Der Nachmittag beginnt schlecht für den FC Basel: Die Young Boys gewinnen ihr Spiel gegen den FC Zürich und die Basler wissen, dass es nichts werden würde mit einer spontanen Meisterfeier. Danach holt der Meister in Vaduz mit einem torlosen Unentschieden einen Punkt. YB verkürzt damit den Abstand auf 16 Punkte.
Eine der vergebenen Basler Chancen: Peter Jehle wehrt sich erfolgreich.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Beim 0:0 in Vaduz schaffen es die Basler nicht, von ihrer Chancenüberlegenheit zu profitieren.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Behrang Safari (rechts) im Duell mit Armando Sadiku.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)«Irgendwie nicht in die Gänge gekommen»: Urs Fischer nach dem ersten 0:0 in der Meisterschaft.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Die Meisterfeier wäre auch dann nicht zustande gekommen, wenn Breel Embolo hier getroffen hätte – Bern hatte früher am Nachmittag gegen den FC Zürich mit 3:0 gewonnen.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Zum zweiten Mal in der Startaufstellgung: Cedric Itten, im Zweikampf mit Florian Stahel.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Nächste Chance: Birkir Bjarnason (schwarzes Haarband) per Kopf – auch er scheitert.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Der Isländer wird von Urs Fischer in einem 3-5-2- im zentralen Mittelfeld eingesetzt.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Breel Embolo gegen Nick von Niederhäusern.
(Bild: Keystone/WALTER BIERI)Offen sagen wollte es niemand. Aber nachdem die Young Boys früher am Nachmittag mit 3:0 gegen den FC Zürich gewonnen hatten, schien die ganz grosse Motivation beim FC Basel geschwunden, den FC Vaduz zum vierten Mal in dieser Saison zu bezwingen – die Meisterfeier war wegen des Resultats aus Bern so oder so aufgeschoben.
Schliesslich reichte es den Baslern zu einem 0:0 und Trainer Urs Fischer sagt: «Wir sind nicht wie gewünscht in die Gänge gekommen, jedenfalls nicht so, wie man das von uns kennt. Uns hat die Spritzigkeit der letzten Spiele gefehlt. Aber das gibt es eben.»
Gleichzeitig fehlte dem FCB bei seiner grössten Torchance das Glück: Renato Steffen setzte aus rund fünf Metern einen Kopfball an die Latte und schoss im Nachsetzten seinen Mitspieler Marek Suchy auf der Torlinie an. Es war der Höhepunkt in der Phase rund um die 60. Minute, in der die Basler das Spiel im Griff hatten.
Strittige Szene im Basler Strafraum
Doch wie er Pech hatte, dass sein Ball an die Latte flog, so hatte ebendieser Steffen auch das Glück, dass der Schiedsrichter bei seiner Abwehraktion gegen Nick von Niederhäusern nicht auf Penalty entschied. «Man kann diesen Elfmeter geben», sagt Vaduz’ Trainer Giorgio Contini, der zufrieden ist, im Rennen gegen den Abstieg einen Punkt gegen den Meister gewonnen zu haben – den ersten gegen den 18-fachen Titelhalter in der Vereinsgeschichte überhaupt.
Den Liechtensteinern wurde in dieser Szene die Chance zur Führung genommen. Insgesamt aber hatten die Basler mehr Möglichkeiten: Cedric Itten, wegen Marc Jankos Verletzung zum zweiten Mal in der Startaufstellung, vergab mehrere Chancen, Steffen, Breel Embolo und Naser Aliji ebenfalls.
Die Statistik zum torlosen Unentschieden.
Vaduz kam vor 5543 Zuschauern im Rheinparkstadion derweil auf eine Handvoll Möglichkeiten, die entweder in den Armen Tomas Vacliks oder in den Beinen eines Verteidigers ihr Ende fanden. Contini machte beim Tabellenletzten «Solidarität und Laufbereitschaft» aus, mehr als ein Punkt lag gleichwohl nicht drin.
Erste Systemumstellung in der Meisterschaft
Fischer hatte sein Team im Vergleich zum Sieg gegen Lugano auf vier Positionen umgestellt. Vor allem aber wählte er erstmals in der Meisterschaft ein 3-5-2-System; eine Variante, die bisher erst im Europacup zum Einsatz gekommen war.
Der vielseitige Taulant Xhaka spielt zentral in der hintersten Dreierkette. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Taulant Xhaka überzeugte als zentraler Innenverteidiger, «da sieht man, wie wertvoll er ist», sagt Fischer über den albanischen Nationalspieler. Auf den Flügeln des Fünfermittelfeldes spielten Renato Steffen und Naser Aliji, vorne stürmten Embolo und Itten.
Ein Grund für die Umstellungen in der Abwehr war die Personalsituation: Walter Samuel hatte sich «nicht hunderprozentig wohlgefühlt» (Fischer) und die Reise nach Vaduz nicht mitgemacht. Xhaka bildete mit Suchy (rechts) und Behrang Safari (links) die hinterste Dreierkette.
Nächster Termin für die Meisterfeier: am Samstag gegen Sion
Mit 16 Punkten Vorsprung geht der FC Basel in die letzten sechs Spiele. Das heisst, dass er am kommenden Samstag erstmals aus eigener Kraft den Meistertitel sichern kann. Dafür muss er gegen den FC Sion gewinnen, womit er den 16-Punkte-Vorsprung mindestens konservieren würde – 15 Punkte sind danach noch zu vergeben.
Und auch das würde niemand offen sagen: Aber vielleicht freuen sich die Basler klammheimlich ein wenig, dass sie den Meistertitel jetzt im eigenen Stadion in trockene Tücher bringen können. Eine kleine Andeutung in diese Richtung macht jedenfalls Naser Aliji:
Was Renato Steffen und Naser Aliji zum Spiel sagen:
Vor dem Spiel:
Die laufende Meisterserie im Rückblick: 2010 hat begonnen, was noch immer kein Ende nimmt. In den letzten Jahren verlief die Meisterschaft nicht immer so einseitig wie heuer. » Von Nervenkitzel bis Langeweile
Die Fans betreiben Aufarbeitungsarbeit: Am 10. April kam es hinter dem St.-Jakob-Park zur Eskalation zwischen der Polizei und den Basler Fans. Die Muttenzerkurve äussert sich auf einem Flugblatt zu den Geschehnissen. » Die Stimme der Kurve