Drei Tore kassierte der FC Basel in dieser Saison selten. Ein Qualitätssiegel für die Abwehr ist das 3:3 gegen den FC Thun nicht – immerhin zeichnet sich der Torhüter aus.
Tomas Vaclik | Torhüter
Schaute sich nach dem Spiel im Bauch der Muttenzerkurve die wichtigsten Szenen noch einmal an. Und beim 3:3, das der FC Basel in der letzten Sekunde kassiert hatte, verdrehte Tomas Vaclik selbstkritisch die Augen. Der Ball war unter ihm durchgerutscht, zum dritten Mal musste der Tscheche an diesem Nachmittag hinter sich greifen. Bei keinem der Thuner Tore trifft ihn die Hauptschuld – die Gegentorflut muss trotzdem Abstriche geben für eine Leistung, die eigentlich herausragend war: Er rettete gegen Matteo Tossetti (13. Minute), beim Freistoss von Sandro Lauper war er noch mit den Fingerspitzen dran (20.), nach einer halben Stunde vereitelte er die Chance von Norman Peyretti, in der 53. Minute ist er gerade noch vor dem dreifachen Torschützen Dejan Sorgic am Ball, genauso wie kurz vor Schluss in der Szene gegen Simone Rapp.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Das rechte Element einer Abwehr, die man so schwach schon lange nicht mehr gesehen hat. Vor dem 0:1 lässt Lang Assistgeber Peyretti ziehen. Und gegen vorne lief abgesehen von einer gelungenen Flanke nach zwanzig Minuten wenig zusammen.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
In der 50. Minute musste man sich Sorgen um die Schnelligkeit Marek Suchys machen. Der Innenverteidiger verlor ein Laufduell gegen Christian Fassnacht klar und deutlich. Sah zudem Gelb wegen Reklamierens.
Manuel Akanji (links) und Adama Traoré (rechts) lassen Dejan Sorgic zu viel Platz. Resultat: Die Thuner gehen in Führung. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Manuel Akanji | linker Innenverteidiger
Nicht der Nachmittag des Winterthurers: War beim ersten Gegentreffer zu weit weg vom Torschützen, der frei zum Kopfball kam; liess Sorgic beim zweiten Gegentreffer in seinem Rücken ziehen; und sah beim dritten Thuner Tor im Zweikampf gegen Assistgeber Dennis Hediger schlecht aus.
Adama Traoré | linker Aussenverteidiger
Gewährte beim 0:1 zusammen mit Akanji dem Torschützen viel zu viel Platz und war auch sonst in der Defensive nicht über alle Zweifel erhaben. Immerhin steht auf der Haben-Seite der auslösende Ball auf Mohamed Elyounoussi, woraus schliesslich Renato Steffens 1:1 resultierte. Wurde in der 75. Minute durch Debütant Neftali Manzambi ersetzt.
Geoffroy Serey Dié | defensiver Mittelfeldspieler
Wollte ganz nahe bei den Zuschauern sein, nachdem er den FC Basel 3:2 in Führung gebracht hatte, und stürzte sich in die Arme der Fans im Sektor C5. Soeben hatte er den Ball an Guillaume Faivre vorbeigeschoben und holte sich Zusatzpunkte für eine Leistung, die ansonsten nicht zu seinen besten zählte: Zu Buche stehen der eine oder andere Ballverlust, ein Weitschuss weit neben das Tor und eine gelbe Karte, weil er mit gestreckten Beinen auf den Gegner losging.
Erstes Saisontor für den Ivorer: Geoffroy Serey Dié erzielt das 3:2. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Luca Zuffi | Defensiver Mittelfeldspieler
Sah vor dem zweiten Gegentor schlecht aus gegen Dennis Hediger. Dieser luchste ihm mit hartem Körpereinsatz den Ball ab und bereitete das 1:2 vor. Ansonsten spielte sich Zuffi kaum in die Notizbücher, auch nicht mit stehenden Bällen, die sonst zu seinen Spezialgebieten gehören.
Mohamed Elyounoussi | rechter Flügel
Verwertete eine Viertelstunde vor Schluss Alexander Franssons Pass zum 2:2 und liess sich einen Assist gutschreiben vor Steffens 1:1. Statistisch also ein feiner Aufrtitt des Norwegers, ansonsten hatte dieser aber wenig Einfluss auf das Spiel.
Matias Delgado | offensiver zentraler Mittelfeldspieler
Wieder einmal im Modus des Beachfussballers unterwegs, zumindest zu Beginn. Danach tauchte der Captain mehr und mehr ab: Mehr als ein Freistoss, der nach einer halben Stunden knapp über das Tor flog, und die Auswechslung in der 66. Minute für Fransson gibt es an dieser Stelle nicht zu notieren.
Renato Steffen | linker Flügel
Wurde von den ehemaligen Mitspielern hart aber fair angegangen. Musste er auch, schliesslich war Steffen sehr zugriffig in den Zweikämpfen – zum Beispiel in den zahlreichen Duellen mit Hediger, dem Muskelmann der Liga. Zudem gelang ihm der erste Basler Treffer, mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze.
B-Note für die Schusshaltung: 6. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Marc Janko | Angriffsspitze
Wenn er nicht trifft, ist er kaum zu sehen im Basler Spiel. Vergab in der 22. Minute eine gute Möglichkeit per Kopf und sah später die gelbe Karte, weil er den Ball nach Spielunterbruch im Tor untergebracht hatte. Verliess in der 66. Minute das Feld für Seydou Doumbia.
Alexander Fransson | offensiver zentraler Mittelfeldspieler
Kam in der 66. Minute für Delgado in die Partie und war das belebende Element, das die Basler Mannschaft dringend nötig hatte. Spielte den Assist zu Elyounoussis 2:2 und vergab wenige Minuten vor dem Ende eine Torchance alleine vor Faivre.
Seydou Doumbia | Angriffsspitze
Ersetzte in der 66. Minute Marc Janko und wird für sich behalten, ob er den Ball zu Serey Dié spielen wollte, oder ihn dahin verstolperte. Wir glauben, es war Letzteres, so richtig koordiniert sah dieser Pass nicht aus. Einen Zusatzpunkt verdient sich Doumbia damit trotzdem.
Neftali Manzambi | Angriffsspitze
Durfte ab der 75. Minute erstmals Super-League-Luft schnuppern, als er für Traoré auf das Feld kam. 66 Partien in der Promotion League hatte er darauf warten müssen, in den Vordergrund spielte er sich in den wenigen Minuten noch nicht.
Erstmals in der Super League auf dem Platz: Neftali Manzambi. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
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Bewertungsdurchschnitt: 4,1
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Djordje Nikolic (ET), Daniel Hoegh, Davide Callà, Omar Gaber