Urs Fischer: «Wenn wir unseren Job richtig machen, werden wir keinen Verfolger haben»

Am Samstag geht es im St.-Jakob-Park wieder um Punkte. Vor dem ersten Spiel gegen Lugano geben Trainer Urs Fischer und Sportdirektor Georg Heitz Auskunft über Formstand und Befindlichkeiten beim FC Basel. Nichts Neues gibt es in Sachen Vertragsverlängerung mit dem Trainer und Captain Matias Delgado, dafür eine Menge Rechtfertigungen.

03.02.2017; Basel; Fussball Super League - FC Basel Medienkonferenz; Trainer Urs Fischer (Basel) (Urs Lindt/freshfocus)

(Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Am Samstag geht es im St.-Jakob-Park wieder um Punkte. Vor dem ersten Spiel gegen Lugano geben Trainer Urs Fischer und Sportdirektor Georg Heitz Auskunft über Formstand und Befindlichkeiten beim FC Basel. Nichts Neues gibt es in Sachen Vertragsverlängerung mit dem Trainer und Captain Matias Delgado, dafür eine Menge Rechtfertigungen.

Wenn man es nicht besser wüsste: Man hätte die Medienrunde in Basel vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Super League am Samstag auch für die Therapiesitzung eines angeschlagenen Patienten halten können. Kritik wo man hinhörte: Kritik am Trainer, Kritik an der sportlichen Ausrichtung und überhaupt. Für Vorfreude war da nur wenig Platz. Gut, dass am Samstag ab 20 Uhr wieder gespielt wird.

Wir haben die Fragen und Anworten aus der freitäglichen Runde aufgezeichnet:

Sportdirektor Georg Heitz zur Frage, ob die Kritik an Trainer Urs Fischer nach dem Ausscheiden in der Champions League zu hart oder berechtigt gewesen sei:
Ein Stück weit muss ein FCB-Trainer damit leben, dass er gemessen wird an dem, was in den Jahren zuvor erreicht worden ist. Ich glaube, das weiss Urs Fischer auch. Jeder darf seine Meinung dazu äussern, auch der Trainer des FC Basel. Und wenn er die Kritik als zu hart empfunden hat, ist das sein gutes Recht. Wenn die Kritik auf einen Mann zielt, finde ich persönlich das ungerecht. Aber es ist systemimmanent im Sport, sich einzelne herauszugreifen und dann auf sie loszugehen. Selbstverständlich hätte ich es mir etwas differenzierter gewünscht. In einem Fussballclub ist nie einer allein verantwortlich für den Erfolg und auch nicht dafür, wenn es mal nicht so gut läuft.

FCB-Lugano

⦁ Für die Partie am Samstag, 20 Uhr, im St.-Jakob-Park sind 22’600 Tickets im Vorverkauf weggegangen.

⦁ Die möglichen Aufstellungen am Ende dieses Beitrags

⦁ 22’000 Jahreskarten hat der FCB bisher abgesetzt. Das liegt nach Auskunft des Clubs zum jetzigen Stadium im Rahmen der Vorjahre.

⦁ Neu wird das Stadion künftig erst eineinhalb Stunden vor Spielbeginn geöffnet – eine halbe Stunde später als bisher. » Zur Mitteilung des FCB

Georg Heitz zur Vertragssituation von Urs Fischer, dessen Kontrakt bis Ende Saison läuft:
Es ist bekannt, dass Urs Fischer eine bedingte Verlängerungsoption in seinem Vertrag hat, und alles weitere kommunizieren wir wie immer, wenn wir Fakten geschaffen haben.

Georg Heitz zu einer Vertragsverlängerung mit Captain Matias Delgado:
Stand Freitag ist nichts unterschrieben. Natürlich wünschen wir uns, dass er verlängert, und wir arbeiten daran.

Trainer Urs Fischer zu Interviews wie in der «NZZ» oder der «Aargauer Zeitung», in denen er gesagt hat, er habe das Gefühl, dass er von der Medienseite her bewusst fertig gemacht werde, und zum «Blick», wo er postwendend als beleidigte «LeberwURSt» karikiert worden ist:
Wahnsinnig, wie viele SMS und Mails ich daraufhin bekomme habe. Überrascht bin ich von dem allem nicht. Ich habe versucht, ehrliche Antworten zu geben. Jetzt kann sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden, wer hier dünnhäutig ist. Eines muss ich aber schon sagen: Die Kritik wegen der Champions League habe ich nie beanstandet. Mir ist es ums Ganze gegangen, um die Summe der Berichterstattung.

