Und der Meister gewinnt dann doch noch – 3:2-Sieg in Luzern

Der FC Basel gewinnt in der dritten Runde gegen den FC Luzern mit 3:2. Durch zwei Tore Jahmir Hykas geraten die Basler nach früher Führung in Rückstand. Der eingewechselte Marc Janko dreht die Partie mit zwei Treffern. Mit neun Punkten aus drei Spielen führen die Basler die Tabelle an.

Der Basler Marc Janko , 2. v. links, feiert sein Tor zum 2:3 mit Adama Traore, Davide Calla und Matias Delgado, von links nach rechts, waehrend dem Super League Fussballspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel am Sonntag, 7. August 2016, in der Swissporarena in Luzern. (KEYSTONE/Thomas Hodel)..

(Bild: Keystone/THOMAS HODEL)

Der FC Basel gewinnt in der dritten Runde gegen den FC Luzern mit 3:2. Durch zwei Tore Jahmir Hykas geraten die Basler nach früher Führung in Rückstand. Der eingewechselte Marc Janko dreht die Partie mit zwei Treffern. Mit neun Punkten aus drei Spielen führen die Basler die Tabelle an.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Marc Janko wieder aus der Garderobe kam. Der österreichische Stürmer des FC Basel wurde von der medizinischen Abteilung ins Eisbad gesetzt, runterkommen war das Ziel nach einer aufregenden Partie. Und die Abkühlung muss ein wahrer Genuss gewesen sein für den 33-Jährigen, der als Einwechselspieler mit zwei Toren den 3:2-Sieg des Meisters gegen den FC Luzern sicherstellte.

Die beiden Teams waren mit einer makellosen Bilanz von sechs Punkten aus zwei Spielen in die Partie gegangen. Und nach wenigen Minuten schien es in der Swissporarena vor 14’486 Zuschauern, als würde der Meister keinen Zweifel aufkommen lassen, wer der Branchenleader im Schweizer Clubfussball ist: Luca Zuffi brachte einen Freistoss auf den Kopf Marek Suchys, der in der fünften Minute das 1:0 erzielte.

Alle, die die drohende Langeweile in der Liga fürchten, sahen sich in diesem Moment bestätigt: Auch die Luzerner würden dem Meister nicht gefährlich werden können, die Stimmlage des konsternierten Stadionsprechers war untrügliches Zeichen der Ernüchterung, die im Luzerner Lager bereits zu diesem frühen Zeitpunkt herrschte. 

Hykas lichte Momente

Doch dann kamen die Minuten des Jahmir Hyka, der das machte, was Trainer Markus Babbel gefordert hatte: «Alles rausknallen!» In der 18. Minute glich der Offensivspieler aus, nachdem ihn der Basler Leihspieler Cedric Itten mit einem prächtigen Aussenristpass aus dem Fussgelenk angespielt hatte. Und in der 30. Minute erzielte Hyka gar die Führung.

«Wir kamen gut ins Spiel, dann liessen wir aus unerklärlichen Gründen nach und wurden zu passiv. Wir wurden bestraft, das waren schön herausgespielte Tore», sagt Fischer zur Luzerner Führung.



Der Luzerner Jahmir Hyka, links, schiesst das 1:1 neben dem Basler Omar Gaber waehrend dem Super League Fussballspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel am Sonntag, 7. August 2016, in der Swissporarena in Luzern. (KEYSTONE/Thomas Hodel)..

Jahmir Hyka und sein Schuss zum 1:1 – der erste von zwei Streichen des Luzerners. (Bild: Keystone/THOMAS HODEL)

Erstmals in dieser Saison lagen die Basler in Rückstand. Erstaunlich war das nicht, denn vor allem im Aufbau lief beim Meister wenig zusammen: Matias Delgado brachte kaum einen Ball in die Spitzen, und wenn ein Pass durchkam, dann war er zu unpräzis. In der Abwehr misslangen die einfachsten Querpässe und die Sturmspitze Seydou Doumbia hatte seine bemerkenswerteste Szene bei einem Treffer, den der Schiedsrichter Fedayi San wegen Abseits nicht gab.

Zwei Wechsel ermöglichen den Sieg

Wohl dem Trainer, der den wirkungslosen Doumbia, einen von vier Neuen in der Startelf, dann einfach durch Marc Janko ersetzen kann. In der 63. Minute wechselte Urs Fischer den Ivorer für den Österreicher aus, Renato Steffen kam gleichzeitig für Birkir Bjarnason.

Die zwei Veränderungen und Fischers Pausenappell an die Mannschaft, jetzt «den inneren Schweinehund zu überwinden», drehten das Spiel in die von Basel gewünschte Richtung: Nicht nur erzielte Janko die letzten zwei Treffer, die personelle Neuausrichtung schien auch bei den Mannschaftskameraden so einiges auszulösen. Adama Traoré brachte den Ball vor dem 2:2 auf Janko (70.). Und Delgado, dem das Passspiel zuvor gleich reihenweise misslungen war, gab den Zuspieler zu Jankos 3:2 in der 79. Minute.



Das 3:2 gegen den FC Luzern: Marc Janko schiesst und geniesst den Moment nach dem Sieg bringenden Treffer.

Das 3:2 gegen den FC Luzern: Marc Janko schiesst und geniesst den Moment nach dem Sieg bringenden Treffer. (Bild: Keystone)

Die nächste Prüfung folgt sogleich

Mit drei Punkten Vorsprung geht der FC Basel in die neue Woche, in der am Mittwoch gleich das nächste Spitzenspiel ansteht. Dann kommen die Young Boys in den St.-Jakob-Park (20.30 Uhr). Und wenn das Spiel gegen Luzern das Duell der zwei erfolgreichsten Mannschaften nach zwei Partien war, so bringt der Mittwoch den Vergleich des Meisters und seines designierten stärksten Verfolgers.

YB hat gegen Donezk überraschend die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation überstanden und drei Tage später das Berner Derby im ausverkauften Stade de Suisse für sich entschieden. Die nächste echte Prüfung für Fischers Basel also.

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