Was man zur Euro 2016 wissen sollte

Vier weitere EM-Kandidaten werden bis Dienstagabend ermittelt und die restlichen vier Teilnehmer anschliessend im Playoff-Verfahren gesucht. Die auf direktem Weg qualifizierte Schweiz erfährt am 12. Dezember, auf wen sie in Frankreich treffen wird. Ein kleiner Leitfaden zum Turnier.

PARIS, FRANCE - JUNE 26: European Trophy during EURO 2016 Logo & Slogan Launch on June 26, 2013 in Paris, France. (Photo by Xavier Laine/Getty Images)

(Bild: uefa.com/Xavier Laine)

Vier weitere EM-Kandidaten werden bis Dienstagabend ermittelt und die restlichen vier Teilnehmer anschliessend im Playoff-Verfahren gesucht. Die auf direktem Weg qualifizierte Schweiz erfährt am 12. Dezember, auf wen sie in Frankreich treffen wird. Erst nach diesem Termin gibt es wieder einen Schwung Tickets für die Europameisterschaft im nächsten Jahr. Ein kleiner Leitfaden zum Turnier.

Wann findet die Euro 2016 überhaupt statt?

Die Endrunde wurde von der Uefa von 16 auf 24 Teilnehmer ausgeweitet und nimmt WM-Format an: Mehr als vier Wochen dauert das Turnier vom 10. Juni bis 10. Juli 2016.

» Die Euro auf uefa.com

Hier wird gespielt: Die Landkarte der Euro (in der Geolocation dieses Beitrags rechts können Sie zu den Spielorten zoomen).

Wer ist qualifiziert?

Am Dienstag endet die Gruppenphase der Ausscheidung. Neben Gastgeber Frankreich und der Schweiz sind seit Samstagabend fix bei der Endrunde dabei: Tschechien (mit den Baslern Marek Suchy und Tomas Vaclik), Belgien, Spanien, Deutschland, Polen, England, Italien, Portugal und Rumänien.

Dazu kommen Österreich (mit Marc Janko vom FC Basel), das sich erstmals sportlich qualifiziert hat, sowie die EM-Neulinge Island (mit Birkir Bjarnason vom FC Basel), Wales, Nordirland und seit Sonntagabend auch Albanien mit den Baslern Taulant Xhaka, Shkelzen Gashi und Naser Aliji.

Wie geht es weiter?

Bis Dienstagabend werden noch vier weitere direkt qualifizierte Teams gesucht, darunter der beste Gruppendritte (siehe unten). Die Slowakei (in Luxemburg) und Russland (gegen Montenegro) haben die besten Karten. Kroatien (auf Malta) muss auf Schützenhilfe der bereits sorgenfreien Italiener hoffen, die daheim auf das zwei Punkte vor Kroatien liegende Norwegen treffen.

Der Qualifikationsparkour (Screenshots von Wikipedia) – grün = Frankreich, wir kommen!; blau = Playoffs sicher, Direktqualifikation noch möglich; gelb = Playoffs liegen noch drin; rot = und Tschüss!

Die grösste anzunehmende Überraschung fabriziert gerade die Niederlande, die nur noch über die Playoffs der Tabellendritten ins Turnier rutschen kann und dafür am Dienstag auf eine Niederlage der Türken gegen Island angewiesen ist. Andernfalls fehlen die Holländer erstmals seit 1984 wieder an einer Endrunde.

Stand Sonntagabend ist Ungarn der beste Tabellendritte und bucht somit das letzte Direktticket nach Frankreich. Zuverlässig Buch geführt wird über die Tabellendritten bei Wikipedia.

Die Auslosung der Playoffs findet am 18. Oktober statt, wobei die vier Nationen mit dem besten Koeffizienten gesetzt sind. Die Hinspiele sind am 12., 13. und 14. November terminiert, die Rückspiele am 15., 16. und 17. November.

Wann wird die Endrunde ausgelost?

Am Abend des 12. Dezember findet die Auslosung im Palais des congrès in Paris statt. Nach Stand der Dinge muss die Veranstaltung wegen misslicher Umstände auf Uefa-Präsident Michel Platini verzichten. Die Schweiz dürfte wohl aus Topf 2 gezogen werden.

Gespielt wird in der Vorrunde in sechs Gruppen à vier Teams; die beiden Gruppenersten sowie die vier besten Gruppendritten erreichen die Achtelfinals.

» Zu dem für die Los-Töpfe massgebenden Nationen-Ranking geht es hier (PDF).

Wie sieht der Fahplan der Schweizer Nationalmannschaft aus?

An diesem Montagabend (20.45 Uhr in Talllinn) bestreitet die Schweiz in Estland ihr letztes, bedeutungsloses Qualifikationsspiel. Für den nächsten Länderspieltermin im November ist ein Match gegen Österreich abgemacht. Gespielt wird am 17. November in Wien. Die Saison in der Super League endet erst am 25. Mai. Viel Vorbereitungszeit bleibt also nicht. Ihr Basisquartier schlagen die Schweizer in einer Nobelherberge in der Nähe von Montpellier auf.

Wie siehts eigentlich mit den Vorbereitungen in Frankreich aus?

Wenn dann Lyon sein neues Stadion auch fertigbekommt, sind die Franzosen parat. An zehn Orten werden dann 1,6 Milliarden Euro verbaut sein. In die Röhre schauen Regionen wie Nordost-Frankreich (Nancy, Strasbourg) oder die Bretagne (Nantes), an denen der Investitionsstrom vorbeigeflossen ist.

Zum Handkuss kamen: Paris (zweimal mit Parc des Princes und Stade de France in St-Denis), Toulouse, Marseille, Nizza, Lille, Lens, Lyon, St-Etienne und Bordeaux. Dort wurde jüngst ein nagelneues Stadion eingeweiht, dessen Pläne von Herzog & de Meuron stammen. Über 180 Millionen Euro hat der Bau gekostet, die öffentliche Hand trägt den Löwenanteil und weil eine Versicherung die Namensrechte gekauft hat, heisst die Säulenhalle jetzt Matmut Atlantique.



View of the brand new Bordeaux stadium, in Bordeaux, southwestern France, Monday May, 18, 2015. The stadium will host five games of the Euro 2016 European soccer championships. The Euro 2016 will take place in France from June 10 to July 10 2016. (AP Photo/Bob Edme)

Die Säulenhalle von Bordeaux: Das neue, von Herzog & de Meuron konzipierte Stadion ist Austragungsstätte der Euro im Sommer 2016. (Bild: Keystone/BOB EDME)

Wie kommt man an Tickets und was kosten sie?

Von den 2,5 Millionen Tickets für die Endrunde sind bereits eine Million weg. In einer ersten Verkaufs- und Verlosungsphase gab es dafür 11,2 Millionen Anfragen. 41 Prozent stammten aus Frankreich, 14 Prozent aus Deutschland und England. Allein zum Endspiel im Stade de France mit seinen 80’000 Plätzen wollten 1,2 Millionen Menschen.

Nach der Auslosung im Dezember gibt es die nächste Ladung von 800’000 Tickets. Ausserdem wird dem Schweizerischen Fussballverband wie immer bei solchen Gelegenheiten ein eigenes Kontingent zur Verfügung stehen, von dem erfahrungsgemäss allerdings ein erheblicher Anteil für Family and Friends vorbehalten sein wird.

Die Uefa rühmt sich dafür, dass sie in der Vorrunde Tickets für 25 Euro anbietet (zehn Prozent des Gesamtkontingents). Wer einen Viertelfinal sehen will, ist bei Preisen von 45 bis 195 Euro dabei. Oder er kauft sich gleich einen superduper Hospitality-Turnier-Pass aus der Kategorie «Gold» für 49’000 Euro für alle 51 Spiele (zum Bestellformular als PDF).

Die Ticketpreise bei der Euro 2016:




Wenn Sie übrigens Raucher sind, dann wirds ein kompliziertes Turnier. Denn es herrscht absolutes Rauchverbot – auch in den Aussenbereichen der Stadien und bei den offiziellen Fanfesten. Durchsetzen sollen das die 6500 freiwilligen Helfer der Euro. Und wer sich nicht dran hält, das hat unlängst OK-Chef Jacques Lambert betont, der mache sich strafbar.

Weiss man denn schon, wann und wo gespielt wird?

Der Rahmenterminplan steht (siehe unten) und es ist auch schon klar, dass Gastgeber Frankreich als Kopf in Gruppe 1 gesetzt sein wird und am 10. Juni 2016 im Stade de France das Eröffnungsspiel austrägt. Alles andere klärt sich mit der Auslosung am 12. Dezember.




Der Spielplan als PDF zum Download.


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