als sogenannter «Aggressiv-Leader» auf dem Platz nie im Verdacht, ein Maradona oder Pelé zu sein, und von einer päpstlichen Seligsprechung ist auch nichts bekannt.
Nach 17 Länderspieleinsätzen für Albanien scheint jedenfalls das Tischtuch zerschnitten zwischen Xhaka und De Biasi. Der Spieler stehe jedoch mit dem albanischen Verband in Kontakt, heisst es. An diesem Dienstag spielt Albanien ein Test-Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina.
WM-Zug abgefahren
Der WM-Zug ist für Albanien abgefahren. Sieben Punkte beträgt nach der ersten Hälfte der Qualifikationsspiele der Rückstand auf Gruppenplatz 1 (Spanien) und Platz 2 (Italien), der zur Playoff-Teilnahme berechtigt. Nach dem rauschenden EM-Sommer in Frankreich vor zwei Jahren, als Albanien erstmals die Endrunde eines grossen Turniers erreicht hatte, deutet nichts mehr darauf hin, dass aus De Biasi ein Löw oder del Bosque wird.