Am Sonntag (16 Uhr) beginnt für den FC Basel gegen den FC Luzern im St.-Jakob-Park die Rückrunde. Nach einer intensiven Transferperiode sind die Augen auf die Neuen gerichtet. Einer von ihnen ist angeschlagen, die anderen haben Trainingsrückstand. Noch verteidigen also bekannte Namen die zehn Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz.
Pedro Pacheco und Cedric Itten spielen in der zweiten Mannschaft des FC Basel. Trotzdem spricht Urs Fischer kurz vor dem Start in die zweite Saisonhälfte über sie. Es ist das untrügliche Zeichen dafür, dass beim Schweizer Meister die Vorbereitung der Rückrunde zu Ende geht, eine Zeit, in der die Nachwuchsspieler in den Trainings ihre ersten Schritte im Fanionenteam machen.
Pacheco und Itten gehören zwar noch nicht zum Kader der ersten Mannschaft, es sind aber Namen, die man sich möglicherweise in Zukunft merken muss. Und neue Namen haben beim FCB momentan ohnehin Hochkonjunktur. Vor allem nach dieser Transferperiode, die beim Tabellenführer mit acht Abgängen und vier Zuzügen hektischer war als von vielen vermutet.
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Die Augen der Fussballregion werden in den kommenden Wochen auf den Slowenen Andraz Sporar, den Schweden Alexander Fransson und den Ex-Berner Renato Steffen gerichtet sein. Am Sonntag gegen den FC Luzern (16 Uhr, St.-Jakob-Park) werden sie aller Voraussicht nach noch keine tragende Rolle einnehmen.
«Vergesst mir den Walter Samuel nicht»
Sporar, der in der Prva Liga zuletzt 17 Tore in 18 Spielen erzielte, ist wegen einer Entzündung am Fuss fraglich; Fransson wird Fischer im defensiven Mittelfeld wohl Taulant Xhaka und den von Rückenschmerzen befreiten Luca Zuffi vorziehen; und Steffen fehlen Trainingseinheiten, um eine Option für die Stammformation zu sein. Hätte Fischer «ein bis zwei Wochen mehr Zeit gehabt für die Vorbereitung», er hätte diese gerne genommen. Die Integration der Zugänge und der damit verbundene Aufbau von Automatismen «brauchen Zeit, die wir nicht haben».
Andraz Sporar (gegen Xamax‘ Mickael Facchinetti) ist für das erste Rückrundenspiel fraglich. (Bild: Keystone/ALEXANDRA WEY)
Fischer steht allerdings nicht nur vor der Aufgabe, neue Elemente in die Mannschaft einzubauen. Mit Daniel Hoegh und Philipp Degen wollen zwei Genesene wieder in die Nähe der Startelf kommen. Für Hoegh stehen dabei die Chancen in der Innenverteidigung besser als für Degen auf der rechten Aussenbahn.
Doch auch der Weg des Dänen in die Startelf ist steinig. Nach der Verletzung hat ihn Manuel Akanji ohne Startschwierigkeiten vertreten und Hoegh war zuletzt überrascht, dass er im Test gegen Xamax nicht wenigsten 45 Minuten spielen durfte. Fischer attestiert dem 25-Jährigen zwar gute Trainingsleistungen. Von Spielminuten in der Meisterschaft sei er aber zu weit entfernt. Zudem sagt Fischer: «Vergesst mir den Walter Samuel nicht, der Mann ist wirklich parat.» Der Argentinier in der letzten Halbsaison seiner Karriere oder Akanji werden gegen Luzern neben Marek Suchy im Zentrum verteidigen.
Fischers zuversichtliche Selbsteinschätzung
Mit zehn Punkten Vorsprung auf die Grasshoppers und 15 auf die Young Boys steigt der FCB in die Rückrunde. 43 Punkte hat der Meister gewonnen, dahinter rangiert auf Platz vier mit 26 gewonnen Punkten der FC Luzern, erster Rückrundengegner des FCB auf dem Weg zum siebenten Titel in Serie.
Alexander Fransson (links), der 21-jährige Schwede, ist einer der Namen, die in den kommenden Wochen zum ersten Mal in einem Wettbewerbsspiel dem Basler Publikum präsentiert werden. (Bild: Keystone/ALEXANDRA WEY)
Michael Frey (leihweise von Lille), Markus Neumayr (FC Vaduz) und Christian Schneuwly (FC Zürich) haben sich im Winter den Innerschweizern angeschlossen; drei namhafte Spieler, denen die Abgänge von Remo Freuler und Topscorer Dario Lezcano gegenüberstehen. Fischer glaubt nicht, dass Markus Babbels Mannschaft deswegen in neuem taktischen Gewand auftritt: «Aber vielleicht überraschen sie uns.»
Zumindest die Selbsteinschätzung lässt darauf schliessen, dass Fischer auch von seiner eigenen Mannschaft nicht überrascht werden dürfte. «Ich bin sehr positiv angesichts der Trainings und der Testspiele», sagt der Trainer nach zwei Siegen (gegen Biel und Xamax), einem Unentschieden (Freiburg) und zwei Niederlagen (Augsburg und Wien).
Neuerungen auf und neben dem Feld
Die Partie gegen Luzern betrachtet Fischer als erste Standortbestimmung. «Darauf brennen die Spieler» und 25’000 Zuschauer, die für diese 19. Runde ein Ticket haben (Stand: Freitag).
Neben der teilweise veränderten Mannschaft erwarten die Zuschauer zwei weitere Neuerungen im St.-Jakob-Park: Die Getränke werden ab sofort in Mehrwegbechern ausgeschenkt und an sämtlichen Cateringständen kann auch bargeldlos bezahlt werden.
Eigentlich sollte der neuverpflichtete Derek Kutesa die Vorbereitung mit dem FC Basel absolvieren, dann an seinen Ex-Verein Servette Genf ausgeliehen und im Sommer definitiv ins Team des Schweizer Meisters aufgenommen werden. Nun musste sich der 18-Jährige an der Patellasehne operieren lassen, ein Eingriff, der am Donnerstag gut verlief. Wann der U19-Nationalspieler für die Genfer in der Rückrunde zum Einsatz kommen wird, ist unklar.