YB spart beim Stadtpräsidenten und hat wieder richtig Lust auf einen Titel

Weil sich der FC Basel in der Winterpause mit der Vertragsanpassung seines Cheftrainers und dem Rekordtransfer von Mohamed Salah ein wenig um sich selbst gedreht hat, ist fast unter gegangen, dass sich die Young Boys wieder mal voller Zuversicht aufmachen, einen Titel zu gewinnen. Am Samstag im Spitzenkampf in Basel können die Berner zeigen, was sie drauf haben (19.45 Uhr, #rotblaulive).

Players of FC Basel celebrates the first goal during the Super League soccer match between FC Basel and BSC Young Boys at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Sunday, September 1, 2013. (KEYSTONE/Patrick Straub) (Bild: Keystone/Patrick Straub)

Weil sich der FC Basel in der Winterpause mit der Vertragsanpassung seines Cheftrainers und dem Rekordtransfer von Mohamed Salah ein wenig um sich selbst gedreht hat, ist fast unter gegangen, dass sich die Young Boys wieder mal voller Zuversicht aufmachen, einen Titel zu gewinnen. Am Samstag im Spitzenkampf in Basel können die Berner zeigen, was sie drauf haben (19.45 Uhr, #rotblaulive).

Es läuft was in Bern bei den Young Boys. Das ist in Basel ob des ständigen Drehens um den eigenen Bauchnabel (Yakin hier, Salah fort) vielleicht gar nicht so richtig angekommen.

Dabei wird in Bern gerade die Einnahmenseite auf eine Art und Weise optimiert, die nicht einmal vor dem Stadtpräsidenten Halt macht. Seit Anfang Jahr ist Alexander Tschäppät seine freie Mitgliedschaft im «Presidents Club» im vierten Stock des Stade de Suisse los. Dort darf während der YB-Heimspiele ab sofort nur noch «Networking auf Toplevel» (YB-Eigenwerbung) betreiben, wer im Jahr 25’000 Franken bezahlt. Tschäppät gehört nicht dazu.

Zwar darf er noch einen Stock weiter unten in die «Champions Lounge». Aber um die Einsparung am Stadtpräsidenten zu maximieren, stellt YB-Pressesprecher Albert Staudenmann gegenüber dem «Bund» klar: «Für Tschäppät sind Essen und Getränke nicht mehr inbegriffen

RTV-Doppelspiel

Der RTV Basel hat seine Anspielzeit so gelegt, dass Fans die Möglichkeit haben, erst die Basler Handballer gegen den TV Solothurn in der Spielhalle St. Jakob anzuschauen und dann über die Strasse zum FCB zu wechseln. Anpfiff ist um 17 Uhr, es gilt ein Einheitspreis von fünf Franken.

Neue Sound-Anlage

Der FCB hat in den St.-Jakob-Park eine neue Sound-Anlage einbauen lassen. Sie wird bereits um 19.15 Uhr mit einer kleinen Überraschung eingeweiht.

Auf der anderen Seite knausern die Berner auf der Ausgabenseite durchaus nicht. Kaum hatte Innenverteidiger Dusan Veskovac den Club für eine geschätzte Million Franken in Richtung Toulouse verlassen, da wurde auch schon Milan Vilotic von den Grasshoppers verpflichtet. Für kolportierte 2,5 Millionen Franken. Die Berner haben sich ihren neuen Innenverteidiger also praktisch vom Mund des Stadtpräsidenten abgespart – und die Gebrüder Rihs als Clubeigentümer legten noch ein kleines Bisschen drauf, damit die ganze Summe zusammen kam.

Es geht um zwanzig Millionen

An Vilotic hatte auch der FC Basel Interesse gezeigt, als es darum ging, die Lücke zu schliessen, die die verletzten Ivan Ivanov und Fabian Schär hinterlassen. Dass sich der Serbe nun für YB entschieden hat, entfacht in Bern bereits so etwas wie eine kleine Euphorie. Die Verpflichtung wird als klares Zeichen dafür gewertet, dass YB in dieser Saison so richtig Ernst machen will mit dem Griff nach dem Meisterpokal.

