Young Boys: Da waren es nur noch zwei

Die Grasshoppers überraschen die Young Boys und ermöglichen dem Titelhalter FC Basel, bis auf zwei Punkte zum Leader aufzurücken. YB hinterliess beim 1:1 keinen stabilen Eindruck, und YB-Trainer Adi Hütter versucht zu relativieren.

Torschütze für YB, aber am Ende doch ein weiteres Mal enttäuscht: Kevin Mbabu. (Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Dass Murat Yakin immer mal wieder überraschende Winkelzüge einfallen, ist keine bahnbrechende Neuigkeit. In Bern düpierte der zweifache Meistercoach den Leader mit einer zur Hälfte neu formierten Equipe. Mehr als das spektakuläre 1:1 Kevin Mbabus in der 59. Minute liessen die forschen GC-Talente nicht zu.

Yakin wertete den kleinen Coup im Stade de Suisse als «gerechtfertigt». Sie seien im Finish zwar schwer in Bedrängnis geraten, aber die Leistung sei sehr gut gewesen, so der GC-Coach. «Wir können am nächsten Sonntag mit gutem Elan gegen Basel antreten.»

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Weniger positiv fühlt sich die Berner Momentaufnahme an. YB stürmte zwar und erzeugte nach der Halbzeitpause pausenlos Druck, mit der Herausforderung, auf Basels vierten Sieg in Serie die passende Antwort zu finden, tat sich der Leader indes schwer. Büssen die Berner am kommenden Wochenende in Luzern beim Jahresabschluss erneut Terrain ein, droht gar der Verlust der Pole-Position.

YB-Coach Adi Hütter ärgerte sich über die unzureichende erste Hälfte: «Wir machten falsch, was man falsch machen kann.» Er sei entsprechend sauer gewesen, bekannte der Österreicher. Danach hätten sie aber zum «Power-Fussball und zur Dynamik» zurückgefunden, so Hütter.

Basler Muskelspiel hinterlässt Spuren

Das Muskelspiel des Meisters, der auf die kurzzeitige Krise mit Niederlagen gegen Lausanne und St. Gallen während der letzten zehn Partien souverän reagierte, hat in Bern offenbar Spuren hinterlassen. Unter Bedrängnis wirken die YB-Auftritte weniger dynamisch als in den besten Herbsttagen.

Die Rückkehr des lange verletzten Stürmer-Stars Guillaume Hoarau hat wenig bewirkt. Im Gegenteil: Der offensive Output von Jean-Pierre Nsame, in den ersten Monaten seit seinem Wechsel von Genf zu YB eine prägende Figur, hat sich markant verringert.

Hütter mag die jüngsten Rückschläge nicht dramatisieren, er rückt lieber das Gesamtbild ins Zentrum: «Wir sind nach 18 Runden Tabellenführer. Auf den Herbst dürfen wir stolz sein – und entschieden wird die Saison im Frühjahr.»

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