Was Urs Fischer zum 2:0 gegen Chiasso und zum Zustand seiner Mannschaft sagt

Der FC Basel gewinnt sein Testspiel gegen den FC Chiasso nach Toren von Kevin Bua und Neftali Manzambi mit 2:0 (0:0). Trainer Urs Fischer lässt gegen den Challenge-Ligisten die meisten Titulare pausieren und muss künftig auf den zu Aston Villa abgewanderten Birkir Bjarnason verzichten.

Die beiden Torschützen im Test gegen Chiasso: Kevin Bua (links) und Neftali Manzambi.

(Bild: Twitter/FCB)

Der FC Basel gewinnt sein Testspiel gegen den FC Chiasso nach Toren von Kevin Bua und Neftali Manzambi mit 2:0 (0:0). Trainer Urs Fischer lässt gegen den Challenge-Ligisten die meisten Titulare pausieren und muss künftig auf den zu Aston Villa abgewanderten Birkir Bjarnason verzichten.

Urs Fischer kam es vor wie 30 Grad Temperatur-Unterschied. Am Samstag ist der FC Basel von seinem Aufenthalt im spanischen Süden zurückgekehrt, vom Training auf Plätzen in idealem Zustand. Das Spiel gegen den FC Chiasso, der vorletzte Test vor dem Meisterschaftsstart, fand in Basel bei minus 5 Grad und eisigem Wind statt. Auf dem dank Rasenheizung ordentlich aussehenden Hauptspielfeld im Nachwuchs-Campus, aber dennoch unter nicht einfachen Bedingungen.

Am frühen Nachmittag hatte der FC Basel bestätigt, was am Vorabend durchgedrungen war: dass Birkir Bjarnason mit sofortiger Wirkung in die englische Championship, die Klasse unter der Premier League, zu Aston Villa wechselt.  » Zum Communiqué

Für den FCB-Trainer ist der Abgang keine Überraschung: «Nach der vergangenen Saison von Birkir Bjarnason beim FCB und nach dem EM-Turnier, das Island hervorragend gespielt hat und bei dem Birkir sich von seiner besten Seite zeigen konnte, war es eine Frage der Zeit.»

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«Natürlich wird er uns fehlen», sagt Fischer, «er war ein wichtiger Spieler für uns, ein sehr intelligenter Spieler. Aber Abgänge gehören dazu, wird es immer geben, und nun ist es die Chance für einen anderen.»

Hoegh bleibt beim FCB

Am Dienstag stellte sich auch heraus, dass Verteidiger Daniel Hoegh beim FC Basel bleiben will. Das Interesse, offiziell nicht benannt, aber offenbar vom Karlsruher SC aus der 2. Bundesliga, war dem Dänen nicht verlockend genug. «Das ist sein Entscheid», sagt Fischer dazu, «wir wollten ihn nicht weghaben. Für mich als Trainer ändert sich nicht viel: Auch in der zentralen Verteidigung ist die Konkurrenz gross.»



Basel, 25.01.2017, Fussball Testspiel - FC Basel - FC Chiasso. Daniel Hoegh (FCB). (Giuseppe Esposito/EQ Images)

Entscheidet sich gegen einen Wechsel und für den harten Konkurrenzkampf beim FC Basel: Daniel Hoegh (links), hier im Testspiel gegen Chiasso auf dem Nachwuchs-Campus. (Bild: Giuseppe Esposito/EQ Images)

Dort stehen also hinter Suchy und Balanta, dem gesetzten Duo der Vorrunde, einerseits der Däne, der aus langer Verletzungspause erfolgreich zurückgekehrte Akanji sowie Cümart an. Eray Cümart präsentierte sich gegen Chiasso als Linksverteidiger, weil der noch jüngere Raoul Petretta pausierte und am Samstag bei der Generalprobe gegen Ejsberg (14.30 Uhr, Campus) wohl dabei sein wird.

Raoul Petretta – die Option als Linksverteidiger

Fischer macht kein Hehl daraus, dass er gedenkt, Petretta im ersten Punktspiel gegen Lugano (4. Februar, St.-Jakob-Park) ins kalte Wasser werfen zu wollen. So hat er ursprünglich disponiert, weil Adama Traoré und Blas Riveros mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind.

