Valentin Stocker: Es ist Berlin

Nimmt man eine Bemerkung von Valentin Stocker für bare Münze, dann spielt er nächste Saison im Olympiastadion – wohl dem in Berlin.

Die Spieler des FC Basel mit einem sichtlich gerührten Valentin Stocker feiern mit ihren Fans den Meistertitel 2014 auf dem Barfüsserplatz in Basel. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Nimmt man eine Bemerkung von Valentin Stocker für bare Münze, dann spielt er nächste Saison im Olympiastadion – wohl dem in Berlin. Beim VfB Stuttgart geht man nicht mehr davon aus, Chancen beim Buhlen um den Offensivspieler des FC Basel zu haben.

Dass er den FC Basel nach acht Jahren verlassen wird, hat sich abgezeichnet. Und diesmal wird es ernst, im Gegensatz zu vergangenen Gelegenheiten, bei denen ihm entweder eine Verletzung (Kreuzbandriss 2011) einen Strich durch die Rechnung (Werder Bremen) gemacht hat oder er wie vor Jahresfrist auf das perfekte Paket gehofft hatte, dies aber nicht nach seinem Sinn eintraf.

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Es ist ein Wort gewesen, das Valentin Stocker in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu seiner Zukunft gesagt hat. Und wenn man für bare Münze nehmen darf, was ein Fussballer in den aufwühlenden Stunden einer Meisterschaftsfeier sagt, dann ist klar, wo Stocker künftig spielen wird: «Olympiastadion», sagte er auf die Frage der TagesWoche, wo, in welchem Stadion, man ihm denn nächste Saison beim Fussballspielen zuschauen könne.

Stockers Antwort lässt wenig bis keinen Interpretationsspielraum. Olympiastadien, auch solche, in denen nie Olympische Spiele stattgefunden haben, gibt es auf dieser Erde zwar fast wie Sand am Meer, aber es ist unzweideutig, dass er jenes in Berlin meint. Das heisst, Stocker beabsichtigt, zu Hertha BSC Berlin zu wechseln – vorausgesetzt, der abgebende Verein, bei dem Stocker noch einen Vertrag bis 2016 besitzt, und der aufnehmende Verein einigen sich auf eine Ablösesumme. Die wird landläufig bei rund sieben Millionen Franken taxiert.

Heusler, der Stocker-Transfer und der Respekt

FCB-Präsident Bernhard Heusler lässt keinen Zweifel daran, Stocker keine Steine in den Weg legen zu wollen. Im Fernseh-Interview unmittelbar nach dem Gewinn des 17. Meistertitels sagte Heusler: «Wir müssen respektieren, dass so ein Mensch, ein Fussballprofi, seine Karriereplanung hat und dass er einmal in die Bundesliga möchte. Dem muss man mit dem gleichen Respekt begegnen, mit dem auch er uns stets begegnet ist.»

Berlin also – und das deckt sich mit einer Meldung des «Blick» vom Freitagnachmittag, wonach man beim VfB Stuttgart, dem anderen Bundesligisten, der um Stocker gebuhlt hat, klein beigibt: «Der Spieler hat sich anders entschieden», wird VfB-Sportdirektor Fredy Bobic zitiert.

Gleich, ob der Wechsel noch vor dem letzten Spiel am Sonntag (16.00 Uhr) gegen Lausanne offizialisiert wird, bekommt das Publikum (Vorverkaufsstand: 31’700) emotionale Momente geboten: Vor der Partie wird Goalie Yann Sommer, der zu Borussia Mönchengladbach geht, verabschiedet, nach dem Abpfiff bekommt Captain Marco Streller aus den Händen von Liga-Präsident Heinrich Schifferle den Meisterpokal überreicht.

15.05.2014; Aarau; Fussball Super League -  FC Aarau - FC Basel; Valentin Stocker (Basel) (Daniela Frutiger/freshfocus)

Abschiedsgruss in Aarau, Abschiedsvorstellung am Sonntag im Joggeli: Valentin Stocker. (Bild: Daniela Frutiger/freshfocus) (Bild: Daniela Frutiger/freshfocus)

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