Der FC Basel lässt vor dem Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen Lech Posen nichts unversucht und trainiert mit dem Matchball. Dessen Äusseres ist gewöhnungsbedürftig – vor allem für Trainer Urs Fischer, der noch aus einer anderen Welt stammt.
Lieber weg von diesem neuartigen, farbigen Zeugs: Urs Fischer mit dem Matchball, mit dem am Mittwochabend gegen Lech Posen die Champions-League-Qualifikation los geht.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Um die Spieler an die Bälle zu gewöhnen, hat sich der FC Basel welche besorgt. Luca Zuffi versucht sich am neuen Material.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)In der Arena in Posen wird er zum ersten Mal mit den farbigen Bällen spielen.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Nur für das Spiel in Posen hat der Schweizer Meister die Bälle aber nicht gekauft: Es gibt auch in der Super League Mannschaften, die mit ihnen gegen den FCB antreten werden. Behrang Safari beim Kopfball.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Farben, wohin das Auge reicht: Die Torhüter Germano Vailati (links), Mirko Salvi (am Boden) und Tomas Vaclik (rechts) beim Abschlusstraining.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Jeder Ball verhällt sich anders, ist sich Trainer Urs Fischer sicher: Breel Embolo (links) und Shkelzen Gashi bei der Arbeit.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Mohamed Elneny beim Abschlusstraining in Posen.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Er kam aus einer scheinbar schwarz-weissen Welt und ist in einer farbigen angekommen: Urs Fischer.
(Bild: Keystone/JAKUB KACZMARCZYK)Etwas verdutzt legt Urs Fischer den Grasfetzen wieder an die richtige Stelle. Sekundenbruchteile zuvor ist er beim Versuch, einen langen Ball zu schlagen, hingefallen und hat ein Loch gerissen in den Rasen des EM-Stadions von Posen.
Kurz vor Beginn des Abschlusstrainings hat er sich vielleicht irritieren lassen von diesem neuartigen Spielgerät, orange auf der einen Seite, weiss auf der anderen, unterbrochen durch gelb, und zusammengesetzt aus einer Vielzahl von Kunstlederelementen.
«Der Ball erinnert mich an Spiderman», sagt der Trainer des FC Basel im Vorfeld der Champions-League-Qualifikation gegen den polnischen Meister Lech Posen. Seine Welt sind diese Farben nicht, auch wenn er sich in seinem Beruf damit abfinden muss, dass sich die Äusserlichkeiten geändert haben.
Die Wehmut
«Man muss sich nur die Schuhe der Spieler anschauen», sagt Fischer. Und der Zuhörer erhält den Eindruck, dass da ein ganz kleines bisschen Wehmut in Erinnerung an vergangene Zeiten mitspielt, auch wenn der Trainer noch anfügt, dass diese Veränderungen interessant seien.
Fischer selbst hat noch mit schwarzen Schuhen gespielt, und mit weissen Bällen, schwarz gefleckt.
Dass der FC Basel überhaupt mit den genannten Bällen trainiert, ist eine Ausnahme, denn eigentlich wird er von einem anderen Hersteller beliefert. Einen Grund hat es durchaus: Der Schweizer Meister wird in der Champions-League-Qualifikation mit diesem Spielgerät zurechtkommen müssen, da diese Bälle der jüngste Wurf von Lech Posens amerikanischem Ausrüster sind.
Die präzise Vorbereitung
«Wir wollen nichts unversucht lassen», sagt Fischer, «jeder Ball verhält sich anders. Und damit die Spieler sich an diese Gegebenheiten gewöhnen, haben wir uns das Material besorgt – zumal es auch in der Super League Vereine gibt, die mit diesen Bällen gegen uns spielen werden.»
Der FCB hat sich also nicht nur taktisch und körperlich, sondern auch farblich vorbereitet auf die Begegnung mit Lech Posen. Und was den Rasen betrifft, so ist Fischer übrigens nicht der einzige, der Löcher gerissen hat. Den allerbesten Eindruck hinterlässt das Spielfeld in diesem imposanten Stadion nicht.
«Das ist halt manchmal so», sagt Fischer mit der Lockerheit aus den jahrzehntelangen Erfahrungen eines Fussballers, der aus einer scheinbar schwarz-weissen Welt kommt und inzwischen in einem farbigen Umfeld angekommen ist.