Nach dem frühen Ausscheiden der Elfenbeinküste mit Traoré und Geoffroy Serey Dié könnte sich die Situation wieder ändern. Die beiden Ivorer werden am Freitag in Basel zurückerwartet, und ein Einsatz von Traoré eine Woche später scheint zumindest nicht unwahrscheinlich. «Mal sehen, in welcher Verfassung die Spieler sind», so Fischer.



Basel, 25.01.2017, Fussball Testspiel - FC Basel - FC Chiasso. Kevin Bua (FCB). (Giuseppe Esposito/EQ Images)

Kevin Bua – Torschütze gegen Chiasso. (Bild: Giuseppe Esposito/EQ Images)

Bis dahin wird Fischer mit seinem Trainerteam noch den Feinschliff an der Mannschaft vornehmen. Mit der zweiten Halbzeit gegen Chiasso war der Chefcoach zufriedener als mit der ersten. Eine echte Option, die Bjarnason-Lücke zu füllen, könnte Kevin Bua sein. Zunächst zentral im Mittelfeld eingesetzt und ohne grosse Wirkung, war er immerhin der Erste, der Chiassos Schlussmann prüfte (43.), und nach der Pause war er es auch, der nach tiefem Zuspiel von Taulant Xhaka den Führungstreffer erzielte.

«Es war schwer für Kevin Bua in der ersten Halbzeit, es war eng, und man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, dass es ihm mehr behagt, wenn er von der Seite den Raum attackieren kann», lautet Fischers Analyse zu Buas Perspektiven.

«Die Jungen zeigen, dass sie Ambitionen haben»

Den zweiten Treffer erzielte Neftali Manzambi mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Wie schon im Testspiel gegen Le Mont (2:1), als er in der Schlussminute zur Stelle war, zeigte der 19-Jährige sein Talent. «Die Jungen haben es sehr gut gemacht, sie haben gezeigt, dass sie Ambitionen haben», sagt der Trainer über die vier Nachwuchsspieler Charles Pickel, Veriano Vogrig, Petretta und Manzambi.



Basel, 25.01.2017, Fussball Testspiel - FC Basel - FC Chiasso. Neftali Manzambi (FCB). (Giuseppe Esposito/EQ Images)

Stürmertalent: Neftali Manzambi trifft auch gegen Chiasso für den FCB. (Bild: Giuseppe Esposito/EQ Images)

Sie werden «bis auf Weiteres» (Fischer) zur Gruppe der ersten Mannschaft zählen. Ausser Vogrig, der nun noch einmal mit der U21 ins Trainingslager geht. Deshalb spielte gegen Chiasso auch Ambre Nsumbu, ein weiterer 19-Jähriger aus dem eigenen Nachwuchs, als rechter Aussenverteidiger.

Verzichten wird der FC Basel auf eine Verpflichtung des jungen Franzosen Jordan Abie. Der Rechtsverteidiger aus Evian absolvierte drei Trainingswochen mit dem FCB und war auch in Spanien dabei.

Grosses Kader, keine Verletzten

Die gewaltige Zahl von 31 Spielern umfasst das Kader damit ingesamt. Gegen Chiasso fehlte neben den für ihre Nationalteams abgestellten Akteuren lediglich der erkrankte Davide Callà. Und verletzte Spieler beklagt der FCB derzeit überhaupt keine.

Das ist eine ganz andere Situation als noch vor einem Jahr, als unter anderem eine Muskelverletzung die nächste jagte. «Damals musste ich ja täglich lesen, was wir alles falsch machen», sagt Fischer nicht ohne Süffisanz.

Dass die Spieler nun mehr oder weniger störungsfrei durch das erste Halbjahr und den grössten Teil der Wintervorbereitung gekommen sind, freut Fischer natürlich: «Der Trainerstaff war damals völlig neu zusammengesetzt, und es braucht seine Zeit, bis die Automatismen auch im Staff greifen. Dann kam auch ein bisschen Pech dazu. Es war bestimmt nicht alles falsch, was wir gemacht haben, aber über den Zuzug von Werner Leuthard (als Fitness-Koordinator) sind wir sehr froh. Vielleicht war das das entscheidende Puzzleteil.»

 

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