Top Volley: Zum sechsten Mal Cannes

Der Racing Club Cannes hat das 24. Top-Volley-Turnier in Basel gewonnen und das halbe Dutzend voll gemacht. Bei ihrer elften Finalteilnahme gewannen die Südfranzösinnen am späten Samstagabend gegen das brasilianische Spitzenteam Sesi São Paulo mit 3:1.

epa03520097 Tandara Alves Caixeta of Brazil's team Sesi Sao Paulo, (L), spikes the ball against France's Racing Club de Cannes during the final of the Women's Top Volley International tournament against France's Racing Club de Cannes in the St. Jakobshall (Bild: GEORGIOS KEFALAS)

Der Racing Club Cannes hat das 24. Top-Volley-Turnier in Basel gewonnen und das halbe Dutzend voll gemacht. Bei ihrer elften Finalteilnahme gewannen die Südfranzösinnen am späten Samstagabend gegen das brasilianische Spitzenteam Sesi São Paulo mit 3:1.

Auch für die 24. Auflage ihres Einladungsturniers haben die Organisatoren von «Women’s Top Volley» um OK-Chef Christoph Socin nicht locker gelassen: Internationale Extraklasse im Frauen-Volleyball ist in Basel versammelt, und die St. Jakobshalle erlebte so etwas wie einen Wunschfinal. Der Rekordsieger aus Cannes stand am Samstag dem brasilianisches Spitzenteam Sesi São Paulo gegenüber, das zum ersten Mal in Basel zu Gast war.

24. Women’s Top Volley International
Donnerstag, 27. Dezember bis Samstag, 29. Dezember

Samstag
15.30 Uhr: Spiel um Platz 5 Dinamo Bukarest–Muszyna
anschliessend: Spiel um Platz 3 Voléro Zürich–Galatasaray
20.00 Uhr: Final
RC Cannes–Sesi São Paulo

Das Tableau

Vorjahressieger Rabida Baku, das der Siegerliste des Basler Turniers ein zehntes Land hinzufügte, fehlte zwar, dafür waren die Dauergäste vom Racing Club de Cannes dabei – nun mit sechs Siegen der Rekordhalter in der reichen Geschichte des Anlasses in der St. Jakobshalle und ein Team, das die Sympathien des Basler Publikums hat. Nach zwei souveränen Siegen am ersten Tag musste Cannes am Freitag gegen Voléro Zürich über fünf Sätze gehen, um zum elften Mal ins Endspiel des Top Volley einzuziehen.

Ein vertrautes Gesicht auf Seiten des Südfranzösinnen, die in der Champions League in den Playoffs stehen, ist die 37-jährige Victoria Ravva. Die georgisch-französische Doppelbürgerin spielt seit 1995 für Cannes. Aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei in Basel war Trainer Yan Fang, der den Serienmeister sogar schon seit 1993 trainiert.

Vier Jahre zuvor stieg das Basler Einladungsturnier zum ersten Mal. Längst ist «Top Volley» ein fester Bestandteil in der Agenda des Frauen-Volleyballs, auch dort, wo dieser Sport neben dem Fussball einen sehr hohen Stellenwert besitzt: in Brasilien. Als zwölfter Teilnehmer aus dem Land der Olympiasiegerinnen war 2012 Sesi São Paulo zu Gast. Das Frauenteam des «Serviço Social da Indústria São Paulo» wurde erst 2011 gegründet und beendete die erste Saison auf Platz 3.

Goldener Glanz aus São Paulo

In den Reihen der Brasilianerinnen zeigten drei Goldmedaillen-Gewinnerinnen von London in Basel ihr Können: Danielle Rodrigues Lins (genannt: Dani Lins), Tandara Alves Caixeta (Tandara) und Fabiana Mercelino Claudino. Die 34-jährige Fabiana ist Captain der Nationalmannschaft, wurde in London schon zum zweiten Mal Olympiasiegerin und mit ihren 1,94 Metern bei den Spielen zur besten Blockerin gewählt.

São Paulo wurde den Erwartungen gerecht mit drei mehr oder weniger diskussionslosen Siegen auf dem Weg in den Final. Cannes hatte letztmals 2005 den Basler Anlass gewonnen und war seither zweimal im Endspiel unterlegen, zuletzt vor Jahresfrist gegen Baku. Diesmal legten die Französinnen mit einem klar gewonnenen ersten Durchgang vor und entschieden das 24. Top Volley in vier Sätzen für sich.

