Zu merkwürdig im Einsatz, um benotet zu werden

Und welche Bewertung um Himmels Willen soll jetzt dieser Aleksandar Dragovic erhalten? Die Einzelkritiken zur Partie des FC Basel beim Servette FC.

Les joueurs Balois laissent eclater leur joie, lors de la rencontre de football de Super League entre le Servette FC et le FC Bale, ce dimanche 3 mars 2013 au stade de Geneve a Geneve. (KEYSTONE/Martial Trezzini).. (Bild: MARTIAL TREZZINI)

Und welche Bewertung um Himmels Willen soll jetzt dieser Aleksandar Dragovic erhalten? Die Einzelkritiken zur Partie des FC Basel beim Servette FC.

Yann Sommer | 4

Konnte einem schon fast ein wenig leid tun, weil ihm die Genfer all ihrem offensiven Bemühen zum Trotz kaum Gelegenheit boten, sich auszuzeichnen. Hatte keine Bälle zu halten, und als es fast einen zu halten gegeben hätte, war der unhaltbar.

Philipp Degen | 5


Schien beim ersten Hinschauen bei Karanovics 1:1 zumindest mitschuldig zu sein – war er aber gar nicht. Flog nur deswegen unvorteilhaft ins TV-Bild, weil er Sauros Stellungsfehler (erfolglos) ausbügeln wollte. Scheint die für ihn perfekte Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden zu haben und könnte inzwischen wahrscheinlich auch Yoga-Kurse geben.

Gaston Sauro | 4


Ist – den Sperren seiner Innenverteidigerkollegen sei dank – auf dem Weg zum Stammspieler. Ohne allerdings diesen Status bislang vehement durch Leistung untermauern zu können. Zeigte keine grundsätzlich schlechte Vorstellung, fiel allerdings vor dem 1:1 in einen folgenschweren Sekundenschlaf.

Aleksandar Dragovic | 4


War eigentlich zu merkwürdig im Einsatz, um benotet zu werden. Zwei Tore als Innenverteidiger? 6 mit Sternchen! Ein unglaublicher Platzverweis für eine unschöne Geste? Setzen, 1! Käme so auf einen Schnitt von 3,5, der aufgerundet wird, weil der FCB schliesslich gewonnen hat.

Joo Ho Park | 4
,5

Bereitete die Basler Führung mit vor. Versuchte sich bei Diallos Flanke zum Genfer Ausgleich mit passiver Aggressivität – nicht nachahmenswert. Wurde ab und an ausgespielt, was aber auch mit fehlender Unterstützung erklärt werden könnte.

Geoffroy Serey Die | 4
,5

Mit Abstand der aktivste Basler im Spielzentrum. Manchmal irgendwie wirr, manchmal richtig gut, wie beim Steilpass auf Alex Frei in der ersten Halbzeit, und immer unglaublich einsatzwillig.

Cabral | 3,5


Wirkte trotz der Pause, die er sich am Mittwoch gönnen durfte, etwas überspielt. Fand nur selten in die Zweikämpfe, tat sich einmal bei einem misslungenen Tackling selbst weh und wurde nach einer Stunde vom Feld genommen.

Jacques Zoua | 4


Begann auf rechts und war oft nur dabei statt mittendrin. Bezeichnend, wie sein eigentlich gut angesetzter Lob in der 12. Minute die Kraft nicht hatte, um sich über die Torlinie zu retten. Wurde im Spiel zehn gegen zehn stärker, hielt plötzlich Bälle und provozierte Freistösse.

Fabian Frei | 4


Ist in Yakins System zwar auch offensiver Mittelfeldspieler, fast noch mehr aber erster Mann der Abwehrlinie. Rennt so unglaublich viel, ohne gegen vorne das Spiel prägen zu können.

Valentin Stocker | 4
,5

Fuhr vor dem Basler 1:0 mit Pasche auch ohne Schnee Schlitten, fand in der Mitte Dragovic und hat damit eine beeindruckende Statistik auf seiner Seite: In fünf seiner sechs Pflichtspiele 2013 hat er einen Skorerpunkt gesammelt. Verzeichnete allerdings im restlichen Spiel ungewöhnlich viele Fehlpässe.

Alex Frei | 4
,5

Hätte in der ersten Halbzeit nach eigener Darstellung die Gelegenheit gehabt, im Genfer Sechzehner hinzufallen, entschied sich aber aktiv dagegen («Vielleicht wäre ich wieder nicht aufgestanden»). Spulte lange Zeit sein Pensum in der Sturmspitze ab, ohne viel Einfluss zu haben. Entschied dann das Spiel aber doch mit: mit der auf Dragovic gezirkelten Ecke.

Mohamed Salah | 4
,5

Kam nach einer Stunde für Fabian Frei. Erspähte sofort die Räume, die sich gegen zehn stürmende Genfer auftaten, kam zu seinen Chancen, verfestigte dabei aber den Eindruck, dass er (noch?) nicht der eiskalte Vollstrecker ist.

Mohamed Elneny | 4


Kam nach dem Motto «Die Kraft der zwei Pharaonen» gleichzeitig mit Landsmann Salah aufs Feld, um Cabral zu ersetzen. Strahlte grosse Ruhe aus und fiel vielleicht genau deswegen nicht weiter auf.

Arlind Ajeti | 4

Musste nach Dragovics Platzverweis in die Hosen steigen und schien davon etwas überrascht. Hatte in zwei Situationen das Glück des Tüchtigen, dass seine Stolperer von Servette nicht in Zählbares umgemünzt wurden.

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