Wawrinka gewinnt nicht mehr – dritte Niederlage in Folge

Nach Tokyo und Shanghai verliert Wawrinka auch in Basel seine Startpartie. Die Dreisatzniederlage gegen den Kasachen Mikhail Kukushkin bedeutet eine kleine Schaffenskrise in der Saison des Romands.

Switzerland's Stanislas Wawrinka reacts during his first round match against Kazakhstan's Mikhail Kukushkin at the Swiss Indoors tennis tournament at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Tuesday, October 21, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Nach Tokyo und Shanghai verliert Wawrinka auch in Basel seine Startpartie. Die Dreisatzniederlage gegen den Kasachen Mikhail Kukushkin bedeutet eine kleine Schaffenskrise in der Saison des Romands.

Nach zehn Minuten setzte sich Stanislas Wawrinka ein erstes Mal hin. Beim Stand von 1:1 im ersten Satz gegen Mikhail Kukushkin – eigentlich kein Moment für eine Pause.

Doch in der St. Jakobshalle fiel ein Teil der Beleuchtung aus. Der Grund waren Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Diese lösten Schwankungen in der Stromversorgung aus, das einzige, was die Beleuchtung nicht vertrage, wie die Turnierorganisatoren sagen.

Nach dem Unterbruch verlor die Nummer 3 des Turniers in der ersten Runde der Swiss Indoors mit 4:6, 7:6, 3:6 gegen den 26-jährigen Kasachen, der russische Bücher mag und 2010 in St. Petersburg ein ATP-Turnier gewonnen hat.



epa04456619 Switzerland's Stanislas Wawrinka sits down due to a blackout of the electric lighting during his first round match against Kazakhstan's Mikhail Kukushkin at the Swiss Indoors tennis tournament at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, 21 October 2014. EPA/GEORGIOS KEFALAS

Wawrinka ruht sich bereits nach zehn Minuten aus. Eine kleine Denkpause, bevor er gegen Kukushkin in drei Sätzen verlieren sollte. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Wawrinka verweilt mit dieser Niederlage in einer kleinen Baisse, auch wenn er sagt: «Ich befinde mich nicht in einer Krise.» Basel inbegriffen verlor er an den letzten drei Turnieren jeweils im ersten Spiel: in Tokyo gegen Tatsuma Ito (ATP 103), in Shanghai gegen Gilles Simon (ATP 29) – und in Basel nun gegen Kukushkin.

Zu viele unerzwungene Fehler kosten Wawrinka die Partie

Wawrinka, die Weltnummer 4, geriet gegen den Kasachen bereits in den ersten Games unter Druck. Er kam in Satz eins zu keinen Breakchancen und verlor den Durchgang schliesslich, weil Kukushkin einen seiner vier Breakbälle verwertete.

Den zweiten Satz entschied der siebenfache Turniersieger zwar mit einer kleinen Machtdemonstration im Tie-Break, in dem er dem Kasachen nur einen Punkt zugestand, für sich. Aber nur, um im dritten Satz gleich wieder mit einem Break in Rückstand zu geraten und ihn schliesslich mit 3:6 zu verlieren. Mit einem unerzwungenen Fehler beendete Wawrinka die Partie, in der er vor allem wegen solchen Fehlern den Kürzeren zog.

«Ich befinde mich nicht in einer Krise.»


Stanislas Wawrinka

Wawrinka bilanziert, dass «mein Spielniveau da ist, ich kämpfte mehr mit mir selber als mit dem Gegner». Er brauche lediglich «ein paar Siege, um Vertrauen zu tanken.»

An den Swiss Indoors ist es Wawrinkas dritte Startniederlage in Folge: 2013 verlor er gegen Edouard Roger-Vasselin, 2012 gegen die inzwischen zurückgetretene ehemalige Weltnummer 3 Nikolay Davydenko.

Die neuen Vorzeichen in dieser Saison

2013 war die Niederlage ein kleiner Rückschritt im Rennen um einen Platz bei den World Tour Finals, die er schliesslich dennoch zum ersten Mal in seiner Karriere erreichte. Ein Jahr danach ist der Lausanner vor allem dank seines ersten Grand-Slam-Siegs an den Australian Open bereits für das Turnier der besten Acht in London qualifiziert.

Die Vorzeichen für Basel waren deswegen andere – und das Heimturnier hatte für den 29-Jährigen folglich nur bedingt Priorität. Die Qualifikation für die inoffizielle Weltmeisterschaft ist dafür aber nicht der einzige Grund.

Denn der Höhepunkt des zweiten Schweizer Grand-Slam-Siegers folgt im November in Lille. Dann wird der Romand zusammen mit Roger Federer und den weiteren Teammitgliedern der Schweizer Mannschaft um den Davis Cup spielen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Schweizer Tennis.

Wawrinka kommt aufgrund der Niederlage in Basel zu spielfreien Tagen, die ihn im ersten Moment schmerzen. Möglicherweise verschaffen sie ihm aber eine Denkpause, die er in dieser Phase der Saison braucht.

Swiss Indoors Basel 2014, Resultate (siehe auch Tableau)

1/16-Finals:
Ivan Dodig CRO–Marco Chiudinelli SUI (WC) 6:4 6:7 6:4
Kenny de Schepper FRA (Q)–Federico Delbonis ARG 7:6 7:5
Steve Johnson USA–Milos Raonic CAN (4) 6:7 4:6
Gastao Elias POR (Q)–Benjamin Becker GER 3:6 2:6
Lukas Rosol CZE–Ivo Karlovic CRO (8) 6:7 3:6
Stanislas Wawrinka SUI (3)–Mikhail Kukushkin KAZ 4:6 7:6 3:6
Jarkko Nieminen FIN–Vasek Pospisil CAN 3:6 7:6 4:6

weitere 1/16-Finals am 22. Oktober (komplettes Tagesprogramm hier

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