Am Flughafen Zürich gilt heute schon ein Nachtflugverbot von 23.00 bis 6.00 Uhr. Genau so hätten es Baselbieter Schutzorganisationen auch gern am EuroAirport (EAP), wo das Verbot erst ab Mitternacht und nur bis 5 Uhr gilt. Zürich werde länger vom Lärm verschont als Basel, so deren Argument für ein längeres Nachtflugverbot am EAP. Und: Basel dürfe nicht die Zeche für den eingeschränkten Betrieb in Zürich bezahlen.
Die IG EuroAirport kontert diese Sichtweise mit Zahlen, die der Flughafen Zürich offenlegte. Und die geben ihr recht, wie die «Basler Zeitung» schreibt. Weil in Zürich verspätete An- und Abflüge auch nach 23 Uhr durchgeführt werden dürfen, gab es dort zwischen 23 und 24 Uhr 2465 Flugbewegungen. In Basel in dieser Zeitspanne: 1919 Flugbewegungen. Wobei eigentlich nur 15 Prozent davon das Baselbiet betrafen; der Rest flog ohnehin übers Elsass.
Und: In der Nacht von 22 bis 6 Uhr bleibt es im Baselbiet generell ruhiger als im Raum Zürich. Es ist auch nicht so, dass in Basel nach Mitternacht noch verspätete An- und Abflüge durchgeführt würden, wie dies in Zürich nach 23 Uhr der Fall ist. Nach 24 Uhr findet in Basel kein betrieblicher Flugverkehr mehr statt, sagt EAP-Sprecherin Vivienne Gaskell auf Anfrage.
Bleibt als Kritikpunkt noch der generell zunehmende Flugverkehr am EAP, um den Bedarf eines verlängerten Nachtflugverbots zu untermauern. Da steht dem EuroAirport für 2017 immerhin ein Rekordjahr bevor – mit zuletzt 7,7 Prozent mehr Passagieren und 11,2 Prozent mehr Güterumschlag im September. Das wirkt sich durchaus auf die Lärmbelastung in der Nacht aus, wenn auch bei Weitem nicht linear.
«Basler Zeitung»: In Basel ist es ruhiger als in Zürich