In einer Woche geht die Saison in der Super League weiter. Den letzten Test absolvierte der FC Basel mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den dänischen Erstligisten fB Esbjerg. Das Tor erzielte Mohamed Elyounoussi, und was man an einem guten FCB aussetzen kann, ist, dass es der einzige Treffer blieb.
Vier seiner fünf Vorbereitungsspiele hat der FC Basel gewonnen, auch den letzten Test entschied er für sich, und damit wurde umgesetzt, was der Trainer angekündigt hatte: diese Art Spiele ernster zu nehmen als auch schon. Wenngleich für ihn dennoch die Formel gilt, dass Resultate zweitrangig sind und es für ihn entscheidend ist, wie diese zustande kommen.
» Das Tor des Tages durch Mohamed Elyounoussi und die schönste Kombination des Tages in der Video-Zusammenfassung auf der Website des FC Basel.
Aus solchen Spielen resultiert im besten Fall Selbstbewusstsein, Vertrauen in das, was zuvor eingeübt worden ist, und so gesehen hat der FCB gegen den dänischen Erstligisten fB Esbjerg, der eigens für diese Partie angereist war, ein durchaus überzeugendes Zeugnis seiner bis anhin dreieinhalbwöchigen Vorbereitungszeit abgelegt. Auch Fischer war zufrieden und sieht sein von Verletzungen verschontes Team eine Woche vor Wiederbeginn «auf einem guten Weg».
Auch dafür nahm sich Urs Fischer in aufgeräumter Stimmung Zeit: Gruppenbild mit Autogramm- und Selfiejägern auf dem Nachwuchs-Campus nach dem letzten Testspiel gegen Esbjerg. (Bild: Christoph Kieslich)
Der Gegner, durchaus zu einer aggressiven, flotten Gangart bereit, wurde weitgehend beherrscht, und die Mannschaft von Urs Fischer beherzigte, was der Trainer verstärkt einfordert: «Den Mix finden zwischen vertikalem Spiel und Ballzirkulation. Wann kann ich tief spielen und wann muss ich auch mal auf den Ball stehen, Ruhe ins Spiel bringen, den Ball zirkulieren lassen? Das hat die Mannschaft gegen Esbjerg bei Weitem besser gemacht als gegen Chiasso.»
Elyounoussi: Torschütze und Sünder
Was das Schlussergebnis nicht widerspiegelt ist das klare Chancenplus, das der Schweizer Meister sich gegen den Drittletzten der dänischen Superliga erspielt hatte. Und deshalb monierte Fischer auch: «Aus den vielen Chancen, aus drei, vier ganz grossen Chancen muss man einfach mehr Kapital schlagen. Für das, was die Mannschaft sich auf dem Platz erarbeitet, schaut da zu wenig Zählbares heraus. Das Resultat muss am Ende anders aussehen, und das werden ich den Spielern sagen, auch wenn sie es fast nicht mehr hören können.»
Vor allem Mohamed Elyounoussi wurde gegen Esbjerg zum Chancentod. Der Norweger trug sich dennoch mit dem Tor des Tages ins Protokoll ein, ein Treffer in der 13. Minute, für den er – nach Vorarbeit von Matias Delgado und uneigennützigem Zuspiel von Andraz Sporar – allerdings drei Anläufe benötigte, ehe er den Ball mit der Hacke via Innenpfosten über die Linie gebracht hatte.
Elyounoussi zuzusehen war trotz der ausgelassenen Möglichkeiten (unter anderem zwei Kopfbälle auf knackige, direkte Flanken von Michael Lang) eine Freude. Er bewegte sich im Offensivquartett mit Delgado, Steffen und Sporar mit auffallender Präsenz.
Petretta – der mögliche Debütant gegen Lugano
Fischers Startelf im letzten Test dürfte mit Ausnahme des krank fehlenden Taulant Xhaka eindeutige Hinweise darauf geliefert haben, wer kommenden Samstag gegen den FC Lugano (20 Uhr, St.-Jakob-Park) bei der Meisterschaftsfortsetzung dabei sein wird. Es würde nicht wundern, wenn Sporar erneut den Vorzug vor Marc Janko und Seydou Doumbia bekommen würde. Und auf der Linksverteidigerposition könnte es zu einem Debüt kommen.
Der U21-Spieler Raoul Petretta lieferte nach einer guten Vorbereitung im Kreis der ersten Mannschaft (mit den Nachwuchskollegen Charles Pickel, Neftali Manzambi und Veriano Vogrig) gegen Esbjerg eine überzeugende Generalprobe ab. Defensiv konzentriert, stand der 19-Jährige in der 53. Minute im Zentrum der schönsten Kombination des Nachmittags. Von ihm ausgehend rollte die Kugel im Ein-Kontakt-Spiel, und schliesslich kam Petretta selbst in Abschlussposition, sah seinen Schuss jedoch von Jeppe Hojbjerg pariert.
Noch will sich Urs Fischer nicht festlegen, da der aus Südamerika zurückerwartete Blas Riveros am Dienstag das Training aufnimmt. Fest steht, dass der nominelle Linksverteidiger Adama Traoré ebenso wie Geoffroy Serey Dié nach der Afrika-Cup-Teilnahme eine zusätzliche Ferienwoche bekommt und gegen Lugano nicht zur Verfügung stehen wird. Petretta hat seine Sache bisher jedenfalls so gut gemacht, dass der Cheftrainer ihn als eine «absolute Alternative» bei der Besetzung der defensiven Aussenbahn nennt.
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