Die zweiseitige Stellungnahme erreichte die TagesWoche diesen Mittwochmorgen kurz nach 9.30 Uhr: «Hausbesetzung der Gärtnerstrasse 112 – 5 Jahre leer, jetzt wiederbelebt!», titelte die offenbar extra für dieses Vorhaben gegründete Interessengemeinschaft Bedingungsloses Wohnen (IGBW).
Gut eine Stunde später schickte uns bereits ein Leser, der anonym bleiben möchte, Bilder von der Räumung. Seinen Schätzungen zufolge waren etwa zehn Polizeiwagen und 40 Polizisten im Einsatz.
In ihrem Schreiben kritisieren die Besetzer die Wohnpolitik des Kantons Basel-Stadt. Er würde die «Stadtentwicklung den Profitinteressen privater InvestorInnen überlassen». Man wehre sich dagegen, dass «unsere Wohnbedürfnisse der Profitlogik weichen müssen, die Basel in ein Life-Science-Cluster verwandeln will».
Besetzung friedlich beendet
Bezug nehmend auf diverse Häuserbesetzungen und Räumungen in der jüngsten Vergangenheit, erachten die Autoren auch diese Besetzung als legitim, weil «vermögende PrivateigentümerInnen» es sich leisten könnten, «ihre Häuser über viele Jahre leerstehen zu lassen», während Hunderte Menschen keine geeigneten Wohnungen finden. Zu diesen zählt sich die IGBW explizit selbst dazu.
Über den Verlauf der Räumung informierte die Polizei am Nachmittag per Communiqué. Demnach verlief die Räumung friedlich, zwei Besetzer wurden vorläufig festgenommen, um 10.50 Uhr war die Liegenschaft geräumt. Der Hauseigentümer habe nach Kenntnisnahme der Besetzung bei der Kantonspolizei einen Strafantrag gestellt, teilt diese weiter mit.