Voléro Zürich hält dagegen

Voléro Zürich hielt das Schweizer Fähnchen in der St. Jakobshalle hoch, steht nach dem Abgang einiger Leistungsträgerinnen sowie von Trainerin Svetlana Ilic im Umbruch und stellte mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren das jüngste Team am Top Volley. Mit einem 3:1-Sieg gegen Dinamo Romprest Bukarest legten die Zürcherinnen den Grundstein für die Halbfinalteilnahme, wo sie im Kräftemessen mit Cannes bis zum Entscheidungsstaz (13:15) dagegen hielten.

Galatasaray Daikin musste im Semifinal gegen die starken Brasilianerinnen die Segel streichen, unterstrich aber den Ruf, den die Frauenvolleyball-Hochburg Istanbul geniesst. Drei Teams aus der Metropole am Bosporus sind in der Champions League vertreten, und das, obwohl Titelverteidiger Fenerbahce fehlt. Vakifbank Istanbul, Eczacibasi sowie der dreifache Landesmeister Galatasaray (2009, 2010, 2011) haben als Gruppenerste ihrer Pools den Sprung in die Playoffs geschafft. Als Gastgeber der Final-Four im März 2013 ist Galatasaray automatisch für das Endturnier qualifiziert.

Im kleinen Final am Samstag lieferten sich Voléro und Galatasaray einen epischen ersten Satz, der erst mit dem 48. Punkt der multi-kulti-Truppe aus der Türkei entschieden war. Mit dem klar gewonnenen dritten Satz blieben die Zürcherinnen im Rennen, mussten sich aber im vierten geschlagen geben.

Keine Livebilder im Fernsehen

Während Bilder vom Basler Turnier in etlichen Ländern live ausgestrahlt werden, wird es in der Schweiz dieses Jahr keine Liveübertragung geben. Die Top-Volley-Organisatoren haben sich mit dem bisherigen Partner, dem Schweizer Sportfernsehen, überworfen. Oder umgekehrt, wie einem Beitrag des «Tagesanzeiger» (online nicht verfügbar) zu entnehmen ist.

Der Spartensender SSF, seit August unter neuer Führung, neuem Namen (Schweizer Sportszene Fernsehen) und mit neuem Konzept unterwegs, hat nach Angabe von OK-Präsident Socin 25‘000 Franken verlangt für die Produktion. Stattdessen zeigt nun der Bezahlsender Teleclub die Halfinals vom Freitag und den Final vom Samstag – allerdings jeweils erst einen Tag später.

Am besten bedient ist man also als Zuschauer vor Ort. Vergangenes Jahr waren es die stolze Zahl von 17‘000 an den drei Tagen. Und die bekommen auf einem 28 Quadratmeter grossen LED-Bildschirm die spektakulärsten Momente auch noch in Slow Motion präsentiert.

Spielplan und Liste aller Spielerinnen am 24. Top Volley.
Ergebnisticker und Tabellen

24. Top Volley in Basel
Gruppe A
Do Dinamo Bukarest Voléro Zürich 1:3 16:25, 18:25, 25:21, 19:25
Do Sesi São Paulo Dinamo Bukarest 3:0 25:17, 25:14, 25:16 
Fr Voléro Zürich Sesi São Paulo 0:3 22:25, 19:25, 23:25 
Gruppe B
Do RC Cannes Sesi São Paulo 3:1 25:20, 25:20, 20:25, 29:27
Do Fakro Muszyna RC Cannes 0:3 17:25, 22:25, 18:25 
Fr Galatasaray Fakro Muszyna 3:2 25:21, 22:25, 25:23, 23:25, 15:10 
Halbfinals
Fr RC Cannes Voléro Zürich 3:2 25:17, 22:25, 25:10, 20:25, 15:13 
  Sesi São Paulo Galatasaray 3:1  25:20, 25:21, 20:25, 25:20
Platzierungsspiele
Sa Dinamo Bukarest–Fakro Muszyna 1:3 15:25, 25:21, 11:25, 16:25 
Sa Voléro Zürich–Galatasaray 1:3 46:48, 24:26, 25:17, 20:25
Sa RC Cannes–Sesi São Paulo 3:1

25:19, 23:25, 25:20, 25:16

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