Zwei Degen auf Bewährung und ein Mann für alle Torszenen

Bei ihrem dritten Auftritt im Schweizer Cup verdienen sich die FCB-Spieler erstmals in dieser Saison mit einem seriösen Auftritt seriöse Noten. Vorne überzeugt Giovanni Sio mit einem Tor und zwei Assists, hinten überflügelt Ersatzgoalie Germano Vailati wenigstens in einem Punkt Yann Sommer.

Einmarsch des FC Basel beim Fussball Cup 1/8-Finalspiel FC Tuggen gegen den FC Basel am Sonntag, 10. November 2013, in Tuggen. (KEYSTONE/Walter Bieri) (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Bei ihrem dritten Auftritt im Schweizer Cup verdienen sich die FCB-Spieler erstmals in dieser Saison mit einem seriösen Auftritt seriöse Noten. Vorne überzeugt Giovanni Sio mit einem Tor und zwei Assists, hinten überflügelt Ersatzgoalie Germano Vailati wenigstens in einem Punkt Yann Sommer.

Germano Vailati | 4,5

Hat in dieser Saison 19 Spiele weniger absolviert als Yann Sommer, überflügelt die Basler Nummer 1 aber trotzdem in einem Bereich: Wird nach seinem weiten Abschlag auf Giovanni Sio beim Basler 2:0 nämlich neu mit einem Assist geführt. Kommt damit auf gleich viele finale Zuspiele wie Kay Voser, Taulant Xhaka und Behrang Safari in zusammengezählt 39 Einsätzen. Sah beim 1:2 durch Veton Krasniqi unvorteilhaft aus, als ihm der Ball aus spitzem Winkel unter dem Körper durchrutschte, rettete dafür später stark gegen Joël Durand.

Philipp Degen | 5

Muss sich vorgekommen sein, wie ein Strafgefangener, der auf Bewährung auf freien Fuss gesetzt wird und sich keinen Fehltritt leisten darf, will er nicht gleich wieder ins Gefängnis namens Ersatzbank. Wirkte vor der Pause kaum überraschend leicht übermotiviert und gestand dem Gegner (zu) viele Freistösse zu. Steigerte sich nach dem Seitenwechsel markant, spielte all seine offensiven Qualitäten aus, fand immer wieder den Weg an die Grundlinie des Gegners und stand so am Ursprung des Basler 1:0.

Arlind Ajeti | 4

Schien bei seiner ersten sichtbaren Aktion vor allem deswegen Gelb zu sehen, weil das von den Heimzuschauern so gefordert worden war. Gewann danach in der Innenverteidigung viele Zweikämpfe gegen die durchaus robusten Tuggener Stürmer. Gut, bis sich Krasniqi beim 1:2 zwischen ihm und Xhaka hindurchschmuggelte. Kleiner Punktabzug dafür.

Gaston Sauro | 4

Sah in der 57. Minute Gelb und bewies damit nachhaltig, dass er tatsächlich auf dem Feld stand. Eine total unauffällige Partie des Argentiniers, was bei einem Innenverteidiger aber natürlich irgendwie auch positiv gewertet werden kann.

Taulant Xhaka | 4

Links der weitaus weniger auffällige Aussenverteidiger als Philipp Degen rechts. Verlor beim 1:2 einmal kurz den Überblick.

Mohamed Elneny | 4,5

War tatsächlich bei einer Basler Freistossvariante als Distanzschütze eingeteilt. Muss also über bislang der Öffentlichkeit unbekannte Qualitäten beim Weitschuss verfügen, mochte diese aber auch in Tuggen nicht offen zu legen. Wie die gesamte Basler Mannschaft mit einer Steigerung nach der Pause.

David Degen | 4,5

Nummer 2 der auf Bewährung spielenden Gebrüder Degen. Vollzog zur Halbzeit gleich einen doppelten Seitenwechsel und spielte danach auf links statt vor Zwillingsbruder Philipp auf rechts. Wirkte danach weitaus zielgerichteter in seinen Aktionen und lancierte vor dem 1:0 seinen Bruder mit einem schönen Steilzuspiel.

Marcelo Diaz | 4,5

Trotz zuletzt stabiler Leistungen nicht in der ersten Elf gegen Bukarest, dafür in der Startaufstellung gegen Tuggen – ein paar Fehlpässe des Chilenen in Hälfte eins wirkten so, als würde er noch über seinen schnellen Statuswechsel nachdenken. Biss sich aber ins Spiel – und leitete sein entscheidendes 3:1 sogar noch selbst ein.

Valentin Stocker | 4

Musste wieder einmal im Zentrum ran, weil Trainer Murat Yakin seine Zentrumsspieler Geoffroy Serey Die und Matias Delgado schonen wollte. Hätte wahrscheinlich sogar dann noch einen Tuggener Verteidiger oder Goalie Bernet angeschossen, wenn er beim Abschluss auf der Torlinie gestanden wäre. Vergab in der 58. Minute aus fünf, zehn Minuten später gar aus aus vielleicht noch eineinhalb Metern – und wurde kurz darauf ausgewechselt.

Mohamed Salah | 4,5

Wurde nach dem Spiel vom Ex-Basler Baykal als jener FCB-Spieler geadelt, aus dem mal «ein ganz Grosser» werde. Nahm sich immer mal wieder eine Kreativitätspause. War aber klar stärker, als er nach der Pause über rechts angreifen konnte – und erzielte aus jener Position auch in kühler Abstaubermanier das 1:0. Reist nun mit Landsmann Elneny nach Ägypten, um im Rückspiel der WM-Playoffs einem scheinbar uneinholbaren 1:6 gegen Ghana nachzurennen.

Giovanni Sio | 5,5
Demonstrierte bei seinem 2:0 in der 58. Minute mal kurz den Unterschied zwischen einem Spieler aus der Super League und einem aus der 1. Liga Promotion. Enteilte nach Vailatis langem Abschlag allen Verteidigern und hatte danach die Coolness, auch noch Goalie Bernet locker mit einem Lob zu überwinden. Verbuchte dazu die zwei Assists beim 1:0 und beim 3:1 und war damit der Basler Mann für alle Torszenen.

Fabian Frei | 4

Ersetzte in der 69. Minute Stocker und versuchte sich einmal mit elnenyscher Qualität im Weitschuss.

Stephan Andrist | –

War in den ersten beiden Cupspielen noch von Beginn weg auf dem Feld gestanden. Ist inzwischen aber so tief in der Hackordnung gesunken, dass es ihm auch gegen ein Team aus der 1. Liga Promotion nur noch zu einem Kurzeinsatz reicht. Kam in der 77. Minute für Salah und war zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

Admir Seferagic | –

Verdrängte den Nordkoreaner Kwang-Ryong Pak vom Matchblatt, der Zuhause bleiben musste. Wurde erst in der Nachspielzeit für Sio eingewechselt und war somit viel zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.

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