Wo bitte geht es für mein Kind zum Campus?

Der aufwändig erstellte Nachwuchs-Campus für den FC Basel ist zwar eine Fussballschule, aber keine, auf die man seinen Sprössling schicken kann. Die als förderungswürdig erachteten Talente sucht sich der FCB selbst.

Beim FC Basel trainieren – der Traum eines manchen Kindes. Doch der Weg in den neu geschaffenen Campus finden nur Talente, die der Verein selbst scoutet. (Bild: Christian Schnur)

Der aufwändig erstellte Nachwuchs-Campus für den FC Basel ist zwar eine Fussballschule, aber keine, auf die man seinen Sprössling schicken kann. Die als förderungswürdig erachteten Talente sucht sich der FCB selbst.

Damit von vornherein kein Missverständnis entsteht: Der Nachwuchs-Campus Basel ist zwar eine Eliteschule für junge Fussballer. Aber er ist keine Schule, auf die man sein Kind schicken kann in der Hoffnung, dass etwas wird aus ihm. Die Talente sucht sich der FC Basel selbst, schon sehr früh und auch nicht alleine. Dafür pflegt er Partnerschaften wie zum Beispiel mit dem FC Concordia, mit dem zusammen gerade die «Kindersportschule Bebbi» auf die Beine gestellt wird.

Ziel ist es, Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren in der motorischen Entwicklung zu helfen, Defizite abzubauen und gleichzeitig Grundfertigkeiten für zukünftige Fussballer und Fussballerinnen aufzubauen.

In zwei Stränge ist die Nachwuchsarbeit beim FC Basel unterteilt. Von den Kleinsten, den «Piccolos» (ab 6 Jahren) bis zur U14 ist der Jugendbereich dem Verein, dem FC Basel 1893, angegliedert, von der U15 bis zur U21 der FC Basel 1893 AG, also dem Profibetrieb. Insgesamt spielen derzeit rund 220 Kinder und Jugendliche in 13 Teams im Trikot des FCB.

Der FCB scoutet seine Junioren selbst

Die Trainer und Betreuer entdecken und beobachten Talente zum grössten Teil selbst, wenn sie bei Spielen und Turnieren in der Region oder in der restlichen Schweiz unterwegs sind. Und der FCB holt sich vielversprechende Junioren von anderen Vereinen, was im Entschädigungssystem des Schweizer Fussballverbandes eine Stange Geld kosten kann.

Wer sein Kind nur allzu gerne einmal dem fachkundigen Personal des FCB vor Augen führen möchte – oder es dem Spross schier nicht ausreden kann, dass er es Yann Sommer oder Xherdan Shaqiri gleichtun will –, dem bietet der Verein diverse Möglichkeiten. Unter dem ziemliche Hoffnungen weckenden Motto «Spiel dich zum FCB» gibt es zum Beispiel die «Piccolo Days», bei denen in diesem Frühjahr Kinder der Jahrgänge 2007 und 2008 ihre Freude am Fussball zeigen konnten. Für die Jahrgänge 2004 bis 2006 wurden ebenfalls eintägige Sichtungstrainings abgehalten, wobei von rund 50 Teilnehmern ein oder zwei Spieler in die Nachwuchsabteilung aufgenommen wurden.

Eine ganze Woche lang dauern die «Kids Camps», die der Club im Frühjahr und Herbst für Jungen und Mädchen anbietet (im Oktober wieder für die Jahrgänge 2000 bis 2005). Allerdings kosten diese 290 Franken – eine Investition mit ungewisser Rendite.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 02.08.13

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