Vor einem Jahr hat sich Rafael Nadal für die Swiss Indoors kurzfristig abgemeldet. Wegen einer Blinddarmentzündung droht auch dieses Jahr eine Absage. Doch nun gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Er ist der Kopf des Turniers, er verdrängt auf den Plakaten Roger Federer und Stanislas Wawrinka auf die Seiten. Und er ist auch 2014 wieder für die Swiss Indoors gemeldet: Rafael Nadal, Weltnummer drei und 14-facher Grand-Slam-Sieger. Doch kommt Roger Federers Bête noir auch wirklich nach Basel?
2013 sagte Nadal kurz vor dem Turnierbeginn ab. «Es tut mir wirklich leid, meine Reise in die Schweiz abzusagen und nicht an das Turnier zurückzukehren, das mir vor neun Jahren in meiner damals noch jungen Karriere eine Wildcard gegeben hat», sagte Nadal, der bei seinen zwei Teilnahmen 2003 und 2004 in Basel jeweils in der ersten Runde gescheitert war.
Und er sagte auch, dass er sein Bestes tun werde, um ein Jahr später dabei zu sein. «See you in 2014», liess er verlauten. Doch die Tunierdirektion um Roger Brennwald muss auch heuer befürchten, dass der spanische Ausnahmekönner kurzfristig absagt.
Balsam für die Befürchtungen, aber keine Teilnahmegarantie
Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Nadal an einem entzündeten Blinddarm leidet und diesen wird operativ entfernen lassen müssen. Am Turnier in Shanghai, an dem Federer im Final gegen Gilles Simon seinen 81. Titel gewonnen hat, hatte er sein Startspiel gegen Feliciano Lopez verloren. Für die Swiss Indoors waren das schlechte Nachrichten.
Inzwischen gibt es aber einen Hoffnungsschimmer für das ATP-500-Turnier in Basel: Laut der ATP wolle sich Nadal erst nach der Saison operieren lassen und die Turniere in Basel, Paris und die ATP World Tour Finals in London bestreiten.
Er habe viel Pech gehabt in dieser Saison, sagt Nadal der ATP, aber es blieben ihm nun drei Turniere bis zum Ende des Jahres. Aussagen, die Balsam für die Befürchtungen der Swiss Indoors sein dürften.
Balsam, aber noch lange keine Garantie für Nadals Teilnahme. Dafür hat der Spanier in seiner Karriere zu viele Turniere kurzfristig wegen seines lädierten Körpers abgesagt.
Mit lädiertem Körper immer weiter und weiter
Allein seine Knie machen dem Spanier derart zu schaffen, dass sich «The Daily Best» einer fast endlosen Auflistung der Vorkommnisse widmete. Neben den Knien ist vor allem der Rücken Nadals Problemzone. Dieser führte beispielsweise im Final der Australian Open 2014 gegen den späteren Sieger Stanislas Wawrinka dazu, dass Nadal zwischenzeitlich kaum einen Service über das Netz brachte.
Nadals Rückenprobleme im Final des Australian Open gegen Wawrinka
Am gleichen Turnier spielte Nadal mit einer Blase an der Schlaghand, so gross wie ein Fünffrankenstück. Er qualifizierte sich trotzdem für den Final, gewann später die French Open in gewohnt überzeugender Manier – und war einmal mehr eine der prägenden Figuren des Tenniszirkus.
Die medizinische Akte gehört genauso zu Nadals Mythos wie seine Sandplatzdominanz oder die 64 Turniersiege. Doch im Gegensatz zu diesen Pokalen wollen Veranstalter wie die Swiss Indoors möglichst nicht von ihr hören.