Flohmärkte sind etwas Wunderbares. Da stolpert man von Stand zu Stand und findet fast überall Interessantes. Zum Beispiel einen Kerzenständer mittleren Alters. Oder ein Lederportemonnaie mit Prägemuster. Dann findet man das schön und erkundigt sich freundlich nach dem Preis.
Und bekommt prompt eine unverschämte Antwort. Manchmal liegt dies am verlangten Betrag, der sich jenseits von Gut und Böse bewegt. Doch es geht noch schlimmer. Wenn der ungeheure Preis mit den unfassbaren Worten unterstrichen wird: «Schauen Sie doch das Preisschild an! Steht doch drauf!»
Hinfort, Etepetete-Schrott!
Ich meine ja nur: Wer Preisschilder auf seinen Grümpel klebt und damit an einem Flohmarkt auf potente Kundschaft hofft, der ist nun wirklich verloren. Von allen guten Geistern verlassen oder zumindest vom Verstand.
Helfen kann in so einem Fall höchstens noch eine belämmerte Touristengruppe. Denn wer einem hochgehaltenen Schirm hinterherrennt, dem ist auch sonst einiges zuzutrauen. Womöglich sogar tatsächlich der Kauf eines preisbeschilderten Kerzenständers mittleren Alters mit einer überdimensionalen Zahl auf dem Preisschild – auf einem Flohmarkt!
Noch gehören die Basler Flohmärkte grösstenteils den Vernünftigen. Das soll gefälligst so bleiben, liebe Flohmi-Händlerinnen und Hobby-Brockenhäusler. Viel braucht es dazu gar nicht: Seid euch einfach gewahr, dass ihr kein Antiquitätengeschäft seid – und ihr habt gewonnen. Wer das nicht versteht, möge sich bitte an die vielen Antiquitätenmessen verziehen und uns Schnäppchenjäger nicht länger mit seinem Etepetete-Schrott ablenken. Danke.
Trainingsterrain für Schnäppchenjäger
Übrigens findet diesen Samstag, den 1. September der Quatierflohmarkt Bachletten statt. Da kann man gleich mal üben, die Möchtegern-Antiquitätenhändler mit bösen Blicken abzustrafen.
Und falls es damit noch nicht wie gewünscht klappen sollte, haben Sie noch den ganzen Monat Zeit für Wiederholungsübungen: Zuerst im Gellert (9. September), dann in der Breite/St.Alban (15. September), im Wettstein (23. September) und schliesslich im Hirzbrunnen (21. Oktober), jeweils von 11 bis 17 Uhr.