Philipp Degen und Shkelzen Gashi äussern sich nach dem Spiel gegen YB zufrieden über das Auftreten des FC Basel. Für den FCB-Präsident Bernhard Heusler war der Sieg wichtig «für die ganze Atmosphäre um den Club».
Wie ein Schuljunge tollt Serey Die nach dem 1:0 Sieg des FC Basel durch die Katakomben des Stade de Suisse. «Wer möchte ein Interview auf Französisch?», fragt ein Basler Spielerbetreuer und präsentiert Die den Medienschaffenden. Doch der interveniert: «Nein nein, auf Deutsch.» Der Ivorer scheint gewillt zu sein, den Medienschaffenden nach dem guten Spiel auch seine Deutschkenntnisse zu präsentieren.
Doch nach der ersten Frage winkt er ab. «Das geht zu schnell», sagt er – und verschwindet lachend in der Kabine.
Philipp Degen zeigt sich gesprächiger, auch er hat nach einer gelungenen Partie allen Grund zur Freude. Die Mannschaft habe ein gutes Spiel gezeigt. «Die erste Halbzeit war beinahe perfekt», sagt er zufrieden. Ihm ist aber auch nicht entgangen, dass sich die Basler nach der Pause beinahe haben erdrücken lassen: «Das YB im eigenen Stadion eine Reaktion zeigen musste, war ja klar.»
«Unsere Stärke ist das Spiel mit dem Ball.»
Degen macht den Berner Doppelwechsel zur Pause für die Druckphase des Heimteams verantwortlich. Die Basler seien zwanzig Minuten lang dem Ball nur hinterher gerannt: «Und das liegt uns nicht. Unsere Stärke ist das Spiel mit dem Ball».
Philipp Degen gab sein Comeback, sein letzter Einsatz in der Super League datiert vom 17. August (Basel gewann auswärts 3:2 gegen Sion). Gegen YB zeigte er eine ansprechende Partie bis zur 69. Minute, als er einen Steilpass akrobatisch ins Seitenaus spedierte. Dann lag Degen plötzlich von Schmerzen geplagt am Boden.
«Ich spürte einen Krampf im Oberschenkel», beschreibt er die Situation, die zu tumultartigen Szenen zwischen Baslern und Bernern führte. «Ich bat Gashi mir zu helfen, da kommt Hoarau und schubst mich weg.»
«In der zweiten Hälfte wollte Basel gar nicht mehr spielen.»
Bei den Bernern kochten die Emotionen hoch. Das Publikum monierte Zeitspiel, Hoarau griff zur Selbstjustiz und spedierte Degen aus dem Spielfeld. Aber die Berner hätten das Spiel nicht in dieser Situation verloren, meint ein geknickter Raphael Nuzzolo nach der Partie. «Wir hatten auch in der ersten Halbzeit unsere Chancen, aber unser Spiel war verzettelt.»
Dann entfährt ihm aber doch noch ein Seitenhieb in Richtung Degen. «Die Basler lagen in der zweiten Hälfte einerseits viel am Boden und spekulierten andererseits nur auf Konter. Die wollten gar nicht mehr spielen.»
Beim FC Basel kann neben Degen auch Shkelzen Gashi als Rückehrer bezeichnet werden werden. Weder gegen Madrid, noch gegen Liverpool kam er zum Einsatz. Nutzte er gegen YB die Chance, um sich den Frust über die verpassten Partien von der Seele zu schiessen? «Es ist doch egal, wer die Tore macht», sagt Gashi, «ich wollte der Mannschaft einfach zeigen, dass ich wieder da bin.»
Der erleichterte Präsident
Mit seinem Tor ist ihm das optimal gelungen. Bezüglich eines möglichen Einsatzes gegen Ludogorets Razgrad möchte er sich gegenüber den Medien aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: «der Trainer bestimmt, wer aufgestellt wird. Wenn er mich braucht, bin ich da.»
Bei den Verantwortlichen des FC Basel war vor allem Erleichterung darüber auszumachen, dass die Mannschaft das knappe Resultat über die Runden brachte. «Das war ein sehr wichtiger Sieg für die ganze Atmosphäre um den Club», resümiert ein sichtlich erleichterter FCB-Präsident Bernhard Heusler, «wichtig für den Trainer, die Spieler und Sportdirektor – einfach für den ganzen Verein.»