Drei Partien in drei Wettbewerben hat der FC Basel in diesem Jahr noch zu erledigen: In Thun stehen am Sonntag nebst dem komfortablen Überwintern auch noch ein paar statistische Spitzenwerte in der Super League auf dem Spiel.
Eine Woche noch, dann ist das erste halbe Jahr von Urs Fischer als Trainer des FC Basel vorüber, und auf sein persönliches Zwischenfazit angesprochen, hält es Fischer mit der ihm eigenen unprätenziösen Rhetorik: Er erlaubt sich ein schlichtes «positiv».
Mit Blick auf die Super-League-Tabelle sieht er seine Mannschaft auf Platz 1, «also dort», sagt Fischer ohne jeglichen Anflug von Überhöhung respektive Eigenlob, «also dort, wo der FCB stehen muss». Im Europacup, sagt er, «überwintern wir – wenn auch in einer anderen Liga als wir wollten.» Da schwingt immer noch ein gewisses Mass an Enttäuschung über die verpasste Champions League mit, allerdings auch ein «immerhin» über den erstmaligen Gruppensieg in der Europa League.
Und im Cup steht noch eine Runde aus, die letzte Aufgabe vor den Weihnachtsferien, der Viertelfinal gegen den Titelverteidiger FC Sion. Ein schwierige Angelegenheit, zumal im Tourbillon. Und auch wenn der Schweizer Cup im Ranking der vereinsinternnen Prioritäten nicht den allerobersten Platz einnimmt, so würde ein Halbfinaleinzug Urs Fischer sicherlich gut ins Zwischenzeugnis passen.
Die Punkte in Thun haben ihren Einfluss auf das Fazit
Da spricht also einer, der weiss, was von einem Trainer in Basel am Ende des Tages erwartet wird: Erfolg. Punkt. Unterhaltsam soll der gebotene Fussball sowieso sein und am besten spektakulär. Noch, sagt Fischer, herrsche «keine Ferienstimmung» in der Mannschaft.
Die drei Punkte, die am Sonntag in Thun zu vergeben sind, haben zwar keine entscheidende Bedeutung und können doch einiges am Fazit ändern. Je nach dem, wie die Grasshoppers in Lugano abschneiden, reicht die Spanne von himmelhochjauchzend (10 Punkte Vorsprung) bis zu: na ja. Dann, wenn der FCB ein drittes Mal in den letzten vier Meisterschaftsspielen verlöre und GC im Tessin gewänne. Dann wären nur noch vier von einstmals stolzen 13 Punkten Vorsprung übrig.
Mit allem dazwischen könnten die Basler wohl mehr oder weniger gut leben, ehe es am ersten Februar gegen den FC Luzern weitergeht.
43 Punkte wären der zweitbeste Wert seit Erfindung der Super League
Mit einem Sieg am Sonntag im Berner Oberland kann der FCB seine statistischen Werte aufhübschen. Dann käme er mit 43 Punkten aus den ersten 18 Spielen auf die beste Halbzeitbilanz seit der Rekordsaison 2003/04. Damals hatte er im Winter 52 Punkte auf dem Konto und schloss eine konkurrenzlose Saison mit 13 Punkten Vorsprung ab. Übrigens auf einen gewissen BSC Young Boys.
Mit 42 Punkten ging Basel 2005/06 in die Winterpause (acht Längen Vorsprung auf den FCZ; das unschöne Ende folgte am berühmten 13. Mai gegen den FCZ mit der verlorenen Meisterschaft in der Nachspielzeit), und auf einen ähnlichen Wert kam der FCB vor einem Jahr unter Paulo Sousa mit 41 Punkten – mit dem sechsten Meistertitel am Ende der Spielzeit.
Die Heimbilanz ist schon rekordnah, die Auswärtsbilanz kann es noch werden
Seine Heimbilanz hat der FCB schon vergangenes Wochenende mit dem 3:0 gegen Luzern auf einen seit zehn Jahren nicht mehr erreichten Wert gesteigert: Mehr als 24 Heimpunkte gab es zuletzt 2005/06 (25). Und nun kann der FCB zum Abschluss der ersten Serie noch einen Wert auf ein nicht häufig erlebtes Niveau hieven: Drei zusätzliche Zähler in Thun bedeuteten insgesamt 19 Auswärtspunkte.
Nur in der Vorsaison (21) waren es mehr sowie in jener Rekordspielzeit 2003/04, als der FCB bei neun Heimsiegen überhaupt nur ein einziges Mal auswärts nicht gewann (in der 14. Runde bei einem 2:2 in Aarau). Besser hat noch nie ein Team seit Erfindung der Super League abgeschnitten.