Das soll eine beleidigte Leberwurst sein – der «Blick» karikiert FCB-Trainer Urs Fischer.

Das soll eine beleidigte Leberwurst sein – der «Blick» karikiert FCB-Trainer Urs Fischer. (Bild: blick.ch)

Georg Heitz dazu:
Mediensprecherin Andrea Roth und ich haben uns nach der «Blick»-Veröffentlichung gesagt, jetzt müssen wir den Trainer trösten. Aber wir haben ihn in bestem Zustand vorgefunden. Ich fand die Karikatur eigentlich gelungen, woraufhin Urs Fischer erwidert hat – und ich muss ihm im Nachhinein Recht geben: Nein, so abstehende Ohren habe er nicht. Nochmal: Jeder darf seine Meinung äussern. Aber beide Seiten, sowohl Medien als auch Trainer, sollten auch mal einstecken können. Offenbar hat man sich beim «Blick» angegriffen gefühlt.

Urs Fischer zum ersten Spiel nach der Winterpause gegen Lugano:
Ich freue mich, dass es endlich losgeht. Wir haben eine gute Vorbereitung gehabt, und für die Spieler waren das zum Teil harte fünf Wochen, in denen sie gut und sehr konzentriert trainiert haben. Es ist wichtig, dass es jetzt wieder um Punkte geht. Ich hoffe natürlich, dass die Mannschaft von der ersten Sekunde an parat ist und bin auch überzeugt davon. Aber wo wir genau stehen, darüber wird der erste Match gegen Lugano Aufschluss geben. Danach werden wir schlauer sein.

Urs Fischer zu den zwölf Punkten Vorsprung in der Tabelle und dazu, seiner Mannschaft immer wieder ins Gewissen zu reden, dass noch nichts gewonnen ist:
Es gab absolut keinen Grund, die Mannschaft daran zu erinnern, um was es geht. Etwa, weil sie nachlässig gearbeitet hätte. Sie hat so gearbeitet, wie man sich das als Trainer vorstellt. Es geht darum, die Mannschaft daran zu erinnern, dass zwölf Punkte schnell verspielt sind. Es gab Meisterschaften in der Vergangenheit, wo 11 oder 13 Punkte Vorsprung nicht gereicht haben.

03.02.2017; Basel; Fussball Super League - FC Basel Medienkonferenz; Trainer Urs Fischer (Basel) und Georg Heitz Sportdirektor (Basel) (Urs Lindt/freshfocus)

Georg Heitz zur Frage, ob der FCB noch Spieler ausleihen wird:
Die Transferperiode für Schweizer U21-Spieler läuft noch bis Ende März. Es ist gut möglich, dass wir den einen oder anderen noch ausleihen. Interesse an zwei, drei Spielern gibt es.

Urs Fischer zur Frage, wie er die Konkurrenz beobachtet hat und welcher der Verfolger dem FCB noch gefährlich werden könnte:
Es gibt noch 18 Spiele und es wird 18 Mal für uns gefährlich werden, auch wenn das viele vielleicht nicht so sehen. Jeder will den FC Basel schlagen, und wir werden gefordert sein. In der Vorrunde ist das nur einer Mannschaft gelungen, und dann hat man ja gesehen, was passiert. Wenn wir unseren Job richtig machen, werden wir keinen Verfolger haben.

Urs Fischer zum ersten Gegner FC Lugano, bei dem es einige personelle Veränderungen gab, unter anderem mit Paolo Tramezzani einen neuen Trainer:
Was wir mitbekommen haben, hat sich nicht viel verändert. Vielleicht gewisse Laufwege, das Verhalten von einzelnen Spielern. Aber bei der Grundordnung gehen wir davon aus, dass die Mannschaft in einem 4-3-3 antreten wird oder 4-1-4-1, je nach dem, wie man das anschaut. Es ist ein Gegner, der vor allem in Zone 2 sehr aggressiv ist und eine unheimliche Qualität in der Umschaltphase nach vorne hat. Darauf müssen wir gut vorbereitet sein.

 

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