Das wiederum möchten die Basler tunlichst verhindern. Schliesslich ist der Titel in diesem Jahr rund zwanzig Millionen Franken wert, da der Meister damit rechnen darf, direkt für die Gruppenphase der Champions League der kommenden Saison qualifiziert zu sein.

Forte reicht eine Halbzeit

Zwei Punkte liegt der FCB vor dem Spitzenspiel vor den Young Boys. Dass da bei danach noch 16 zu spielenden Runden keine Entscheidung in der Meisterschaft fallen kann, dürfte eigentlich jedem klar sein. Trotzdem werden Basler und Berner dazu befragt. Also erklären sie wie Murat Yakin: «Ich habe auch Luzern und GC noch nicht abgeschrieben.» Oder wie YB-Sportchef Fredy Bickel: «Dieses Spiel hat, wie immer es auch ausgehen mag, keinen vorentscheidenden Charakter»

Überraschen können sich die beiden Mannschaften auf dem Feld kaum. Auch wenn der FCB sein System seit dem Abgang von Mohamed Salah angepasst hat. Und selbst wenn YB-Trainer Uli Forte seine Beobachtungen im St.-Jakob-Park beim Cupspiel des FCB gegen Le Mont (6:1) am Mittwoch bereits zur Pause aufgab. Zu überlegen war der FCB da seinem unterklassigen Gegner, als dass Forte irgendwelche neuen Erkenntnisse in sein iPad hätte zeichnen können. Doch Forte und Yakin kennen sich lange genug, um zu wissen, was sie in etwa von ihrem Gegenüber erwarten dürfen.

Fortes Mannschaften seien gegen den FCB «stets mutig aufgetreten, mit hohem Pressing», sagt Yakin vor dem Wiedersehen. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Treffen der beiden befreundeten Trainer immer eine Freude für das Auge des Betrachters gewesen wären. Mit den von ihm damals betreuten Grasshoppers hinterliess Forte im Frühjahr 2013 stets den Eindruck, das Zerstören des Aufbauspiels des Gegners mache ihm mindestens so viel Spass wie eine gelungene Offensivaktion seiner Mannschaft.

Die Trainer drücken die Brust raus

Das 0:0 vom 24. Februar 2013 zwischen dem FCB und GC jedenfalls mochte nicht einmal den viel zitierten Fussballtaktiker begeistern. Positiv ausgedrückt: Die beiden Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig. Anders gesagt: Es passierte schlicht nichts.

Ob Gefahr besteht, dass sich am Samstag dasselbe wiederholt? Nicht, wenn man den beiden Trainern glauben schenken will, die ihre Brust weit heraus drücken und unisono verkünden, ihre Mannschaft werde auf Sieg spielen. Aber etwas anderes können sie ja auch kaum sagen im Vorfeld eines Spitzenspiels.

Stocker und Diaz zurück – Serey Die fraglich

Beim FCB hat sich Valentin Stocker am Freitag zurück ins Mannschaftstraining gemeldet. Er ist damit ein Kandidat für die Startaufstellung der Basler. Wie die FCB-Innenverteidigung besetzt sein wird, hängt davon ab, ob sich Geoffroy Serey Die am Samstag wieder fit meldet. Ist das der Fall, dann wird wohl Fabian Frei neben Marek Suchy in der Innenverteidigung spielen. Fällt Serey Die aus, dürfte Frei eine Reihe nach vorne rücken und Gaston Sauro den Platz neben Suchy erben.

Auch bei YB ist ein wichtiger Spieler fraglich. Christoph Spycher hat bereits das Berner Derby gegen Thun verpasst und könnte auch in Basel fehlen. Von den Stammkräften sicher nicht dabei sind Goalie Marco Wölfli, der einen Achillessehnenriss auskuriert und Mittelfeldspieler Moreno Costanzo, der eine Gelbsperre absitzt.

liveticker

fixtures

table

calendar

Nächster Artikel