Weil ihnen die Olympia-Qualifikation in die Quere kommt, haben die Veranstalter von «Women’s Top Volley International» die vom 27. bis 29. Dezember geplante Ausgabe 2015 abgesagt. Im Jahr darauf soll der Traditionsanlass wieder stattfinden.
Vor 15 Jahren standen die Organisatoren um Christoph Socin schon einmal vor dem Problem: Weil ihr grosses Basler Volleyballturnier quer im internationalen Terminkalender stand, musste man die Ausgabe 2000 absagen. 2013 übernahm die Eventcourt AG aus Zürich die Basler Traditions-Veranstaltung, und nun fällt das «Women’s Top Volley International», geplant vom 27. bis 29. Dezember, erneut aus.
Volleyball-Zampano Stav Jacobi am Turnier 2014 in der Basler St. Jakobshalle. (Bild: topvolley.ch)
«Die kontinentalen Olympia-Qualifikationen, welche Anfang Januar 2016 stattfinden, verhindern ein sportlich attraktives und vollständiges Teilnehmerfeld», teilt die Eventcourt AG mit. Stav Jacobi, der grosse Zampano der Schweizer Volleyballszene, Erfinder des Serienmeisters Voléro Zürich und Verwaltungsratspräsident von Eventcourt, fürchtete, dass die eingeladenen Teams nur mit geschwächten oder zweitklassigen Kadern nach Basel gekommen wären: «Das würde die sportliche Qualität des Turniers massiv schwächen.» Über die Jahre hat sich Basel den Ruf des besten Einladungsturniers weltweit erworben.
Schon im Mai, so Jacobi, habe man sich deshalb zur Absage entschieden und konzentriere sich bereits auf die Turniere 2016 bis 2018. Solange laufen die Verträge mit den wichtigsten Partnern, der Basler St. Jakobshalle sowie dem Hotel Ramada Plaza.
Die Besten sind bei der Olympia-Qualifikation
Bei Vertragsunterzeichnung sei, so die Eventcourt AG, die Terminkollision noch nicht abzusehen gewesen. Nun hat der Internationale Volleyball-Verband FIVB im Zeitraum vom 23. Dezember 2015 bis 10. Januar 2016 eine offizielle Nationalteam-Periode definiert, in welcher die Clubs ihre Spielerinnen für die Landesauswahlen freigeben müssen. Vom 4. bis 9. Januar 2016 finden unter anderem die europäischen Qualifikationsturniere der Frauen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro statt.
Bei den Partnern sei man auf Verständnis gestossen, sagt Turnierdirektorin Erika Herzig, «und wir hoffen, dass auch die langjährigen Zuschauer und die treue Volleyballgemeinde in und um die Schweiz wie bereits bei einem ähnlichen Fall im Jahr 2000 Verständnis haben werden. Wir wollen den Zuschauern am Top Volley auch in Zukunft Top Volleyball bieten können.»
Für diejenigen, die untröstlich sind: 20 Minuten «Top Volley» zwischen Racing Club Cannes und Voléro Zürich aus dem Jahr 2012: