Ein überragender Salah, ein flankenloser Steinhöfer. Die Noten zum Spiel FCB-Lausanne Sport und einige ausgewählte Stimmen. Vor allem zur Hitze.
Yann Sommer | 4,5
Erledigte das bisschen Arbeit souverän. Wirkte zum Ende der zweiten Halbzeit einmal etwas verwirrt, als er plötzlich ziemlich weit vor dem eigenen Tor stand. Ansonsten: solid.
Markus Steinhöfer | 3,5
Wenn der Steinhöfer so spielt, die Bälle verliert, zu weit weg steht und dann hinterher rennen muss, dann macht er normalerweise mindestens eine gute Flanke. Heute nicht.
Gaston Sauro | 5
Putzte mehr als einmal aus, was Steinhöfer durchliess. Wirkte ruhig, abgeklärt, souverän. Eine verdiente Fünf!
Aleksandar Dragovic | 4,5
Wahrscheinlich ist das nicht einfach, als Verteidiger gegen eine solche Mannschaft zu spielen. Da passiert nie was und wenn doch, muss es plötzlich sehr schnell gehen (ein bisschen wie im Militär, wenn man so darüber nachdenkt). Zu Beginn der ersten und auch zu Beginn der zweiten Hälfte wirkte Dragovic manchmal etwas unkonzentriert. Wenn die Lausanner nicht derart bieder gespielt hätten – es hätte ein ungemütlicher Abend für ihn werden können.
Jo Hoo Park | 4,5
Stand defensiv sicher und hatte einen Glanzmoment: Sein Pass auf Salah war entscheidend für diesem Spiel. Ansonsten unauffällig.
David Degen | 4
Seinen grössten Auftritt hatte Degen bei seinem blutigen Abgang in der 51. Minute. Vor allem zu Beginn sehr bemüht und engagiert. Aber auch wirkungslos.
Gilles Yapi | 5
Als es für die Basler am schwierigsten war, in der ersten halben Stunde, lief alles über Yapi. Ruhig verteilte er die Bälle, liess sich nie aus dem Konzept bringen, schlug einen schönen Pass nach dem anderen. Musste zur Pause verletzt raus, das Knie schmerzt, schon wieder.
Marcelo Diaz | 4,5
Nahtlos übernahm Diaz von Gilles Yapi die Position als Lenker des Basler Spiels. Aber er hatte es auch einfacher: Nach dem 1:0 waren die Lausanner nicht mehr derart rigid organisiert, es war mehr Platz vorhanden. Diaz nutzte ihn geschickt.
Cabral | 4
Ein komisches Spiel des Abräumers. Manchmal räumte er ab. Manchmal spielte er sogar den öffnenden Pass. Aber manchmal auch den total falschen. Knapp genügend.
Fabian Frei | 4
Ein fahriger Auftritt bot uns Fabian Frei. Am Anfang inexistent, in der zweiten Hälfte besser, engagierter. Aber alles in allem etwas wirr.
Mohamed Salah | 5,5
Es ist nicht an den Ersatzleuten, dem Mohamed Salah die erste 6 zu geben. Verdient hätte er sie wohl gehabt. Sackstark in der ersten Hälfte, in der zweiten liess er die Dinge etwas schleifen, bevor er dann in einer unglaublichen Lässigkeit das 2:0 erzielte. Beteiligt an beiden Toren, und das ohne etwas zu trinken. Der macht richtig Freude!
Marco Streller | 5
Kompromisslos, wie er die Flanke von Salah verwertete. Steter Unruheherd, schwer zu bändigen, ein Tor gemacht. Viel mehr kann man von einem Stürmer nicht verlangen.
Valentin Stocker | –
Toller Pass zum 2:0, aber zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.
Jacques Zoua | 3,5
Ersetzte in der 51. Minute den geschnittenen Degen. Das war eigentlich alles, was wir über ihn sagen können.
Stimmen zum Spiel
Nach dem Schlusspfiff freuten sich die Basler über die Dominanz, über den Sieg – und fast mehr noch über den Umstand, dass die Partie endlich, endlich vorbei war. «In dieser Hitze zu spielen, ist natürlich nicht einfach», sagte Torschütze Marco Streller. Vor dem eminent wichtigen Spiel gegen Cluj um den Einzug in die Champions League hätten er und seine Mitspieler nun vor allem ein Ziel: Erholung. Das heisst, so erklärte der Captain weiter: genügend trinken, aber keinen Alkohol versteht sich, und die Sonne meiden, auch wenn die Kinder verständlicherweise gerne mit ihm in die Badi gehen würden.
Fabian Frei ging zwar nicht so sehr ins Detail bei seinen Erklärungen zum Match und seinen Plänen für die nächsten Tagen, sprach aber ebenfalls viel von der Hitze.
Trainer Heiko Vogel nannte schliesslich noch einen weiteren Faktor, der das Spiel für die Basler so schwierig gemacht habe: der Gegner. Ein gut organisiertes Lausanne, das «mit Vehemenz» das eigene Tor verteidigte, wie Vogel sagte. Wie seine Mannschaft damit umgegangen sei, habe ihn aber «sehr, sehr glücklich gemacht». Im Ballbesitz hoch konzentriert, in der Verteidigung stark und weitgehend fehlerlos, im Angriff geduldig auf die entscheidende Chance wartend, so sah Vogel sein Team. Sorgen muss er sich in den nächsten Tagen aber möglicherweise dennoch machen – wegen der Verletzten. Alex Freis Einsatz am Dienstag im ersten Playoffspiel zur Champions League ist weiterhin fraglich. Dazu kommt die Verletzung an Yapis Knie. Ob und wie lange er ausfällt, ist allerdings noch unklar. Kein Problem sollte jedenfalls David Degens Cut an der Lippe sein, den ihm sein Gegenspieler mit dem Ellenbogen zufügte.