«Wenn Hawk-Eye nicht funktioniert, dann funktioniert es eben nicht»

Rafael Nadal steht zum ersten Mal in den Halbfinals der Swiss Indoors. Im Viertelfinal gewinnt er gegen den US-Open-Sieger Marin Cilic mit 4:6, 6:3, 6:3. Am Samstag trifft er auf Richard Gasquet – und Nadal hofft, dass dann der Videobeweise seinen Ansprüchen gerecht wird.

epa05003923 Spain's Rafael Nadal in action against Croatia's Marin Cilic during their quarter final match at the Swiss Indoors tennis tournament at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, 30 October 2015. EPA/ALEXANDRA WEY

(Bild: Keystone/ALEXANDRA WEY)

Rafael Nadal steht zum ersten Mal in den Halbfinals der Swiss Indoors. Im Viertelfinal gewinnt er gegen den US-Open-Sieger Marin Cilic mit 4:6, 6:3, 6:3. Am Samstag trifft er auf Richard Gasquet – und Nadal hofft, dass dann der Videobeweise seinen Ansprüchen gerecht wird.

Rafael Nadal bleibt in Basel. Zumindest bis Samstag. Und wenn er dann den Halbfinal gegen Richard Gasquet gewinnt, wird er vom Montag bis am Sonntag jeden Tag in der St. Jakobshalle Tennis gespielt haben. Im Doppel ist er ausgeschieden. Im Einzel steht der Spanier an den Swiss Indoors unter den letzten Vier. 

Im Viertelfinal hat der 29-Jährige gegen den US-Open-Sieger Marin Cilic gewonnen. Beim 4:6, 6:3, 6:3 musste er zum dritten Mal im dritten Spiel drei Sätze bestreiten.

Nadal unterlag Cilic zwar in der Assstatistik (eins zu neun), gewann aber mehr Punkte nach erstem Aufschlag. Entscheidend war, dass der Spanier viermal den Service des Gegners durchbrach. Cilic gelang das in 2 Stunden und 13 Minuten zweimal.

Die nächste Saison als Ziel

Bei seinem vierten Auftritt in Basel kann Nadal am Samstag zum ersten Mal den Final erreichen, nachdem der Viertelfinal 2014 sein bisher bestes Resultat war. Der Spanier verfolgt in Basel aber auch Ziele, die über das Turnier hinausgehen: 

Wie ich in Basel spiele, macht mich glücklich. Ich habe viel Zeit auf dem Platz verbracht, und wie ich immer sagte, ist es genau das, was ich brauche. Das ist ein wichtiges Turnier, an dem ich das Beste versuche. Aber mein Hauptziel ist die Vorbereitung für die kommende Saison. All die Zeit hier auf dem Platz hilft mir bei dieser Aufgabe. Und wenn ich sehe, wie ich Lösungen finde und angesichts meiner Einstellung, bin ich sehr zufrieden mit meinen Auftritt.

Dass Nadal überhaupt soweit vorstösst an einem Hallenturnier auf Hartbelag, ist keine Selbstverständlichkeit:

Dieser Halbfinal ist äusserst wichtig für mich. Ich bin lange Zeit nicht mehr soweit gekommen an einem Hartplatzturnier. Und jetzt an den Turnieren in Peking, Shanghai und Basel gleich an drei Wettbewerben in Folge. Ich bin letztes Jahr mit einem Blinddarm angereist, der operiert werden musste. Der Viertelfinal war damals eine Überraschung. Dieses Jahr bin ich gesund und stehe im Halbfinal.

Das Duell mit einem alten Bekannten

Gasquet, Nadals Gegner im Halbfinal, ist einer seiner ältesten Bekannten auf der Tour:

Unsere Beziehung ist ausgezeichnet, wir kennen uns, seit wir zwölf Jahre alt sind. Er ist ein super Typ, eine gute, normale Person. Ich bin glücklich für ihn, dass er so gut spielt. An unsere erste Begegnung erinnere ich mich gut. Ich habe im dritten Satz mit 4:6 verloren. Unser Halbfinal hier wird ein hartes Spiel, er agiert so aggressiv wie nie zuvor. Für mich ist es eine grosse Herausforderung und eine Möglichkeit, gegen einen der besten Spieler der Welt anzutreten.

Sollte es eine knappe Halbfinalpartie werden, dürfte dem Videobeweis möglicherweise eine entscheidende Rolle zukommen. Etwas, das Nadal nur bedingt freut. Denn im Viertelfinal sah er in einer Szene den Abdruck von Cilics Ball klar neben der Linie, das System Hawk-Eye sah den Ball aber auf der Linie. Grund genug für Nadal, mit dem System ins Gericht zu gehen:

Ich bin nicht wütend wegen dieser Szene. Aber wenn Hawk-Eye nicht funktioniert, dann funktioniert es eben nicht. Wenn der Ball out ist, ist er out. Und in dieser Szene habe ich den Abdruck des Balles klar im Aus gesehen. Wenn die ATP eine Firma beauftragt und diese ihren Job nicht macht, dann müssen wir schauen, dass die Firma ihren Aufgabe besser erledigt. Es ist einfach nicht schön, wenn man den Abdruck des Balls im Aus sieht, und Hawk-Eye gibt ihn gut. Ich war aber immer einer derjenigen, die die Einführung des Videobeweises befürworteten. Es ist ein interessantes Element für alle und bringt zusätzlich Show.

Im Halbfinal wird Nadal wieder selbst für Unterhaltung sorgen. Und wenn ihm dabei das System behilflich ist, wird er es dankend annehmen.

Swiss Indoors 2015, St. Jakobshalle
ATP-500, Hartbelag, 1’575’295 Euro Preisgeld

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