Zwei mässig geglückte Debüts und eine Sechs auf der Zehn

Der neue Innenverteidiger Ivan Ivanov macht bei seinem ersten Spiel für den FCB wie die ganze Hintermannschaft nicht die beste Figur. Matias Delgado kann noch nicht den Zauber versprühen, den sich die Fans von ihm erhoffen. Und Fabian Frei macht den Weg vom Sechser zum Zehner und zurück. Die Einzelkritiken zum 1:2 des FC Basel gegen den FC Zürich.

Basel's Mohamed Salah, right, fights for the ball against Zuerich's Berat Djimsiti, left, during the Super League soccer match between FC Basel and FC Zuerich at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Sunday, August 11, 2013. (KEYSTONE/Georg (Bild: Keystone/ Georgios Kefalas)

Der neue Innenverteidiger Ivan Ivanov macht bei seinem ersten Spiel für den FCB wie die ganze Hintermannschaft nicht die beste Figur. Matias Delgado kann noch nicht den Zauber versprühen, den sich die Fans von ihm erhoffen. Und Fabian Frei macht den Weg vom Sechser zum Zehner und zurück. Die Einzelkritiken zum 1:2 des FC Basel gegen den FC Zürich.

Yann Sommer | 4
Hielt die Bälle, die er halten musste und ist bei den Gegentoren machtlos. War nach der kurzfristigen Integrierung Ivan Ivanovs noch nicht zufrieden mit der Abstimmung und der Kommunikation in der Defensive. Wollte sich nach der Niederlage lieber mit der eigenen Mannschaft beschäftigen als mit dem Leader aus Bern, die sieben Punkte Abstand zu YB sind ihm «Wurscht.»

Berang Safari | 3,5
In den ersten zwanzig Minuten nach vorne mit einer ansprechenden Leistung, leitete er mit seinem Pass auf Fabian Frei das 1:0 ein. Spielte etwas höher, als sich Murat Yakin das vorgestellt haben dürfte. Überraschte in Halbzeit zwei mit einem Foul-Einwurf (!) und war bei beiden Gegentoren mehr in der beobachtenden denn verteidigenden Position. 

Ivan Ivanov | 3,5
Gab sein Debüt für den FCB – nachdem er erst am Donnerstag in Basel angekommen war. Konnte nicht verbergen, dass die Abstimmung in der Hintermannschaft noch nicht wunschgemäss gestaltet ist. Stand beim ersten Gegentreffer so weit hinten, dass er das Abseits aufhob und machte anschliessend auch keine gute Figur im Zweikampf mit Gavranovic, als er ganz offensichtlich Angst vor einem Elfmeter hatte. Kam im Spiel nach vorne zu Kopfbällen und einem Abschluss mit dem Fuss, wirkte dabei eher rustikal denn elegant.

Fabian Schär | 3
Unterlief beim ersten Gegentreffer an der Mittellinie den Befreiungsschlag von Da Costa (wobei er ein Stossen des Gegenspielers reklamierte) und stolperte beim zweiten Zürcher Tor im dümmsten Moment. Schlug in der ersten Halbzeit einen Pass über 60 Meter zu Salah – mit seinem schwächeren linken Fuss und zeigte somit eine Spielauslösung, die sich Yakin eigentlich von Ivanov erhofft. Humpelte in den letzten zehn Minuten herum und scheint eine Pause zu brauchen. Die dürfte er im Cup-Spiel gegen die Old Boys vom kommenden Wochenende erhalten. 

Philipp Degen | 3
In der ersten Halbzeit so hoch spielend wie Safari und eigentlich kein Abwehrspieler. Stand beim 1:1 trotzdem scheinbar absichernd hinter Schär, ohne aber das entscheidende Zuspiel auf Gavranovic verhindern zu können. Wurde nach der Pause auch noch beim 1:2 erwischt und musste danach das Feld für Kay Voser räumen.

Mohamed Elneny | 3,5
Teil eines starken Basler Offensivpressings in der Startviertelstunde, das die Zürcher kaum zu Atem kommen liess. Stand dadurch ermutigt hoch und immer höher, bis das Basler Zentrum beim 1:1 durch einen langen Ball aus der FCZ-Abwehr ausgehebelt werden konnte. Wirkte in Hälfte zwei irgendwie hilflos, was in einem haasträubend schlecht gespielten Freistoss, dem darauffolgenden Pfostenschuss Chermitis und seiner Auswechslung gegen Andrist in der 74. Minute gipfelte.

Marcelo Diaz | 3,5
Streute immer dann mal wieder einen klugen Pass ein, wenn man sich nicht mehr sicher war, ob der Chilene überhaupt noch auf dem Platz stand. So wie kurz vor Schluss mit seinem Steilzuspiel auf Voser. War aber vor allem unauffällig.

Taulant Xhaka | 3,5
Von drei wenig sichtbaren Zentrumsspielern der am wenigsten sichtbare. Bewies mit seiner gelben Karte in der 52. Minute sein Gespür für das taktische Foul. Wurde nach 60 Minuten gegen Matias Delgado ausgewechselt.

Fabian Frei | 4,5
Eine gute Leistung in der ersten Halbzeit, war einer der Aktivposten im Spiel nach vorne und bereitete mit einem Pass in die Tiefe Strellers 1:0 vor. Spielte so offensiv, wie er das einst in der Basler U21 getan hatte. Wurde dann aber nach Delgados Einwechslung vor die Abwehr zurück beordert und machte so den Weg vom Zehner zum Sechser. Warum ihn Yakin von dort überhaupt abgezogen hat, nachdem Frei selbst das Gefühl hat, die Rolle des defensiven Mittelfeldspielers liege ihm am besten, weiss wohl bloss der Trainer selbst.

Mohamed Salah | 4
Eigentlich im Angriff eine Bereicherung – würde er bloss in den richtigen Situation abspielen und nicht zwanghaft bei jedem Lauf die Grundlinie suchen. Muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er kaum gewillt zu sein scheint, sich den Ball auch mal auf den rechten Fuss zu legen und den Abschluss zu suchen. Sackte in seiner Leistung wie das gesamte Team von stark zu wirr ab.

Marco Streller | 4,5
Zeichnete für das Basler Tor verantwortlich, nachdem er von Frei tief angespielt wurde und souverän an FCZ-Torhüter Da Costa vorbeischob. Arbeitete sonst wie gewohnt fleissig als Ballableger, woraus zwar selten zwingende Situationen entstanden, dafür einmal eine hochkarätige, als Salah in Minute 68 das 2:2 fast schon fahrlässig vergab.

Matias Delgado | 4
Kam in der 61. für Taulant Xhaka, löste bei den Fans bei der Einwechslung Begeisterungsstürme aus, ohne danach die Geistesblitze zu zeigen, die von ihm erwartet werden. Fiel im Spiel mit ein, zwei guten Flanken in den Strafraum und einem ungefährlich getretenen direkten Freistoss auf. Sonst nicht. Spielte als einziger ein schwarzes Schuhwerk, das ohne jegliche Farbe auskommt – als wollte er sagen: Mein Fuss braucht keinen Farbtupfer, er steht für sich.

Kay Voser | 4
War gewillt, über die rechte Seite weiter Druck auszuüben, verzeichnete dabei aber einige Abspielfehler und schien in gewissen Situationen den Gegenspielern körperlich unterlegen.

Stephan Andrist | 3,5
Kam in der 74. für Elneny und zeigte wie gegen St. Gallen eine dürftige Leistung. Könnte in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielen, als er nach einem der wenigen Abspiele Salahs den Ball aus aussichtsreicher Entfernung über das Tor setzt. 

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