Wawrinka: In der Tram zurück an den Ort des grossen Durchbruchs

In Melbourne hat Stanislas Wawrinka im für Tennisspieler stattlichen Alter von 28 Jahren bewiesen, dass er mit den ganz Grossen mithalten kann. Ein Jahr später mag sich der Schweizer Titelverteidiger trotzdem nicht in der Rolle des Favoriten sehen.

REFILE - UPDATING RESTRICTIONS Current Australian Open tennis champions China's Li Na and Switzerland's Stan Wawrinka hold the Men's and Women's singles trophies as they sit on a tram before the start of the official draw ceremony outside Rod Laver Arena at Melbourne Park, in this January 16, 2015 handout picture. The Australian Open tennis tournament begins on January 19. REUTERS/Fiona Hamilton-Tennis Australia/Handout via Reuters (AUSTRALIA - Tags: SPORT TENNIS) ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS IMAGE. NO SALES. NO ARCHIVES. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS (Bild: Reuters)

In Melbourne hat Stanislas Wawrinka im für Tennisspieler stattlichen Alter von 28 Jahren bewiesen, dass er mit den ganz Grossen mithalten kann. Ein Jahr später mag sich der Schweizer Titelverteidiger trotzdem nicht in der Rolle des Favoriten sehen.

Zur Mittagszeit kam Stanislas Wawrinka am Freitag mit der Tram ins National Tennis Center nach Melbourne. Es war der Augenblick, an dem sich der Champion in einer symbolischen Geste vom Siegerpokal trennen musste. Von jenem guten Stück, das nicht nur für seinen ersten Grand-Slam-Erfolg im reifen Profialter steht, sondern auch für die endgültige Ankunft des heute 29-Jährigen im Revier der wenigen absoluten Weltklassespieler.

Die Schweizer im TV

Stanislas Wawrinka hat seinen ersten Auftritt am Dienstag, der Titelverteidiger wird vom Türken Marsel Ilhan geprüft. Ebenfalls am Dienstag spielen Timea Bacsinszky und Romina Oprandi.

SRF überträgt ausgewählte Spiele der Schweizer Vertreter live. Eurosport ist jeweils ab 1 Uhr Schweizer Zeit live in Melbourne dabei.

Die Livescores der laufenden Partien finden Sie auf der offiziellen Website des Turniers.

Wäre seine herausragende Rolle beim Schweizer Triumph im Davis-Cup je möglich gewesen ohne dieses Entrée in die Saison 2014, ohne die bestandene Bewährungsprobe bei den Australian Open, ganz besonders auch noch einmal in dem turbulenten, episodenreichen Final gegen Rafael Nadal? Ganz sicher nicht.

Die Auslosung lässt hoffen

Wawrinka hat, wiewohl ohnehin schon in einem sportlichen Aufwärtstrend an der Schwelle zur 30, in der letzten Saison erheblich an Substanz, Format und Charakterstärke zugelegt. Und das müsste ihm auch helfen, die schwere Mission der Titelverteidigung in Melbourne anzugehen.

Anders als für seinen Landsmann Roger Federer verlief die Auslosung günstig für Wawrinka, dem in der Auftaktrunde der Türke Marsel Ilhan gegenübersteht. Im Viertelfinal könnte es der Romand mit dem Spanier Ferrer oder dem Japaner Nishikori zu tun bekommen, im Halbfinal dann mit Turnierfavorit Novak Djokovic.

Allerdings hatte Wawrinka den Serben im vielleicht wichtigsten Match seiner Karriere im Vorjahr in Melbourne geschlagen, der Sieg bedeutete den wirklichen Durchbruch für den so oft und gern an sich zweifelnden Berufsspieler.

Wawrinka gibt sich bescheiden

Rückenwind für seine Melbourne-Kampagne 2015 erhielt Wawrinka durch den Turniersieg im indischen Chennai, den er souverän und selbstsicher erspielte.

Der Titelverteidiger gibt sich allerdings zurückhaltend und bescheiden vor den ersten Ballwechseln, versucht so sicher auch den Druck und die Erwartungshaltung zu dämpfen: «Ich kann sicher den Halbfinal erreichen. Siegkandidaten aber sind andere. Roger, Rafa und Novak an erster Stelle», sagt Wawrinka.

Aber das hatten andere ja auch im letzten Jahr gesagt. Dem Jahr, in dem dann Wawrinka zum grossen Partyschreck fürs Establishment wurde.

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