Titelverteidiger Axelsen schafft es locker ins Halbfinale

Viktor Axelsen will bei den Badminton Swiss Open in Basel seinen Titel verteidigen. Bis ins Halbfinale hat der an Nummer zwei gesetzte Däne es schon ohne Satzverlust geschafft. Der topgesetzte Inder Srikanth hatte deutlich mehr Probleme und stand im Achtelfinale schon kurz vor dem Aus.

Viktor Axelsen zieht auf dem Feld keine Show ab. Nur nach gewonnen Punkten ballt er die Faust. (Bild: Sven Heise)

Viktor Axelsen will bei den Badminton Swiss Open in Basel seinen Titel verteidigen. Bis ins Halbfinale hat der an Nummer zwei gesetzte Däne es schon ohne Satzverlust geschafft. Der topgesetzte Inder Srikanth hatte deutlich mehr Probleme und stand im Achtelfinale schon kurz vor dem Aus.

Wenn Viktor Axelsen zum Aufschlag schreitet, dann erinnert das an Christiano Ronaldo. Das hört der Däne allerdings gar nicht gern. «Ich will ihn nicht imitieren. Ich versuche mich in Balance zu halten und mich zu fokussieren», erklärt der 21-Jährige. Er ist ohnehin keiner, der auf dem Feld eine Show abzieht. Nur nach gewonnen Punkten ballt er die Faust. Und kassierte dafür im Viertelfinale gegen Jen Hao Hsu (Chinese Taipei) sogar eine Verwarnung vom Schiedsrichter.

Das brachte ihn aber nicht aus dem Konzept. Axelsen gewann mit 21-13 und 21-12 genauso deutlich wie in den Spielen zuvor. «Ich hatte mich eigentlich auf ein hartes Match eingestellt, weil ich letztes Mal gegen ihn verloren habe.» Allerdings ist diese Niederlage schon zwei Jahre her und Axelsen hat sich seitdem weiter entwickelt, was sich auch an der Weltrangliste ablesen lässt. Vor einem Jahr war er bei seinem Sieg in Basel noch auf Platz 26, inzwischen hat er sich auf den sechsten Platz vorgearbeitet. In Basel ist er trotzdem nicht topgesetzt, weil der Inder Kidambi Srikanth noch zwei Plätze vor ihm steht.

Axelsen zufrieden mit seiner Performance

Srikanth war in den vergangenen beiden Jahren in Basel jeweils in der ersten Runde ausgeschieden, diesmal stand er im Achtelfinale gegen den Dänen Emil Holst kurz vor dem Aus, zog den Kopf aber mit einem 21-18 im dritten Satz noch aus der Schlinge.

Sein Viertelfinale am Freitag gegen den an acht gesetzten Japaner Takumo Ueda gewann er jedoch genauso deutlich wie Axelsen. Den Dänen erwartet im Halbfinale am Samstag gegen Xue Song wahrscheinlich eine deutlich schwierigere Aufgabe als in den vorherigen Runden. Der 21-jährige Chinese ist zwar nicht gesetzt, war aber schon Nummer 27 der Welt. Derzeit steht er auf Platz 62. «Das wird das härteste Match», prophezeit der Däne, der mit seinen bisherigen Leistungen sehr zufrieden ist. «Ich bin sehr glücklich über meine Performance.»

Nervös und schnell

Gegen Hsu startet er zwar etwas nervös, hat aber schnell die Kontrolle übernommen und nicht mehr abgegeben. Sein Spiel ist unspektakulär und trotzdem gut. Obwohl 1,85 Meter groß, ist der Däne sehr beweglich und schnell. Gegen seine harten Smashs hatte Hsu kaum eine Chance, entweder waren sie direkt ein Punkt oder dieser gehörte beim nächsten Schlag Axelsen. In Basel fühlt er sich sichtlich wohl. «Ich geniesse das hier, ich mag die Arena und die Zuschauer unterstützen mich toll.» Axelsen ist mit dem klaren Ziel in die Schweiz gereist, seinen Titel zu verteidigen. «Das wäre eine große Ehre für mich.»

Darauf angesprochen, dass es noch keinem Spieler gelungen ist, das Herreneinzel bei den Swiss Open zwei Mal in Folge zu gewinnen, guckt Axelsen ungläubig. Man ahnt, dass das zu einer noch grösseren Herausforderung für ihn macht. Schliesslich hat er schon einige bestanden. 2010 wurde Axelsen als erster Däne U19 Weltmeister und war zu diesem Zeitpunkt erst 16 – seine Gegner waren teilweise zwei Jahre älter.

Weitere Resultate vom Freitag

Bei den Badminton Swiss Open steht erstmals seit 1992 wieder ein deutsches Herrendoppel im Halbfinale. Max Schwenger und Josche Zurwonne besiegten am späten Freitagabend die Japaner Kenta Kazuno/Kazushi Yamada in drei Sätzen 21-15 18-21 21-19. Am Sanstag treffen sie im letzten Spiel des Tages auf den chinesischen Olympiasieger Yun Cai, der mit seinem neuen Partner Kai Lu in Basel antritt.

Neben Schwenger/Zurwonne sind als letzte Europäer nur noch Viktor Axelsen und das holländischen Damendoppel Eefje Muskens/Selena Piek im Turnier verblieben. Am Freitag sind ausserdem zwei Titelverteidiger ausgeschieden. Das englische Mixed-Ehepaar Chris und Gabrielle Adcock verlor gegen die an fünf gesetzten Kai Lu/Yaqiong Huang 21-23 14-21 und die Chinesin Yihan Wang im Dameneinzel gegen die an acht gesetzte Thailänderin Busanan Ongbumrungpan mit 13-21 15-21. Auch der Franzose Gaëtan Mittelheisser, der in St. Louis das Badmintonspielen erlernt hat, musste sich mit seiner Partnerin Audrey Fontaine in einem guten Dreisatzspiel gegen die an vier gesetzten Indonesier Widianto/Dili geschlagen geben.

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Weiterführende Links zum Thema: Turnierseite / Spielzeiten und Live-Scoring / Badminton-Weltrangliste.

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