Yakin setzt in Luzern auf Delgado

Der Auswärtsmatch in Luzern am Samstag wird zur ersten Nagelprobe für Matias Delgado. Trainer Murat Yakin kündigt den Rückkehrer ebenso für die Startelf an wie Verteidiger Ivan Ivanov. Captain Marco Streller fällt dagegen ein weiteres Mal aus.

Matias Emilio Delgado of Switzerland's soccer team FC Basel during a training session in the Vasil Levski stadium in Sofia, Bulgaria, on Tuesday, August 20, 2013. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Bulgaria's PFC Ludogorets Razgrad i (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der Auswärtsmatch in Luzern am Samstag (19.45 Uhr) wird zur ersten Nagelprobe für Matias Delgado. Trainer Murat Yakin kündigt den Rückkehrer ebenso für die Startelf an wie Verteidiger Ivan Ivanov. Gut möglich auch, dass die Degen-Zwillinge beginnen, zumal Valentin Stocker und Mohamed Salah angeschlagen sind. Captain Marco Streller fällt dagegen ein weiteres Mal aus.

Drei Einwechslungen und 120 Cupminuten beim mühsamen 1:0-Sieg gegen die Old Boys hat Matias Delgado im FCB-Dress hinter sich, nun kündigt Murat Yakin den Argentinier für die Startelf beim kapitalen Auswärtsspiel am Samstag in Luzern an.

«Ich habe vor, ihn zu bringen», sagte der FCB-Trainer am Freitag, schränkte aber gleichzeitig ein, dass es um einen Teileinsatz geht, nur diesmal eben von Beginn an: «Klar ist, dass er läuferisch noch nicht über 90 Minuten mag.»

Taktisch will Yakin den Weg für Delgado mit einer sogenannten Doppelsechs begleiten. Weil Fabian Frei bisher alle Spiele absolviert hat, könnte er eine Pause bekommen, das zentrale Mittelfeld hinter Delgado also mit Marcelo Diaz und Mohamed Elneny besetzt sein. Eine Variante ist für Yakin aber auch Taulant Xhaka.

Zwischen den beiden Playoff-Spielen zur Champions League gibt es beim FCB die schon gewohnten Fragezeichen: Valentin Stocker und Mohamed Salah kehrten vom 4:2-Sieg gegen Ludogorets Razgrad in Sofia mit Prellungen auf dem Fussrist zurück. Schlimm sieht es bei beiden Spielern nicht aus, bei Salah wohl noch weniger gravierend als bei Stocker. Am Freitagstraining nahmen beide teil.

Für Streller reicht es nicht

Alle Überlegungen des Trainers zu Marco Streller haben sich derweil erledigt. Der Captain, am Donnerstag erstmals nach einem kleinen Muskelfaserriss in der Wade und zehn Tage Pause am Ball, liess das Training am Freitag aus. Es reicht nicht für das Luzern-Spiel.

Riskieren wollte der Trainer ohnehin nichts: «Marco Streller hat schon schlechte Erfahrungen damit gemacht. Vergangene Saison hat er sich zum Teil ohne Rücksicht auf die Gesundheit in den Dienst der Mannschaft gestellt. Aber wenn die Wade aufreisst, ist er zwei Monate weg.»

Das klang schon so, als ob Strellers Einsatz nicht auf Teufel komm raus forciert wird. Zumal Giovanni Sio einen prima Einstand hatte in Sofia mit seinem Tor zum 3:2 und bereit scheint für die Aufgabe als vorderste Spitze.

Mit Ivanov in der Abwehr

Es wird zu weiteren Veränderungen in der Startelf für Luzern kommen. Der in den Playoffs nicht einsatzberechtigte neue Innenverteidiger Ivan Ivanov dürfte wie schon bei seinem Debüt gegen Zürich Arlind Ajeti auf die Bank verdrängen.

Viel Zeit, um sich in seiner neuen Umgebung einzuspielen, hatte der Bulgare allerdings noch nicht, was dem ohnehin labilen Defensivverhalten der Mannschaft auch nicht zuträglich ist. Und besser sind die Perspektiven nicht, weil im dichten Rhythmus der Spiele wenig Zeit bleibt, Automatismen einzuüben. Das ist auch nächste Woche so, und anschliessend ist Ivanov schon wieder bei der Nationalmannschaft.

Grundsätzlich sagt Yakin, dass bei einer Mannschaft mit so jungem Durchschnittsalter (23,5 Jahre in Sofia) wie derzeit beim FCB die Entwicklung nicht abgeschlossen sein könne. Und Erlebnisse wie die gegen Razgrad am Mittwoch helfen nach Ansicht des Trainers: «So zurückzukommen wie nach dem 1:2-Rückstand und dann noch 4:2 zu gewinnen – das kann eine Mannschaft enorm weiterbringen.»

Das Gespräch mit den Degen-Zwillingen

Zwei mit 30 Jahren erfahrene Spieler spielten in Sofia keine Rolle: Die Degen-Zwillinge drückten die Bank und ihr einziger Einsatz war der bei der Dopingkontrolle, zu der sie ausgelost wurden. Gross einlassen wollen sich die Degens nicht zu ihrer Situation. Dass sie nicht glücklich darüber sind, ist nachvollziehbar, aber sie scheinen sich auch abzufinden mit ihrer Lage. Yakin sagte am Freitag, er wolle das Gespräch mit den Brüdern suchen und deutete an, dass beide sogar in der Swissporarena (Vorverkauf am Freitag: 13’000) auflaufen könnten.

Geht man davon aus, dass Behrang Safari oder Kay Voser die linke Abwehrseite besetzen werden und vom angeschlagenen Duo Stocker/Salah wenigstens einer einsatzbereit ist, käme es im Vergleich zum Spiel in Sofia zu vier Änderungen in der Startformation.

Yakin: «Für den FCB gibt es nur eine Richtung»

Das aktuelle Ziel des FC Basel ist neben der Champions-League-Qualifikation, den Rückstand in der Super League nicht grösser werden zu lassen. Und auch wenn der FC Luzern unter dem ehemaligen FCB-Juniorentrainer Carlos Bernegger zu alter Heimstärke zurückgefunden hat, will Yakin auf Sieg spielen: «Für den FC Basel gibt es keine andere Richtung.»

Die sieben Punkte, die dem FCB auf den makellos gestarteten Leader Young Boys fehlen, beunruhigen den Basler Coach noch nicht. «Wir nehmen das jetzt mal so hin und konzentrieren uns aus die Champions League. Nächste Woche kommt YB zu uns, und nach diesem Spiel wissen wir mehr.»

Super League, 6. Runde

FC Luzern–FC Basel
Samstag, 19.45 Uhr
Swissporarena. – Vorverkauf: 13’000. – SR Hänni.

Mögliche Aufstellungen
Luzern: Zibung; Thiesson, Stahel, Puljic, Lustenberger; Renggli; Winter, Hochstrasser, Bozanic, Rangelov; Lezcano (Kahraba).
Basel: Sommer; P. Degen, Schär, Ivanov, Safari (Voser); Diaz, Elneny; Salah (D. Degen), Delgado, Stocker (Salah); Sio.

Bemerkungen: Luzern komplett (Gygax wieder im Training); Basel ohne Streller (verletzt), Serey Die (verletzt, am Freitag auf dem Trainingsplatz), Ritter (verletzt).

 

Der Torverteiler – präsentiert von weltfussball.de
Alles über Fußball oder direkt zur Super League (CH)


Nächster Artikel